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Dungeons & Dragons: Honor Among Thieves war nicht nur ein erfolgreicher Film, sondern auch ein solide gemachter und sehr vergnüglicher. Doch welche anderen geliebten Franchises, die Nerds und Hobbyisten seit Jahren pflegen und in Ehren halten, haben das Potential, richtig gute Filme und Serien hervorzubringen? Und welche überhaupt nicht?

Nachdem nun klar ist, dass auch ein Dungeons & Dragons-Film ordentlich Geld machen kann, kann man sich bildlich vorstellen, wie Studiobosse und Medienmogule zu ihren Producer*innen, Schreiberlingen (wenn die nicht gerade streiken) und Assistent*innen gehen und wissen wollen, welche anderen Rollenspiele, welchen anderen „Nerdkram“ sie jetzt zu Filmen und Serien und auf diesem Wege zu Geld machen können.

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Und seien wir mal ganz ehrlich, wir haben alle unsere Bücher, Games, Rollenspiele und sonstigen phantastischen Universen, die die Aufmerksamkeit der großen Studios und Streaming-Dienste, die Liebe eines passionierten Regisseurs und die Opulenz eines Hollywood-Blockbusters verdient hätten. Natürlich muss man sich trotzdem fragen, was als Film auch wirklich Potential hat. Was kann dieses Setting Neues bieten? Was macht es visuell ansprechend? Die Chance, über das nächste große Cinematic Universe zu sprechen, ist jetzt!

Die Autorin dieses Artikels ist freiberuflich als Lektorin bzw. Autorin für Pegasus Spiele und Ulisses Spiele, die (deutschsprachigen) Herausgeber von Das Schwarze Auge und Shadowrun, tätig. Dieser Artikel ist unabhängig entstanden und nicht gesponsert. Die vertretene Meinung ist die alleinige Meinung der Autorin.

Brauchen wir: Overwatch

Overwatch ist ein sterbendes Spiel. Darüber brauchen wir gar nicht zu diskutieren. Und angesichts von Blizzards beeindruckenden Fehlern bei Overwatch und seinem zurecht miserablen Ruf im Allgemeinen kann man die aktuelle Häme gut verstehen, und genießen. Aber: Hinter all dem steht bei Overwatch ein großartiges Setting voller brillanter, farbenfroher und abwechslungsreicher Charaktere, die in einem fast storylosen Multiplayer-Shooter nicht vollständig zur Geltung kommen.

New York City in der nahen Zukunft von Overwatch © Blizzard Entertainment
New York City in der nahen Zukunft von Overwatch © Blizzard Entertainment

Kaum jemand wird bestreiten können, dass Tracer, Winston, Mercy und so weiter mehr als genug für eine wirklich spaßige, actionreiche Streamingserie hergeben. Ob man sich nun auf einen Kerncast fokussiert oder die Serie als Anthologie aufstellt, die in einzelnen Folgen einzelnen Held*innen und Bösewichten des Spiels folgt, ist durchaus offen. Die Welt von Overwatch gibt auf jeden Fall genug her und ist selbst episodisch und vielfältig genug, um bestehende Storys zu verfilmen oder auch neue kanonische Events zu schreiben. Und die Charaktere schreien geradezu danach, ausgebaut zu werden.

Spielbare Heldin (bzw. Schurkin) Ashe © Blizzard Entertainment
Spielbare Heldin (bzw. Schurkin) Ashe © Blizzard Entertainment

Es mag verlockend sein, Overwatch als Animation umzusetzen. Schließlich gibt es in der Welt von Overwatch selbst auch einen Overwatch-Cartoon. Doch die visuell innovativere Variante wäre sicherlich eine CGI-schwangere Life-Action-Verfilmung, in der die phantastischeren und extremeren Elemente der Welt – Reapers Fähigkeiten, Tracers Zeitmanipulation oder auch Winston als Ganzes – in ihrer vollen Fremdheit und comichaften Coolness zur Geltung kommen. Overwatchs ganze Stilistik und Erzählweise ist spürbar keine Superheldengeschichte im engeren Sinne, aber genauso ein Produkt des Superhelden-Booms wie Dreadnought. Und eine Serie oder ein Film könnten dieses Feeling heute großartig rüberbringen, passiere mit dem Spiel, was wolle.

Brauchen wir: Shadowrun

Cyberpunk ist durchaus im Kommen. Aber was wäre noch besser? Cyberpunkt mit Orks und Elfen. Und Magie. Und einem Drachen, die einen der größten Megakonzerne der Welt leitet. Aus dem Ruhrpott.

Okay, den Ruhrpott können wir notfalls auch weglassen. Aber Shadowrun hat riesiges Filmpotenzial. Es ist allgemein schlau, sich Pen-and-Paper-Rollenspiele als Ideengeber anzuschauen, wenn es um die Idee eines Cinematic Universe geht, das potentiell verschiedene Filmreihen und Fernsehserien hervorbringen soll. Rollenspiele sind darauf angelegt, eine breite Auswahl an potentiellen Geschichten erzählen zu können.

Shadowrun-Regelwerk © Catalyst Game Labs
Shadowrun-Regelwerk © Catalyst Game Labs

Und wenige Pen-and-Paper-Settings symbolisieren das so gut wie Shadowrun. Eine lebendige Welt voller Gegensätze, Gewalt und Machtkämpfe, voller regionaler Unterschiede, Facetten und Herausforderungen – in Shadowrun ist ein Wirtschafts- oder Politthriller ebenso denkbar wie eine Einbrecher-Comedy, Cyberpunk-Indiana Jones oder ein multikulturell geladener Gangsterstreifen. Als Einstieg bieten sich natürlich trotzdem die namensgebenden Shadowrunner an. Ein Team aus Außenseiter*innen, moralisch grauen Söldnertypen, radikalen Antis und einfach nur weirden Persönlichkeiten, das sich aus einem Netz aus Intrigen, Verrat und Macht befreien muss … klingt wie die generischste Filmidee der Welt. Doch wenn wir gleichzeitig Menschlichkeit raubende Cybernetik, Virtual-Reality-Hacking und Feuerbälle werfende Magier dazulegen, wird aus einem Shadowrun-Film ein potentielles Feuerwerk von guten Ideen, spannenden Twists und beeindruckenden Bildern.

symbolische Illustration der Shadowrun-Welt © Catalyst Game Labs
symbolische Illustration der Shadowrun-Welt © Catalyst Game Labs

Zugegeben, von allen hier vorgeschlagenen Settings ist Shadowrun sicher eines der schwierigsten, wenn es an die Umsetzung geht. Das liegt nicht an der schieren Fülle der Möglichkeiten, die man zwischen Mensch, Magie und Maschine bedenken muss, um eine interessante Story ohne allzu grobe Logikfehler zu produzieren und eine kohärente Bildsprache zu schaffen. Auch der soziopolitische Kontext von Shadowrun hat seine Fallstricke. Das Rollenspiel stand und steht schließlich für seinen klischeebeladenen und unsensiblen Umgang mit afroamerikanischen Stereotypen in der Kritik. Geht man damit nicht ordentlich um, landet man bei einer Cyberpunk-Version von Bright.

Doch es hat auch die Tiefe, darüber hinwegzukommen und sich selbst zu kritisieren. Der richtige Filmemacher ist da entscheidend. Was macht eigentlich Jordan Peele gerade?

Brauchen wir nicht: Magic: The Gathering

Neben Dungeons & Dragons hat Wizards of the Coast natürlich noch eine weitere wertvolle und bekannte Marke: Magic: The Gathering. Auf den ersten Blick scheint die Mutter aller Sammelkartensettings ein enormes Potential zu haben. Ein ganzes Universum voller stilvoll gestalteter, von brillanten Künstlern eingefangener Welten wartet auf Filmumsetzungen. Doch was genau ist daran Magic?

Als erste Antwort dienen sich natürlich die Weltenwanderer an, die auch in den Hintergrundgeschichten der Karteneditionen als Protagonist*innen fungieren. Doch was diese Wesen auszeichnet, ist de facto nur ein gewisses magisches Talent und ihre Fähigkeit, zwischen Welten zu wandern? Daraus macht man dann ein Panoptikum des Magic-Universums, kann man sagen, doch dann werden die Welten von Magic schnell zur Tapete. Sind sie dann nur noch für Fans an ikonischen Bildern erkennbar oder kommt jede Welt mit ihrem Exposé-Monolog zur schnellen Erklärung? Und vor allem, was macht diese Welten dann überhaupt so einzigartig?

Magic-Kartenillustrationen im Vergleich © Wizards of the Coast
Magic-Kartenillustrationen im Vergleich © Wizards of the Coast

Magic: The Gathering hat eine beeindruckende Tradition hochwertigster Kunst, um seine Karten und seine Settings zu illustrieren. Die meisten der größten Künstler der Fantasy-Szene haben für Magic kreiiert. Und in einem gewissen Maße hat Wizards of the Coast es dabei geschafft, eine ästhetische Kohärenz in ihrem Spiel zu behalten. Doch das gilt eben für die Ebene eines Spiels und nicht eines Films. Eine Magic: The Gathering-Verfilmung würde – und sollte sie auch die artistische Vision des Spiderverse haben – die künstlerische Vielfalt des Settings reduzieren. Und damit würde ein wesentlicher Punkt ganz deutlich werden: Das wirkliche Eindrückliche an Magic: The Gathering sind nicht die Dinge selbst, sondern ihre Darstellung. Und ohne diese Darstellung oder die Mechaniken des Spiels bleibt von Magic nicht viel mehr übrig als eine Sammlung verschiedener Fantasy- (und Fantasy-verwandter) Szenarien.

Brauchen wir: Dreadnought

Im Gegensatz zu Videospiel- und mehr noch Rollenspielverfilmungen hat die Buch-zu-Film-Pipeline eine lange Tradition. Und auch bei phantastischen Büchern haben Filmemacher und Studios deutlich weniger Hemmungen gezeigt. Darum werden die Bücher auf dieser Liste natürlich ein wenig nischiger als die anderen Einträge. Doch in diesen Nischen findet sich mehr als genug Potential.

Dreadnought kommt vielleicht aus seiner ganz eigenen Ecke, schließt aber durchaus an Mainstream-Trends an. Die Superheld*innen-Welle im Hollywoodkino ist ungebrochen und schon seit langer Zeit werden Superheld*innen als Symbole für Randgruppen benutzt, oft explizit für queere Menschen. Es ist gerade angesichts der aktuellen Bedrohungen für trans Menschen, gerade in den USA, eigentlich sehr schade, dass wir noch keinen großen Trans-Superheld*innen-Blockbuster hatten.

Cover von Dreadnought
Cover von Dreadnought

April Daniels’ Roman Dreadnought ist da genau die richtige Vorlage. Wer diese Perle der Jugendliteratur nicht kennt, hat auf jeden Fall Nachholbedarf. Aber in allerkürzester Fassung: Danielle „Dreadnought“ Tozer ist ein ungeoutetes trans Mädchen, dass durch puren Zufall die Kräfte des größten Superhelden des Planeten erhält – und damit nicht nur Superstärke und Fliegen in Überschall, sondern auch das Idealbild ihres Körpers.

Sie lebt also den trans Traum der magischen Transition. Dreadnought ist allerdings nicht nur eine hemmungslose Trans-Phantasie, sondern ebenso eine schonungslose Schau der dunklen Seiten, von häuslicher Misshandlung bis hin zu psychischen Problemen, die ein Super-Artefakt nicht wegzaubern kann. Durch das Superheld*innenthema auf 200 Prozent gedreht, erlebt Danielle alle wilden Höhen und Tiefen einer Transidentität. Das Buch war für mich als trans Frau beim ersten Mal teilweise hart zu lesen. Und doch konnte ich es nicht weglegen.

Wir haben schon unsere erste trans Superheldin im TV gesehen. Nicole Maines’ Darstellung von Dreamer in Supergirl war großartig und ermutigend. Aber wir sind an einem Punkt angekommen, an dem Superheld*innen so ubiquitär sind, dass eine schonungslose und brutale, aber eben nicht nur düstere Story wie Dreadnought das Potential hat, eine trans Version von Black Panther zu sein, und ein wertvoller Beitrag für das Superheld*innen-Genre. Wenn das jemand umsetzen könnte, bevor Hunter Schafer zu alt wird, um Dreadnought zu spielen …

Brauchen wir nicht: StarCraft

Es tut mir wirklich weh, das zu sagen, denn das erste StarCraft war ein heißgeliebter Teil meiner Jugend und ich mochte die Story von StarCraft II sehr. Aber ein StarCraft-Film hat heutzutage nichts mehr zu bieten.

Boxart von StarCraft (1997) © Blizzard Entertainment
Boxart von StarCraft (1997) © Blizzard Entertainment

StarCraft ist Science-Fiction, es ist düster (aber ein bisschen hoffnungsvoll, vielleicht), es hat mächtige Überaliens und Schwärme von Alien-Aliens. Die guten Pirat*innen/Freiheitskämpfer*innen kämpfen gegen die böse Regierung. Die edlen Aliens sind so unglaublich edel, aber doch ein wenig konservativ und intolerant. Und die schleimigen bösen Aliens sind als endlose Masse klauenbewehrten Gliedmaßen eben die Bedrohung.

Egal, welchen Teil von StarCraft man sich rauspickt oder ob man alles in einen Topf wirft und rührt, bis ein Film oder eine Serie dabei rauskommt, StarCraft hat in den 2020ern kein Potential mehr, irgendetwas anderes zu werden als eine Ansammlung von Klischees. Wir bekommen schon ein Cinematic Universe zu Warhammer 40k. Und mit seinem Gothic-Stil und seinen enormen Dimensionen hat dieses auch Potential. Doch nimmt man diese beiden Faktoren der ursprünglichen Vorlagen weg, bleibt für Starcraft nur noch generische Militär-Sci-Fi übrig.

Brauchen wir: Das Schwarze Auge

Ich weiß, ich weiß, DSA ist vielleicht die generischste, kartoffeligste Fantasy des deutschsprachigen Raums. Das will ich bei aller persönlichen Liebe gar nicht groß bestreiten. Wir können uns außerdem relativ sicher sein, dass wir noch eine Menge Dungeons & Dragons-Filme bekommen. Und wenn die Macher halbwegs bei Verstand sind, werden diese Filme das schon erwähnte Potenzial von Pen-and-Paper-Rollenspiel-Settings ausschöpfen und eine Vielfalt von Genres, Stilen und Atmosphären auf die Leinwand bringen. Wo braucht es da noch einen Das Schwarze Auge-Streifen?

Illustration aus dem Aventurischen Almanach © Ulisses Spiele
Illustration aus dem Aventurischen Almanach © Ulisses Spiele

Den Unterschied machen hier Herkunft und Stil. DSA ist ein europäisches Produkt. Gerade weil es zutiefst deutsch ist, hat es das Potential, neben den US-amerikanischen Fantasystreifen herauszustechen. Das Schwarze Auge hat einen der detailliertesten Hintergründe in der Fantasy weltweit. Dieser Reichtum verleiht dem DSA-Kontinent oft große Lebensnähe und Nuanciertheit, eine viel feiner gewebte Illusion von Funktionalität und Realität. Der Hintergrund kann in den richtigen Händen mehr sein als nur Stimmungsgeber oder Anstrich, weil er ein Eigenleben vorgibt. Ein Film, der das umsetzt, wird immer anders sein als die bunten, stilisierten Fantasystreifen aus Hollywood.

Das Schwarze Auge hat das Potential, den nächsten großen europäischen Film mit internationaler Anziehungskraft herzugeben. Ich bin die Erste, die gern über das deutsche Mainstream-Kino und unsere elende Film- und Fernsehindustrie im Allgemeinen herzieht. Doch gerade hier könnte sie ihr Potential entfalten. Für ein Projekt wie dieses ist die Nähe, Direktheit und Schärfe des deutschen Stils wie gemacht. Man stelle sich eine Ästhetik im Stil von Herr der Ringe vor, wenn in Mittelerde noch mehr als nur die Held*innen und die Soldat*innen leben würden.

Wer auch immer so ein Projekt in Hände bekommt, müsste natürlich mit ähnlichen Fragen umgehen wie die Macher eines Shadowrun-Projekts. Die auf Nähe und stilistischen Realismus ausgelegte Stilistik hat wesentlich weniger Spielraum als Honor Among Thieves, um sich bei den kolonialistischen Wurzeln des Fantasy-Genres wegzuducken. Und es hat auch eine extrem eigenwillige, stolze und auf die akkurate Umsetzung ihres geliebten Spiels bedachte Fangemeinde. Doch wer Das Schwarze Auge versteht und sich darauf einlässt, könnte ein wahres Epos daraus erschaffen.

Brauchen wir: Tamora Pierces Tortall-Universum

Aus dem Song of the Lioness-Quartett, 1983-1988 © Atheneum Books for Young Readers
Aus dem Song of the Lioness-Quartett, 1983-1988 © Atheneum Books for Young Readers

Tamora Pierce schreibt seit den 80ern feministische Fantasy für Jugendliche. Oft auf der richtigen Seite der Weltgeschichte, sei es in Minderheitenfragen oder beim Umgang mit Fan Fiction, kann man ihrem Werk wahrlich bei seiner Evolution zuschauen. Natürlich wünschen sich viele Fans, dass ihre jeweilige Lieblingsreihe verfilmt wird. Und ich würde mich über eine Immortals-Serie auf Amazon Prime genauso freuen wie über eine Verfilmung von Trickster’s Choice. Es gibt auch viel, was man in ihrem Werk visuell mit Wilder Magie oder thematisch mit Genderbending machen kann.

Aber wirklich gebraucht wird ein Song of the Lioness-Film zugegeben nicht. Was allerdings einen Eintrag hier und eine aufwendige Produktion mehr als wert ist, ist eine Auseinandersetzung mit den Feminismen verschiedener Generationen. Und dafür bietet sich nichts besser an als das Werk von Tamora Pierce, wenn man es in einer Adaption fortsetzt. Pierce selbst schreckt jedenfalls nicht davor zurück, ihre Held*innen zu hinterfragen, ohne sie zu entwerten. Und die Welt von Tortall ist sowohl klassisch als auch vielfältig genug, sowohl detailliert als auch flexibel genug, um Hintergrund, Drama und Antagonist*innen zu liefern.

Aus der Tricksters-Duologie, 2003/2004 © Random House Books for Young Readers
Aus der Tricksters-Duologie, 2003/2004 © Random House Books for Young Readers

Das Setup für eine nächste Generation von Pierce-Held*innen ist durchaus gegeben. Verschiedene Haupt- und Nebenfiguren der verschiedenen Bücher haben Kinder ungefähr im selben Alter – Daine, Kalasin und Sarai zum Beispiel und ironischerweise auch Aly, die selbst schon Tochter einer Pierce-Heldin ist, was in ihren Büchern durchaus thematisiert wird. Eine Serie, die das weiterschreibt und die ganz realen Fragen zur Geschichte und Veränderung des Feminismus mit der phantastischen Frage verbindet, wie es sich lebt als Tochter (und vielleicht sonstiges Kind) einer Kaiserin, Halbgöttin oder Meisterintrigantin, wird mit Sicherheit eine Menge spannender Plots und Inspirationen zusammenbekommen.

Fazit

Braucht es hier viel Fazit? Macht das so! Das ist mein Fazit … Nein, im Ernst: Ich hoffe sehr, dass die Mächtigen in Hollywood (und in den Film- und Fernsehschmieden im Rest der Welt) jetzt die Fühler ausstrecken, sich Franchises und Settings unabhängig von ihrem Ursprungsmedium anschauen und sich daraus vielleicht ein paar neue Cinematic Universes entwickeln. Egal, ob Pen-and-Paper, Buch, Brett- oder Videospiel – Worldbuilding wird eine immer wichtigere Grundlage auch für die großen Hollywood-Events. Etablierte, detaillierte und von Fans geliebte Welten auf die Leinwand oder den Bildschirm zu holen, ist im besten Fall eine großartige Chance.

 

Titelbild: depositphotos © jag_cz
Artikelbilder: © Catalyst Game Studios, Blizzard Entertainment, Diversion Books, Atheneum Books, Random House, Ulisses Spiele, Wizards of the Coast

Layout und Satz: Roger Lewin
Lektorat: Denise Hollas

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