Der Dezember steht bei DC dieses Jahr ganz unter dem Banner der Justice League, was aufgrund des Kinofilms natürlich nicht verwundert. Diesmal wildern die größten Helden des DCU jedoch auf fremdem Territorium, denn sie treten als Gaststars in anderen Serien auf. Ob sie damit den eigentlichen Protagonisten die Show stehlen?
Drei Titel umfasst unser Monthly diesmal, und in allen sind Batman und/oder die Helden der Justice League zugegen. Zugegeben, der Kinofilm des wohl wichtigsten Superhelden-Teams im Hause DC Comics ist überraschend schlecht bei Kritikern und weiten Teilen des Publikums angekommen. Doch in der Welt aus Tusche und Farben stehen diese Helden weiterhin als Garanten für rasante Action und stimmige Abenteuer.
Für die Green Lanterns ist ein Auftauchen der Liga natürlich selbstverständlich, denn Jessica und Simon sind schließlich ein Teil des Teams. Und auch die Junior-Sidekicks von den Titans haben von jeher eine enge Bindung an das Gespann. Doch wie soll es Batman gelingen, aus solch schrägen Gestalten wie Ray, Lobo, Vixen oder Killer Frost eine eigene Justice League of America zu formen?
Inhaltsverzeichnis
Haupthandlung/Metaplot
Das Thema des Monats ist offensichtlich Teamwork, denn ganz im Sinne des Rebirth-Events werden erneut neue Verbindungen und Beziehungen geschaffen, und andere bis zur Grenze der Belastbarkeit ausgereizt. Alle diese Bände bleiben dem Geist des Mega-Events treu, treiben jedoch den überspannenden Metaplot um den geheimnisvollen Mr. Oz und den Smiley-Button nur mäßig bis gar nicht voran.
Green Lanterns 4 – Der Mörder ist immer der Butler
Simon und Jessica verschlägt es diesmal nach Gotham City, wo Batman die Lanterns ein wenig mit seiner Stadt und seiner Arbeit vertraut macht. Doch insbesondere Simon tut sich mit der Kooperation mit dem Dunklen Ritter etwas schwer. Das liegt an seiner sehr anderen Einstellung zu Schusswaffen. Die Lage droht zu eskalieren, als ausgerechnet Batmans treuer Butler Alfred sich in einen Agenten der gelben Angstenergie zu verwandeln droht. Natürlich kann in Gotham nur einer als Spezialist für Furcht und Schrecken in Frage kommen…
Kaum ist die Gefahr in Gotham eingedämmt, entlädt sich ein wesentlich größeres Übel über die beiden Lanterns. Dr. Polaris, ein klassischer Green Lantern-Schurke, kehrt zurück.
Die Zeichnungen in diesem Band sind sehr ansprechend, die Erzählweise spannend und weiterhin auch an den persönlichen Hintergründen der beiden Lanterns interessiert. Leider liest sich der Einsatz in Gotham nicht ganz so gut wie erhofft. Die Charaktere Gothams verhalten sich zum Teil sehr atypisch und werden besonders altgedienten Fans in dieser Interpretation fremd vorkommen.
Die harten Fakten
- Autor(en): Sam Humphries et al.
- Zeichner(in): Thomas „Tom“ Derenick et al.
- Seitenanzahl: 156
- Preis: 16,99 EUR
- Bezugsquelle: Amazon, Panini Comics
Justice League America Rebirth Special
Die Justice League America war schon oft sehr alternativ zusammengewürfelt. Sie enthielt bereits Figuren wie Catwoman und Green Arrow, Seite an Seite. Doch das Team, dass Batman nun neu zusammenstellt, hat es in sich. Neben eher klassischen Helden wie Black Canary und Atom tummeln sich hier der energiegeladene Ray, die kühle Killer Frost, die vielgestaltige und animalische Vixen und der Präsi himself, der intergalaktische Kopfgeldjäger Lobo.
Sie alle sind in diesem vorbereitenden Band zur neuen Serie mit ihren jeweiligen Rebirth-Specials vertreten, die einen spannenden Einblick in die Neuausrichtung dieser Charaktere erlauben. Am Ende des Bandes wartet dann ein erstes, spannendes und äußerst actiongeladenes Aufeinandertreffen.
Die Zeichenstile in diesem Band sind sehr unterschiedlich, was aber recht gut auch zu den sehr verschiedenen Charakteren passt. Auch die Atmosphäre in den einzelnen Kapiteln unterscheidet sich deutlich. Damit hat der Sammelband ein wenig das Problem, den Leser nicht dauerhaft in eine bestimmte Stimmung eintauchen zu lassen. Das Heft bildet einen schönen Auftakt zu einem neuen Team, ist aber eben auch noch nicht mehr als das. Ein schönes Präludium, das auf den Hauptakt warten lässt.
Die harten Fakten
- Autor(en): Steve Orlando et al.
- Zeichner(in): Stephen Byrne et al.
- Seitenanzahl: 116
- Preis: 12,99 EUR
- Bezugsquelle: Amazon, Panini Comics
Titans 2 – Treffen der Generationen? 
Dan Abnett führt die Titans in die zweite Runde. Das Team um Nightwing, Wally West und Arsenal bricht in neue, knallharte Abenteuer auf. Zunächst begeben sie sich in den Kampf gegen Psimon und die Fearsome Five, also ganz klassische Gegner der einstigen Teen Titans. Dabei erhalten sie unerwartete Unterstützung von Bumblebee, die mit viel Elan und neuen Kräften zurückkehrt. Anschließend wartet ein Team-Up mit der Justice League, um dem geheimnisvollen Key auf die Schliche zu kommen, der beide Teams gegeneinander aufbringen und ausloten möchte.
Abnett gelingt es dabei, den Charakteren gerecht zu werden und echtes Rebirth-Feeling durch die Neuausrichtung altbekannter Schurken zu erzeugen.
Die Qualität der Zeichnungen in diesem Band schwankt etwas. Lee Weeks gelingt es eingangs nicht wirklich, den frischen Geist der Titans einzufangen, doch sobald Brett Booth übernimmt, ist das wieder reine Energie und Lebensfreude. Ein sehr gelungener Band mit kleinen Schwächen.
Die harten Fakten
- Autor(en): Dan Abnett
- Zeichner(in): Lee Weeks, Brett Booth
- Seitenanzahl: 132
- Preis: 14,99 EUR
- Bezugsquelle: Amazon, Panini Comics
Fazit des Monats
Der Dezember war für den Big Monthly ein sehr durchwachsener Monat. Keinem Band gelang es, vollständig zu überzeugen. Die Lanterns wirkten teilweise überladen. Das macht es dem Leser schwer, der Geschichte zu folgen. Zudem sind die Charaktere aus Gotham eher atypisch dargestellt, was Freunde des Dunklen Ritters verstören könnte. Die Justice League America beginnt mit einem vielversprechenden Auftakt.
Die Charaktere werden gut eingeführt und der Leser erhält einen Vorgeschmack auf eine wirklich spannende neue Serie. Leider ist es aber eben erst einmal nur ein Vorgeschmack. Und Dan Abnett setzt die Titans wieder wunderbar in Szene, jedoch wirkt auch hier die Action streckenweise verworren und übertrieben. Vielleicht bietet der Januar wieder ein besseres Bild.
Artikelbild: Panini Comics
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