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Was erwartet uns bei dieser Reise in die Vergangenheit? Nicht nur ein neues Zeitalter in der Warhammer Fantasy Battles-Lore, sondern auch eine Reminiszenz an ein altes Regelwerk. Wir haben uns angeschaut, welche Richtung Games Workshop mit The Old World einschlägt.

Ein lange angekündigtes und fast noch länger von der Community ersehntes Regelwerk geht endlich an den Start: The Old World. Schon vor dem offiziellen Erscheinungsdatum am 20. Januar 2024 erhitzte die Veröffentlichung die Gemüter und sorgte für kontroverse Meinungen – nicht nur bei Spielenden, sondern auch bei den unabhängigen Shops. Wir versuchen, euch abseits der teilweise emotionalen Diskussionen innerhalb der Community eine kurze Übersicht darüber zu verschaffen, was wirklich benötigt wird, um The Old World zu spielen. Am Ende des Artikels geben wir euch einen Einblick, was unser Team darüber denkt.

Triggerwarnungen

Keine typischen Trigger

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Was von der achten Edition übrig blieb

Viele erinnern sich bestimmt noch an den Zeitpunkt, an dem das Ende von Warhammer Fantasy verkündet wurde. Eine Entscheidung, die auch für die Autorin nur sehr schwer nachvollziehbar war.

Ein erster Blick in das Regelwerk fühlt sich ein wenig wie ein Treffen mit einem*einer alten Freund*in an, den*die man seit zehn Jahren nicht gesehen hat – freudig und voller Nostalgie.

Und das Gefühl der Nostalgie ist auch gerechtfertigt, den viel schon Gesehenes wurde für The Old World wieder aufgegriffen: altbekannte Armeen, Regeln zum Schwenken von Regimentern, Abweichungswürfel für Artillerie, um nur ein paar Beispiele zu nennen.

Und wie geht es jetzt weiter…? – Was zum Spielen notwendig ist

Die häufigste in der Community gestellte Frage ist die nach dem Spielmaterial: Was wird benötigt, um mit The Old World loszulegen? Hier kursieren unterschiedliche Versionen, deswegen machen wir es kurz: Benötigt werden das Grundregelwerk, eines der beiden Armeebücher, Kriegerische Horden, wenn ihr eine der bösen Armeen spielen wollt, oder Strahlende Heere, wenn ihr bei den Guten seid. Hier kommt allerdings schon der erste dicke Dämpfer: Es sind nicht alle Armeen enthalten, die man klassischerweise noch aus der achten Edition von Warhammer Fantasy kennt. Hierzu hat Games Workshop angekündigt, dass diese nicht zur zentralen Story von The Old World gehörenden Armeen ein Update bekommen werden, das online zur Verfügung gestellt wird.

Für die folgenden Armeen gibt es Profilwerte mit Sonderregeln, magische Gegenstände und Zaubern jeweils in Kriegerische Horden und Strahlende Heere:

  • Stämme der Orks & Goblins
  • Gruftkönige von Khemri
  • Krieger des Chaos
  • Tiermenschen Großherden
  • Reiche der Hochelfen
  • Reiche der Waldelfen
  • Königreich Bretonia
  • Imperium der Menschen
  • Zwergen-Bergstädte

Wie dann die Informationen aussehen werden, die Games Workshop für die nicht aufgeführten Armeen zur Verfügung stellen wird, ist derzeit noch nicht bekannt.

Die zusätzlich für Königreich von Bretonia und Gruftkönige von Khemri erschienenen Softcover Arcane Journal sind nicht notwendig, um die Armee spielen zu können. Hier gibt es für Fans der Armeen ein wenig zusätzliche Lore, auf die Armee zugeschnittene Szenarien, und Möglichkeiten einer Bonusarmee mit besonderen Regeln. Bei den Bretonen sind es zum Beispiel Bretonnian Exiles oder Errantry Crusade. Außerdem sind noch Regeln für besondere Charaktermodelle, wie zum Beispiel den Green Knight und eine Erweiterung der Liste für magische Gegenstände, enthalten.

Ein weiterer Knackpunkt ist (mal wieder) die Größe der Basen. Diese haben sich im Gegensatz zu früher leicht vergrößert, und zwar von 20 mm auf 25 mm, 25 auf 30 mm und so weiter. Wer nicht auf offiziellen Turnieren spielt, hat hier im Prinzip kein Problem, und kann auf seine alten Figuren und Regimentsbasen zurückgreifen.

In einem Land vor der Endzeit

Die Landkarte der alten Welt
Die Landkarte der alten Welt

The Old World wird von der Lore her ungefähr 200 Jahre vor den Ereignissen der Endzeit angesiedelt. Das Imperium ist noch im Aufbau und die Invasion durch das Chaos hat noch nicht stattgefunden. Mit dem Fokus auf eine Invasion der Khemri bieten sich hier zahlreiche Möglichkeiten an Schlachtszenarien.

Geografisch gesehen ist The Old World in ebendieser, also der alten Welt angesiedelt, dem Land, in dem das Imperium, Bretonia und Kislev leben. Ebenfalls mit von der Partie sind die Waldelfen in Athel Loren und die ursprünglich von Ulthuan stammenden Hochelfen mit ihren Außenposten. Im Gebirge leben sich gegenseitig hassend die Zwerge und die Goblins.

Was bringt das Regelbuch?

Das Regelbuch bringt vor allem eines: Die Grundelemente der achten Edition von Warhammer Fantasy zurück. Hier findet sich auch wieder die altbekannte Aufteilung zwischen Fluff, Regeln und Showcase.

Der Regelteil selbst ist in die Grundregeln und die fortgeschrittenen Regeln aufgeteilt. Außerdem können diesem noch die Regeln für die Lehren der Magie, Kriegsmaschinen und die möglichen Szenarien entnommen werden.

Die Zugabfolge

Die neue Zugabfolge
Die neue Zugabfolge

Schaut man sich die Rundenaufteilung an, fällt auf, dass es jetzt eine Strategiephase gibt. Hier hat man sich wohl dazu entschieden, Bewährtes von Age of Sigmar zu übernehmen. Schritt zwei ist die Bewegung, darauf folgt im dritten Schritt die Fernkampfphase und zuletzt die Nahkampfphase. Wie gehabt ist erst ein*e Spieler*in komplett dran und dann der*die andere.

Zaubern

Magie funktioniert jetzt nun etwas anders, auch hier hat man sich dazu entschlossen, bei den aktuellen Regeln zu borgen: Es wird mit 2W6 auf den Zauberwert gewürfelt und die Zaubererstufe addiert. Also entfällt das Planen mit unzähligen Würfeln und dem Gegenüber Angst machen, dass ihn noch ein dicker Fuß von Gork platttritt. Der Kontrollverlust bei einem Einser-Pasch ist geblieben, der Sechser-Pasch heißt jetzt Perfekte Beschwörung. Bei den Lehren der Magie sind vielleicht einige noch nicht entdeckt, denn es fehlen zum Beispiel die Lehren des Himmels oder des Metalls.

Auch findet das Zaubern je nach Art des Zaubers in verschiedenen Zugphasen statt, so zum Beispiel Geschosszauber beim Fernkampf oder Verheerungszauber beim Nahkampf.

Bewegung und Co

Eine wichtige Sache wurde noch gar nicht erwähnt: Wann darf gemessen werden? Nur bei der Durchführung der Bewegung? Oder darf jetzt das Maßband ganz nach Belieben verwendet werden? Die Antwort ist einfach, denn auch hier hat sich das aktuelle System durchgesetzt und es darf jederzeit gemessen werden, was das Zeug hält.

Die altbekannte Angriffsbewegung
Die altbekannte Angriffsbewegung

Die Angriffsbewegung hat sich ebenfalls leicht verändert. Diese findet wie gewohnt in der Bewegungsphase statt, jedoch ist das Zufallselement etwas verringert worden. Es sind nicht mehr 2W6 als zusammengerechneter Wert, sondern der beste Wurf aus 2W6 plus die im Profilwert angegebene Bewegung.

Apropos Profilwerte, hier hat sich nichts getan und es wurden die Profilwerte von Warhammer Fantasy übernommen: Bewegung (B), Kampfgeschick (KG), Ballistische Fertigkeit (BF), Stärke (S), Widerstand (W), Lebenspunkte (LP), Initiative (I), Attacken (A) und der Moralwert (M).

Das Schwenken und die Vorgabe, möglichst viele Modelle während der Angriffsbewegung in Basekontakt zu bringen, finden sich ebenso unverändert wieder. Auch die weiteren Manöver und die Aufteilung in Front, Flanke und Rücken sind gleichgeblieben.

Jetzt gibt es was auf’s Maul – der Nahkampf

Der wohl spannendste und neben der Bewegung eindeutig der komplexeste Teil des Spiels ist der Nahkampf. Hier wird gewürfelt, was das Zeug hält und in Tabellen nachgehalten, wie doll es aufs Maul gibt, um dann nachher das Kampfergebnis zu ermitteln. Einige Änderungen wurden vorgenommen, vor allem, was die Modifikatoren anbelangt. Glieder eines Regiments geben nur noch einen Bonus von maximal +2 und auch das +1 für Angreifer entfällt. Da wird in bestimmten Konstellationen noch einmal mehr überlegt werden, ob ein Angriff wirklich sinnvoll ist.

Trotzdem ist der grundsätzliche Ablauf gleichgeblieben. Geflohen wird in direkter Richtung weg von der stärksten Einheit und die 1-Zoll-Abstand-Regel hat weiterhin Bestand.

© Games Workshop
© Games Workshop

Meinungen aus der Redaktion

The Old World ist in der Community heiß diskutiert, deswegen haben wir gefragt, was unsere Teammitglieder bei Teilzeithelden vom aktuellen Release halten.

Redakteur Dennis (Team Tabletop)

Warhammer Fantasy Battles war ein von mir heiß geliebtes System und als Games Workshop es durch Age of Sigmar ersetzte, hat mich das sehr getroffen. Als vor einiger Zeit The Old World angekündigt wurde, war ich neugierig, aber auch skeptisch. Die für mich erste Enttäuschung erlebte ich, als die Fraktionen bekannt gegeben wurden, beziehungsweise welche Fraktionen nicht dabei sein würden. Ich besitze zwei große Armeen, Skaven und Oger, welche beide nicht bei The Old World enthalten sind.

Die Regeln lesen sich für mich gut und machen durchaus Lust auf das Spiel. Das Grundprinzip des Spielablaufes wurde beibehalten. Die Vereinfachung des Magiesystems finde ich persönlich schade, denn gerade das Pokern mit den Magiewürfeln hat mir immer besonders viel Spaß gemacht. Die neue Marschformation empfinde ich als unnötig und sperrig. Dass sich Einheiten nach einem Nahkampf voneinander lösen und nicht so lang, bis eine Einheit bricht oder vernichtet wird, gebunden bleiben, finde ich eine interessante und gute Änderung.

Ich werde dem Spiel sicher eine Chance geben und es ausprobieren. Allerdings habe ich keine Lust, mir eine dritte Armee zuzulegen, nur weil meine vorhandenen keinen Support erhalten.

Redakteur Johannes (Team Pen&Paper)

Mit Warhammer hatte ich schon vor einigen Jahren abgeschlossen. Genauer gesagt 2015, als Games Workshop das Ende ihres traditionsreichen Spiels verkündete. Als langjähriger Turnierspieler, der sehr viele österreichische und so manches deutsche Turnier erlebt hatte, war es keine gute Erfahrung, diesen schönen und großen Teil der Jugend mit einer absurden Kampagne enden zu sehen. Bis heute schüttelt es mich bei dem Wort „Echsodus“, mit dem die Echsenmenschen ihre Raumschiffe bestiegen und gen Himmel flogen…

Aus mehreren Gründen – ein Wechsel der Hobbyinteressen und keine Lust und Zeit auf The 9th Age – begrub ich damit Warhammer für mich. Die Figuren verstaubten in der Ecke und wurden nur für Pen-and-Paper beziehungsweise kleinere Malprojekte hervorgeholt. The Old World hielt ich bis zum Schluss für Wunschdenken, wurde aber eines Besseren belehrt.

Und jetzt? Wieder eine alte Leidenschaft neu anfachen, die einen seit fünfundzwanzig Jahren begleitet hat? Ich bezweifle es.

The Old World, beziehungsweise das, was wir aktuell von ihr sehen, lässt bei mir keine großen Empfindungen mehr für Warhammer aufkommen. Ja, Warhammer war immer teuer, das ist bekannt. Games Workshop hat auch jedes Recht, sich im Luxussegment platzieren zu wollen. Aber ich fühle einfach bei über zwanzig Jahre alten Modellen keine Motivation, keine Vorfreude, keine Begeisterung. Wenn beispielsweise die Skelette wenigstens auf dem gestalterischen Niveau ihrer Gegenstücke aus Cursed City wären, wäre ich vielleicht schwach geworden. Auch bei den Bretonen, die ich gesammelt und nun zu Asturiern für Saga Crescent and Cross umgebased und -bemalt habe, werde ich maximal mit einer Box Bauern zuschlagen.

Warhammer The Old World fühlt sich einfach lieblos gemacht an. Nostalgie ist ein großer Faktor. Aber einfach noch mal die alten Gussformen mit Plastik vollgießen und die alten Gussrahmen auf den Markt hauen, es fühlt sich irgendwie schal und nach einer verpassten Chance an. Und das ist nichts, was man von einer alten Liebe sagen möchte.

Redakteur Geoffrey (Team Tabletop)

Es war die Hochelfenarmee im Schaufenster eines Games Workshops in Großbritannien, die mich damals ins Hobby brachte. Nicht verwunderlich, dass Warhammer Fantasy auch mein erster Kauf wurde. Ich erinnere mich noch ebenso gut an den Frust, den das Einstampfen des Systems bei mir ausgelöst hat. Meine Bretonen-Armee wurde verkauft und ich wendete mich anderen Spielsystemen zu.

Das Spiel (wenn auch mit neuem Namen) nun wieder im Sortiment zu sehen, freut mich natürlich unheimlich. Ich fürchte allerdings, dass bei vielen die Erwartungen sehr hoch, vielleicht zu hoch sind. Games Workshop wird das Sortiment nicht so bald zu voller Größe hochfahren. Ich sehe es daher eher als Reprint, dem ich mich vielleicht mal am Rande widme, um in Erinnerungen zu schwelgen. Dass es wieder zu einem weit verbreiteten Spielsystem wird, wage ich zu bezweifeln. Aber das muss es ja auch nicht. Und irgendwie hat es auch was, ein Modell zu bemalen, was man zuletzt vor zwanzig Jahren auf dem Maltisch hatte.

Redakteur Robert (Team Tabletop)

Für The Old World sollen Regeln aus vielen verschieden Editionen genommen werden, hier wird es hoffentlich nicht zu komischen Regelkombinationen kommt, wie beim Start von Age of Sigmar. Damit man nicht durcheinander kommt mit den verschiedenen Editionen, sollte man hier erst mit kleinen Spielen anfangen und sich dann langsam steigern.

Redakteur Tino (Team Pen&Paper)

Die Begeisterung für The Old World hatte auch mich angesteckt. Mit Warhammer Fantasy verbinde ich viele schöne Erinnerungen und einige der erinnerungswürdigsten Spiele habe ich mit meinen Warhammer Fantasy-Armeen ausgetragen. Doch diese Neuauflage bewirkt einen schalen Beigeschmack, wenn man den Preis der Miniaturen mit deren Aussehen ins Verhältnis setzt. Während die Bretonen noch gut aussehen, waren die Kerntruppen der Gruftkönige schon 2011 unschön. Letztlich werde ich nur das Grundbuch kaufen, und einen interessierten Blick in die vielfältige Reihe an Alternativmodellen werfen.

Lektorin Nina (Team Lektorat)

Der Nostalgiefaktor hat mich zu 100% erwischt, denn Warhammer Fantasy war damals mein Einstieg ins Tabletop-Hobby. Allerdings auch mein Ausstieg, denn nach der Ankündigung vom Ende war ich bitter enttäuscht. Mittlerweile bin ich über andere Systeme wieder dabei, und ja, die Strategie von Games Workshop geht bei mir total auf. Ich finde es allerdings schade, dass eine Chance vertan wurde, ein paar mehr neue Designs zu entwickeln. Die Gruftkönige waren damals schon grenzwertig und sind wirklich schlecht gealtert. Die Bretonen kommen zwar etwas besser weg, aber hier hätte man mehr machen können als ein neues Modell für einen Pegasus mit Reiter.

Auf jeden Fall habe ich jetzt die Chance, meine alten Grünhäute wieder ins Feld zu führen, vielleicht war es doch ganz gut, dass ich es nicht übers Herz gebracht habe, die zu verkaufen.

Ausstattung

Die Referenzübersicht
Die Referenzübersicht

Das Grundregelwerk ist ein Hardcoverbuch mit 352 Seiten. Der Einband ist in einem dunklen türkis gehalten, um es optisch von den anderen Systemen zu unterschieden. Diese Farbe lässt sich auch bei den anderen Publikationen für The Old World wiederfinden. Das Schriftbild und die Illustration sind im Sepia-Stil gehalten, die Fotografien in Farbe. Es sind einige voll colorierte Illustrationen dabei und in beiden Innenseiten des Einbandes sind große farbige Karten der Alten Welt abgedruckt. Auffällig ist hierbei, dass im Gegensatz zur achten Edition von Warhammer Fantasy die regelerklärenden Zeichnungen in Sepia oder Schwarzweiß gehalten sind.

Das Papier macht einen haptisch wertigen Eindruck und sollte die ein oder andere Reise überstehen.

Zusätzlich gibt es noch einen insgesamt vierseitigen Doppelbogen aus Pappe als Referenzübersicht mit allen wichtigen Informationen.

Die harten Fakten:

  • Verlag: Games Workshop
  • Autor*in(nen): verschiedene
  • Erscheinungsjahr: 2024
  • Sprache: Englisch, Deutsch
  • Spieldauer: variiert
  • Spieler*innen-Anzahl: 2
  • Alter: ab 12 Jahren
  • Preis: 55 EUR (Regelbuch), 40 EUR (Armeebuch Gut oder Böse)
  • Bezugsquelle: Fachhandel, KuTaMi

 

Bonus/Downloadcontent

Games Workshop hat angekündigt, auf der Warhammer Community-Seite weitere Inhalte zu den Völkern, die nicht offiziell bei The Old World enthalten sind, zu veröffentlichen. Welchen Umfang diese haben werden und wann diese erscheinen werden, ist noch unklar.

Ein digitaler Content der The Old World-Bücher ist nicht vorgesehen, zumindest befindet sich kein einlösbarer Code in den Büchern.

Fazit

Ist The Old World ein verzweifelter Versuch von Games Workshop für Nostalgiker*innen im Altersbereich über 40 zurückzugewinnen oder kann sich hieraus eine solide Alternative für Age of Sigmar etablieren? Die Wahrheit liegt wie immer irgendwo dazwischen.

The Old World will definitiv nicht das neue Age of Sigmar sein. Dafür erinnern die Regeln zu stark an die achte Edition von Warhammer Fantasy. Es wird nach aktuellem Stand auch keine weiteren neuen Designs bei den Miniaturen geben. Die weitere Integration von Armeen ist ebenfalls nicht geplant. Lediglich Recasts von alten Modellen über ForgeWorld sind angekündigt, Erscheinungsdatum unbekannt.

Wer sich von seiner alten Warhammer Fantasy-Armee noch nicht trennen konnte, und dessen Neugierde geweckt wurde, kann einen Blick in das Buch riskieren. Zumal die Armeen, die oben nicht aufgelistet sind, quasi Regeln gratis bekommen werden.

Eine ganz wichtige Sache, die beim Durchstöbern des Regelwerks aufgefallen ist, und die auch vielen alten Hasen*Häsinnen bekannt vorkommen wird: das Hin- und Hergespringe im Regelwerk in Kombination mit einem schlechten Index. Leider ist das mit ein Grund, warum The Old World als ungeeignet für Einsteiger*innen in das Tabletop-Hobby erscheint. Auch die Unterteilung in Grund- und fortgeschrittene Regeln lässt eine falsche Vermutung aufkommen. Man braucht natürlich beides zum Spielen, sonst fehlen die ganzen Sonderregeln.

Ob es nun wirklich nur die neue Auflage der achten Edition ist, wird Teilzeithelden weiter unter die Lupe nehmen. Das hier ist lediglich der erste Eindruck.

  • Nostalgiefaktor
  • Update der Regeln der achten Edition 

 

  • Mal wieder der Preis
  • Wenig hilfreicher Index
  • Nicht für Anfänger*innen geeignet

 

Artikelbilder: © Games Workshop
Layout und Satz: Kai Frederic Engelmann
Lektorat: Jessica Albert
Fotografien: Nina Horbelt
Dieses Produkt wurde kostenlos zur Verfügung gestellt.

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