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Die Buzzbee Thermal Hunter ist seit einiger Zeit auf dem Markt. Was der Blaster alles kann und für wen er sich lohnt, hat Marc sich genau angesehen und verrät es euch. Dabei geht es auch um die Darts und das Thermal-Zielvisier. Buzzbee ließ sich wirklich etwas einfallen.

Die Firma Buzzbee ist neben Nerf ein großer Hersteller von Dartblastern. Der neue große Blaster, die Thermal Hunter, ist vor einiger Zeit erschienen und leider zu Unrecht noch eher unbekannt. Da sie ein ganz guter Blaster mit Potenzial ist, sollte man sich die Thermal Hunter ruhig einmal näher anschauen.

Der Blaster im Überblick

Die Buzzbee Thermal Hunter ist zunächst einmal kein neuer Blaster. Es handelt sich hier um die Neuauflage der Interceptor mit neuem Farbschema und anderem Zubehör. Während bei der Interceptor zwei Zehn-Schuss-Magazine und eine Zielfernrohrattrappe mitgeliefert wurden, kommt die Thermal Hunter nun mit nur einem Zehn-Schuss-Magazin und dem Thermal-Zielvisier. Bei beiden Versionen gibt es noch eine abnehmbare Schulterstütze. Sehr erwähnenswert ist jedoch, dass bei der Thermal Hunter auch noch ein Adapter für die taktischen Schienen mitgeliefert ist. Damit ist Buzzbee-Ausrüstung kompatibel zu Nerf und umgekehrt. Es ist auch ein Adapter mitgeliefert, der es ermöglicht, Nerf-Ausrüstung oder Ausrüstung von anderen Anbietern auf einem Buzzbee-Blaster anbringen zu können. Somit kann man bisher inkompatible taktische Ausrüstung nun auf seinen Blastern anbringen. Eine wirklich tolle Idee von Buzzbee!

Die Größe des Blasters macht ihn klar zu einem Primärblaster für Nerf Wars oder im LARP. Man kann ihn nicht auf Pistolengröße reduzieren. Die Mechanik funktioniert sehr zuverlässig und bietet eine solide Leistung mit allen erhältlichen Darts. Leider hat die Thermal Hunter mit Magazinen anderer Hersteller so ihre Probleme. Nerf, Worker und andere Magazine passen zwar in den Schacht, doch da gerade Nerf-Magazine einen gewissen Rand haben, kann der Blaster die Magazine nicht ohne etwas Druck greifen. Dazu fehlt etwa ein halber Zentimeter. Einige Worker-Magazine passen erfreulicherweise auch ohne mehr Druck rein, nur eben der Großteil nicht. Das stellt hier zum Glück kein großes Problem dar, denn wie erwähnt muss man nur etwas drücken. So lässt sich der Blaster mit allen gängigen Magazinen von Nerf betreiben. Das gleiche Problem gab es auch mit der ersten Version der Nerf Modulus Recon MKII. Hier war allerdings eine spezielle Magazinform bei Nerf das Problem. Der Blaster wurde neu gestaltet und fasst nun alle Magazine. Bei der Buzzbee Thermal Hunter wird sich dies wohl nicht ändern, was aber auch keine große Hürde bedeutet.

Optik

Der Blaster sieht überaus realistisch aus und kann in schwarzer Lackierung ohne Zweifel für eine tatsächliche Waffe gehalten werden, was bei z. B. einer Nerf Alpha Trooper nicht ohne weiteres der Fall ist. Dafür ist der Schaft in der Proportion leider viel zu kurz geraten. Der Griff ist ebenfalls unterdimensioniert. Selbst bei längerer Handhabung ist das für erwachsene Hände nicht schlimm, doch stört es in etwa so wie jemand, der einen anlächelt und Spinatreste zwischen den Zähnen hat.

Hier ist also Moddingpotenzial für Schaft und Griff erkennbar. Für Cosplays muss man am Griff nicht unbedingt etwas tun, da er so klein ist, dass jedes Sicherheitspersonal am Einlass einer Convention den Blaster sofort als Spielzeug erkennen kann. Alles Weitere ist dem geneigten Anwender überlassen.

Das Thermalvisier

Definitiv am beeindruckendsten an diesem Blaster ist das Visier. Vor allem für den Preis! Man kann es zunächst einfach als Rotpunktvisier benutzen, wobei es sich tatsächlich um ein blaues Kreuz handelt.

Mit der Option „Set“ lässt sich dann das Visier auf die aktuelle Temperatur einstellen. Hierzu muss man auf etwas in der Umgebung zielen, etwa Fenster, Türen, Bäume oder ähnliches. Nun ist das Visier kalibriert, erkennt jede Temperaturabweichung nach oben sofort und quittiert diese durch sofortiges Verfärben von Grün auf Rot, sobald im Fadenkreuz eine Wärmequelle auftaucht. Das funktioniert ohne Probleme auf 15 m Entfernung, bei Dunkelheit oder um zwölf Uhr mittags. Auf Kälte lässt sich das Visier nicht kalibrieren, also kann man es nicht auf eine warme Quelle richten und dann alles Kältere als Ziel erkennen lassen.                                                                                            

Leistung

Im Chronographen bringt die Thermal Hunter durchschnittliche 75 fps mit den mitgelieferten Buzzbee PreciseproDarts und ebenfalls 75 fps mit Nerf Elite-Darts. Die Long Distance-Darts fliegen etwa 72–75 fps. Dort waren die Messungen etwas weiter aus einander. Der aktuelle Standard bei Nerf liegt bei 70–72 fps. Somit ist die Thermal Hunter leicht über diesem Durchschnitt. Die meisten anderen Anbieter von Dartblastern sind weniger zurückhaltend als Nerf. Nerf verbaut viele Sperren in seinen Blastern und drosselt auch eher die Leistung, damit sich niemand damit verletzen kann. Buzzbee sieht das eher sportlich, darum auch die etwas höhere Leistungsfähigkeit des Blasters.

Darts

Die aktuell meistverbreiteten Darts sind die Nerf Elite-Darts in verschiedenen Farbschemata. Diese sind nicht gerade für ihre Präzision bekannt. Buzzbee überdachte vor Jahren auch seine Darts, gab es doch mit alten Blastern wie der Tommy 20 noch sehr solide Saugnapf-Darts. Diese waren sehr viel stabiler als das Nerf-Pendant, jedoch auch etwas schwerer. Dies schlug sich in der Reichweite nieder und ließ sich mit stärkerer Leistung ausgleichen. Aktuell werden die Buzzbee-Blaster mit den Long Distance-Darts ausgeliefert. Diese haben einen blauen Körper und eine grüne Spitze, welche kuppelartig geformt ist. Dadurch erinnern sie an die neuen Akkustrike-Darts von Nerf, die deutlich präziser sind als die Elite-Darts. Dennoch enttäuschen die Buzzbee Long Distance-Darts hier etwas. Des Öfteren findet man Darts mit Kleberüberschuss an der Kappe. Alleine das mindert die Leistung und das Schussergebnis eines Blasters schon erheblich. Auch die guten Modelle reichen nicht an ihren Namen heran. Mit „Long Distance“ haben sie nicht viel zu tun. In der Thermal Hunter fliegen die Darts gerade geschossen etwa 14–16 m, also in etwa so weit wie andere Darts auch. Also eher „Normal Distance Darts.“

Eine echte Überraschung sind hingegen die Precisepro Darts, die ebenfalls mitgeliefert werden. Sie bilden deutlich dichtere Gruppierungen als andere Darts, auf 15 m sind sie sogar im Test besser gewesen als die Nerf Akkustrike-Darts oder auch deren Klone, die ACCurate-Darts“. Der weiche Kopf ist auch im Gegensatz zu den harten und schweren Köpfen der Akkustrike und anderer solcher Darts sehr verformbar. Damit sind auch bei versehentlichen Kopftreffern Verletzungen des Auges sehr unwahrscheinlich. Der Schaumstoff wirkt etwas weicher als der von Akkustrike-Darts.

Fazit

Die Thermal Hunter ist ein solider Blaster in bereits großteilig realistischer Optik und mit guter Leistung. Gerade das Thermal-Zielvisier beeindruckt durch seine Leistungsfähigkeit, bedenkt man, dass es sich hier um ein Spielzeug handelt. Der mitgelieferte Schienenadapter zu Nerf-Blastern ist eine sehr gute Idee, erhöht dafür aber auch das eigentliche Visier. Das muss man optisch mögen, oder man benutzt das Visier einfach nicht. Schade sind lediglich der extrem kurze und viel zu kleine Griff und der zu kleine Schaft. Beides lässt sich durch Modding jedoch gut beheben. So hat man einen sehr guten Blaster für Cosplays, LARPs oder auch den gewöhnlichen Nerf-War.

Artikelbilder: ©Teilzeithelden/Blasterparts
Mit freundlicher Unterstützung von Blasterparts.com

Über den Autor

Marc Baecker arbeitet als Lehrrettungsassistent, sowie als Dozent und Ausbilder für Notfallmedizin. Er spielt seit über 20 Jahren Rollenspiele verschiedener Systeme, wobei er die World of Darkness und das Marvel Universe RPG präferiert. Seit 10 Jahren sammelt und modifiziert er Dartblaster und bringt sie auch gerne mal zum Einsatz. Abseits der klassischen RPGs ist er noch regelmäßig auf LARPs zu finden, begeistert sich für Reenactment, Magic: The Gathering und ist als MarCos Costumes in der Cosplay-Szene aktiv.

 

 

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