Reingeschaut: Overwatch Weltenführer – zu wenig Welt in zu wenig Inhalt

Ein Weltenführer zu Overwatch! Was für eine großartige Chance, die Inhalte der verschiedenen Videos, Storyschnipsel und Informationen zu den Charakteren zusammenzubringen. Wie umfangreich muss er wohl sein, bei den 26 aktuellen Charakteren? Wie viele in der Hektik des Gefechts übersehene Details der Maps muss der Band beinhalten?

Der 3D-Teamshooter mit Funanteil Overwatch von Blizzard Entertainment gehört wohl zu den seit Monaten angesagten Toptiteln der Spielebranche. Stete Weiterentwicklung an Maps und Helden halten das Feuer am Brennen und die Spielerschaft bei Laune.

Was liegt da näher, als begleitende Produkte zum Franchise, wie zum Beispiel Actionfiguren, Bildbände und anderes zu veröffentlichen? Der Overwatch Weltenführer, in Deutschland erschienen bei Panini Comics, ist eines dieser Produkte. Leider aber – und das können wir soweit vorwegnehmen – wird er dem großspurig gewählten Titel nicht gerecht.

Inhalt

Der Band teilt sich in drei große Bereiche – Hintergrundgeschichte, Vorstellung der Charaktere und letztendlich Details zu den Maps, auf welchen die Gefechte stattfinden.

Es stellt sich jedoch schnell heraus, dass der Band bereits zur Veröffentlichung veraltet ist, enthält er doch Helden wie Sombra und Orisa nicht. Daraus leitet sich ab, dass wichtige Teile der Welt, nämlich die Maps, auch nicht vollständig sind. Blizzard World sucht man zum Beispiel vergebens.

Doch zurück zu den einzelnen Kapiteln: Hilfreich ist vor allem die Hintergrundgeschichte, die zwar wenig inspiriert ist (nicht weiter verwunderlich bei einem Shooter) aber dennoch hier gut zusammengefasst wurde.

Auch die vorhandenen Charaktere in den vier Segmenten Offensiv, Defensiv, Unterstützer und Tank sind gut aufbereitet, verraten dem gewieften Fan aber nur sehr wenig Neues. Die interessantesten Details verbergen sich bei der Vorstellung der Maps – hier gibt es dann doch das eine oder andere Quentchen an neuem Wissen. Dieses macht die Welt ein Stückweit zusammenhängender und in sich logischer. Mehr als drei Sätze pro Karte hätten es doch schon sein dürfen.

Als Weltenführer macht der Band wenig her, dafür ist er oft zu grob umrissen. Als Bildband hingegen kann er glänzen. Das Artwork von Blizzard ist klasse und wer den American-Anime-Stil mag, hat hier einen Augenschmaus.

Warum aber der Weltenführer auf der ersten Seite plötzlich mit Handbuch betitelt ist, bleibt offen.

Erscheinungsbild

An der eigentlichen Machart des Bandes ist wenig auszusetzen. Das Papier ist hochwertig, das Cover mit UV-Schutzlack überzogen. Die Haptik ist gut und der seidenmatte Glanz des Papiers sorgt für gut herauskommende Bilder. Auch der Druck ist gut und lässt an Farbtiefe wie Kontrast nichts zu wünschen übrig.

Die harten Fakten:

• Verlag: Panini Comics
• Autor(en): Terra Winters
• Artwork: Blizzard Entertainment
• Erscheinungsjahr: 2018
• Sprache: Deutsch
• Format: Klebebindung
• Seitenanzahl: 112
• Preis: 14 EUR
• Bezugsquelle: Amazon, Panini Comics

Bonus/Downloadcontent

Es gibt keinen weiteren Bonusinhalt

Fazit

Overwatch ist ein Spiel, das ich wirklich gerne spiele. Umso mehr habe ich mich auf den Weltenführer gefreut. Meine Erwartungshaltung wurde jedoch nicht erfüllt. Ja, ich habe das eine oder andere neue Kleinstdetail erfahren und mich an dem Artwork sehr erfreut. Unter dem Titel „Weltenführer“ jedoch hätte ich mehr Inhalt erwartet.  Der zweite Titel „Handbuch“ trifft es da wohl eher.

Der Band war leider bereits zur Veröffentlichung nicht mehr aktuell – es fehlen Helden und Karten. Natürlich kann eine nagelneue Heldin wie Brigitte nicht enthalten sein, aber etwas aktueller hätte der Band schon sein können.

Optisch ist er ein Schmankerl, das ist nicht zu verleugnen, aber die 14 EUR werden nur echte Fans ausgeben wollen.

mit Tendenz nach unten

Artikelbild: © Blizzard Entertainment, Panini Comics, Bearbeitung: Melanie Maria Mazur
Dieses Produkt wurde kostenlos zur Verfügung gestellt.