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In der Deathwatch versammeln sich die Besten der Besten, die das Adeptus Astartes aufzubieten hat. In kleinen Einsatzkommandos jagen sie allerlei Aliens, die das Imperium der Menschheit in seinem Inneren bedrohen. Wir haben das Einsatzkommando Agathon nach Sidra begleitet und uns den Gefahren gestellt.

Warhammer 40.000 bietet eine reiche Auswahl an geschichtsträchtigen Fraktionen und Figuren. Zu den zweifelsohne legendärsten Gruppierungen gehört die Deathwatch, eine von vielen Elite-Einheiten, die das Imperium der Menschheit vor seinen zahllosen Feinden schützen sollen. Die Deathwatch rekrutiert ihre Mitglieder auf Zeit, aus allen anderen Space Marine-Orden. Nur die besten Krieger kommen für den selbst für Space Marines anspruchsvollen Dienst in Frage.

In kleinen Einsatzkommandos, auch Killteams genannt, werden die Krieger der Deathwatch auf ganz spezielle Missionen geschickt. Die Spezialität und vorrangige Aufgabe der Deathwatch ist das Ausschalten von Xenos, also Aliens (und durch Aliens entstandene Mutanten), die das Imperium von innen heraus bedrohen.

Die Miniaturen zum Comic © Games Workshop
Die Miniaturen aus der Welt des Comics © Games Workshop

Mit Aaron Dembksi-Bowden wurde einer der bekanntesten Autoren des Warhammer-Universums rekrutiert, der unter anderem die beliebten Night Lords-Romane und die Geschichten um Ezekiel Abbadon verfasst hat.

Handlung

Der Comic erzählt die Geschichte des Einsatzkommandos Agathon, typisch benannt nach ihrem Anführer, Dienekas Agathon, einem Veteranen der Imperial Fists. Stationiert auf der Deathwatch-Sternenfestung Xyston im Caralax-Cluster, bewachen sie eine Region, die noch vor kurzem von gefährlichen Warpstürmen heimgesucht wurde.

Ihre aktuelle Mission führt sie dabei auf den entlegenen Erzmond Sidra, der von einer Infektion der Tyraniden bedroht wird. Eigentlich eine Routinemission für die erfahrenen Space Marines der Deathwatch. Doch plötzlich wird aus der Präzisionsmission ein Kampf um das nackte Überleben und vor allem um die Möglichkeit, das Imperium vor einer noch größeren Bedrohung zu warnen, die den ganzen Cluster gefährdet.

Charaktere

Einsatzkommandos bestehen meist aus fünf Space Marines, die aufgrund ihrer jeweiligen Fähigkeiten einem Team zugeteilt werden. Der Anführer Dienekas Agathon, eine Imperial Fist, diente bereits seit einem Jahrhundert in der Deathwatch. Agathon wird als glaubhafter Befehlshaber dargestellt, der, ganz imperial, die Mission über sein Überleben stellt.

Die Kämpfer der Deathwatch
Die Kämpfer der Deathwatch

Flesh Tearer Izrafel, der aus der Legion der Blood Angels stammt, dient dem Trupp als Apothecarius, eine Art Feldsanitäter in krass. Ganz der Kampfdoktrin seines Ordens entsprechend, bevorzugt er harte und brutale Nahkämpfe. Als genetischer Nachfahre der Blood Angels kämpft er auch ständig gegen die schwarze Wut, die in jedem Kampf droht, ihn zu übermannen.

Kaelar entstammt dem etwas unbekannteren Orden der Celestial Lions, die auf die Imperial Fists zurückgehen. Als Codifizier ist er vor allem dank seiner psionischen Fähigkeiten eine wichtige Ergänzung des Trupps. Kaelar stürzt sich gerne mit Litaneien und aufbauenden Worten in den Kampf, was seinem Orden entspricht.

Von den Space Wolves stammt Rubrik Warsong, der wohl der älteste und erfahrenste Kämpfer in der Einheit ist. Ein ganzer Abschnitt widmet sich ihm und der ehrenhafte Berserker wird gut transportiert.

Als jüngster Zugang des Kommandos macht Tiberius den Abschluss. Als Space Marine der Ultramarines strebt er nach Ruhm und Ehre und ihm kommt nicht selten ein „Für Macragge!“ (die Heimatwelt der Ultramarines) über die Lippen.

Zusammengenommen ergeben die fünf ein recht harmonisches Team, das wohl schon auf einige Einsätze zurückblicken kann. Die üblichen Reibereien in gemischten Einheiten sind hier leider überschaubar. Die fünf Space Marines bedienen gut die Stereotypen ihrer Space Marines-Orden jedoch außerordentlich gut, was in einem Roman vielleicht langweilig wäre, aber in einem Comic durchaus passend ist.

Zeichenstil

Die Zeichnungen entstammen der Feder von Tazio Bettin. Der Comiczeichner und Illustrator hat neben diversen Warhammer-Comics auch am Dr. Who-Comic Supremacy of the Cybermen mitgewirkt.

Koloriert wurden seine Zeichnungen dann von dem Franzosen Kevin Enhart, der bereits den Comic Dawn of War 3 – The Hunt for Gabriel Angelos mitgestaltet hat. Daneben kennt man ihn noch aus Projekten wie Vikings und Anno Dracula.

Der Zeichenstil entspricht dem, was man bei Warhammer erwarten würde: Er ist düster, matt, actionreich und blutig. Gerade in den Kämpfen wird ein detailreicher Zeichenstil gepflegt, der nichts der Fantasie überlässt. Da spritzt Blut in Hektolitern und Körperteile fliegen durch die Panels. Für Freunde des Xenos-Gemetzels ein Augenschmaus.

Aber auch jenseits der Kämpfe wird die Stimmung gut eingefangen. Niemals lenkt ein überbordender Hintergrund von Handlung und Charakteren im Fokus ab. Dennoch wirkt der Hintergrund niemals lieblos oder deplatziert.

Erscheinungsbild

Der feste Einband ist angenehm in der Haptik. Das Papier ist hochwertig und die Farben geben gut die düstere Welt von Warhammer wieder, ohne dabei Details zu verschlingen. Mit seinen 120 Seiten liegt das Heft auch ordentlich in der Hand.

Die harten Fakten:

  • Verlag: Panini
  • Autor(en): Aaron Dembski-Bowden
  • Zeichner(in): Tazio Bettin
  • Erscheinungsjahr: 2019
  • Sprache: Deutsch
  • Format: Comicbuch
  • Seitenanzahl: 120
  • Preis: 17 EUR
  • Bezugsquelle: Amazon

 

Bonus/Downloadcontent

Der Vorspann enthält auch eine kurze Übersicht über das Einsatzkommando Agathon, was den Einstieg in die Handlung erleichtert. Am Ende finden sich noch eine Cover- und diverse Konzeptzeichnungen von Tazio Bettin und einigen Kollegen, die das Heft schön abrunden.

Fazit

Deathwatch erfüllt die Erwartungen, die man an einen Comic über diese Einheit stellt. Ein schneller Einstieg in eine actionreiche Handlung, viel Gewalt und brutale Xenos. Die Geschichte ist spannend erzählt und man fiebert mit dem Kampf gegen die Xenos und die Zeit mit. Die Charaktere bedienen die Stereotype ihrer Orden und Aufgaben, doch dabei bleiben sie leider flach.

Wer den Roman Deathwatch gelesen hat und gerade den Fokus auf die Eigenarten der einzelnen Teammitglieder und die daraus entstehenden Probleme mochte, wird hier wohl enttäuscht sein. Der Roman bekommt übrigens noch dieses Jahr eine Neuauflage und mit Operation Schattenspeer sogar eine Fortsetzung. Wer actiongeladene und schnelle Comics mag, wird hier aber seine wahre Freude haben und sollte getrost zugreifen.

Artikelbilder: © Panini Comics
Dieses Produkt wurde kostenlos zur Verfügung gestellt.

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