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Auf der SPIEL 2018 darf der Brettspielverlag Asmodee natürlich nicht fehlen. Bei den zahlreichen Neuheiten, die der Branchenriese im Gepäck hat, kann man schnell den Überblick verlieren. Robin de Cleur hilft uns freundlicherweise dabei, uns am Messestand zurechtzufinden.

Was gibt es Neues? „Eine einfache Einstiegsfrage, bei rund 60 Neuheiten, die ich hier präsentiere“, beginnt Robin das Gespräch ironisch. Deswegen legen wir den Fokus auf phantastische Brettspiele, wie zum Beispiel Nyctophobia. In dem Survival-Brettspiel kann nur ein Spieler das Spielbrett sehen und begibt sich auf die Jagd nach den anderen Spielern, die blind vor dem Jäger in die Sicherheit fliehen müssen. Ein interessantes Prinzip, das mit Worten nur schwer zu beschreiben ist.

Planet, Orbis und Solenia – Welten erschaffen und entdecken

In Planet gestaltet jeder Spieler die Oberfläche seines Planeten, der in Form eines zwölfseitigen Würfels vorliegt. Im Laufe des Spiels füllt sich der Planet mit schönen Landschaften, die mit Magneten angeheftet werden, damit man mit den schönsten Habitaten Tiere (repräsentiert durch Karten) auf seinen Planeten anlockt und damit Siegpunkte generiert. In diesem Spiel ist vor allem der Weg das Ziel. Ein wenig ähnlich mit einer Prise Splendor funktioniert das Spiel Orbis, in dem die Spieler darum konkurrieren, wer mit seinen göttlichen Kräften die schönere Welt erschaffen kann.

Ebenfalls um einen exotischen Planeten geht es in Solenia. Dort herrscht auf einer Seite des Globus ständige Nacht, auf der anderen Seite ist es immer Tag. Da es deswegen auf jeder Seite Ressourcen gibt, welche die andere benötigt, schlüpfen die Spieler in die Rolle von Händlern, die Handelsrouten aufbauen und ihre Konkurrenten ausstechen müssen.

Ein sehr ernstes Thema behandelt Asmodee mit Holding On – Das bewegte Leben des Billy Kerr. Darin übernehmen die Spieler die Rolle von Pflegekräften, die sich um einen Sterbenskranken kümmern. Ziel ist es, gemeinsam das Leben des sterbenden Billy Kerrs zusammenzusetzen, bevor es zu spät ist. Mit Doppelschichten, Stress und emotionaler Belastung widmet sich das Spiel äußerst ernsten Themen aus der Arbeit von Pflegekräften, wobei man gleichzeitig eine Lebensgeschichte entdeckt.

Unique Games – das große Thema bei Asmodee

Ein großes Thema sind in diesem Jahr die sogenannten Unique Games mit denen Asmodee den Brettspielmarkt mal wieder verändern will. Dabei handelt es sich um Spiele, deren Inhalt sich von Box zu Box tatsächlich unterscheidet, sodass jeder Spieler eine einzigartige Version des jeweiligen Spiels besitzt. Dementsprechend zeichnen sich Unique Games durch einen modularen und zufälligen Charakter aus. So zum Beispiel Discover, ein Spiel, das immer damit beginnt, dass die Spieler in der Wildnis erwachen. Welche Richtung die Handlung des Spiels nimmt, ist danach den Aktionen der Spieler und eben auch dem Inhalt der Box überlassen. Zwölf von 36 Charakteren, zwei Terrainarten, Gegenstände und Szenarienmodule alles ist von einer KI so zusammengestellt worden, dass es funktioniert, aber doch in jeder Box anders ist. Wenn es funktioniert, wird ein großer neuer Tauschmarkt entstehen.

Nach einem ähnlichen Prinzip funktioniert das Kartenspiel KeyForge, in dem jeder Spieler ein einzigartiges Deck besitzt, das auch nicht durch Booster-Packs erweitert werden muss oder kann. In den regulären Handel kommt KeyForge Mitte November. Pre-Release-Turniere finden aktuell statt und 2019 wird es mit der Turniersaison losgehen. Dadurch, dass die Decks zufällig zusammengestellt sind, gibt es natürlich stärkere und auch schwächere Decks, was aber durch Balancing- und Ranking-Mechanismen ausgebremst werden soll. Wir sind dennoch gespannt, wie es in der Praxis letzten Endes funktionieren wird. Die Testspieler auf der Messe waren jedenfalls angetan.

Die ausführliche Diskussion zu dem Thema und Details zu den weiteren Plänen von Asmodee findet ihr in unserem Audio-Interview.

Interview mit Robin de Cleur von Asmodee auf der SPIEL 2018

Fotografie: Daniel Hoffmann, Bearbeitung Verena Bach

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