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Thor ist ein Gott. Kein Außerirdischer, wie im MCU. Ein echter Gott. Doch was heißt es, ein Gott zu sein? Warum ist in den neusten Comics Thor eine Frau? Wenn ihr in den aktuellen Run des Donnergotts reinschnuppern oder mitreden wollt, dann seid ihr hier genau richtig.

Jason Aaron schreibt inzwischen seit sechs Jahren an der epischen Saga um den Gott des Donners. In dieser Zeit wurde die Reihe zwei Mal neu gestartet, der Hammer wurde weitergegeben und das ganze Marvel-Universum wurde rebootet. Aber nichts davon hat den bekennenden Atheisten Aaron von seinem abgesteckten Pfad abgebracht. Doch ist es nötig, all diese Bände zu lesen, um in die Geschichte einzusteigen? Wir denken nicht! Damit ihr aber dennoch einen Überblick bekommt, haben wir die Handlungsfäden hier zusammengefasst. Nachdem wir euch im letzten #wasmacht alles zu Iron Man erzählt haben, wird es nun Zeit für Hammer, Blitz und Donner!

Gott der zehn Welten

In den alten germanischen Sagen gibt es neun Welten. Eine davon ist Asgard, die Welt der Götter. Doch während Ragnarök wurde diese Welt zerstört. Thor belebte die Götter wieder und  schenkte ihnen eine neue Heimat: Asgardia, eine fliegende Stadt in der Nähe von Broxton, Oklahoma.

An Feinden mangelt es Thor allerdings weiterhin nicht. Als erster ist hier Gorr, der Götterschlächter zu nennen, der religiös erzogen wurde und viel Leid ertragen musste. Er verfluchte die Götter aller Welten und machte sich auf, jeden einzelnen von ihnen zu töten, da sie seine Gebete nicht erhörten. Die Welt, so seine Überzeugung, ist ohne Götter besser dran.

Ein weiterer wichtiger Feind ist Dario Agger, der CEO des Ölkonzerns Roxxon. Thor legte sich mit dem Konzern an, als die S.H.I.E.L.D.-Agentin Rosalind Solomon ihn auf die Umweltverbrechen aufmerksam machte, für welche dieser verantwortlich ist. Daraufhin zerstörte Roxxon systematisch Broxton, was dazu führte, dass sich Asgardia ins Weltall zurückzog.

Als im Event Original Sin der Watcher getötet wurde, drangen viele Wahrheiten an die Öffentlichkeit. Eine davon ist, dass Thor eine Schwester hat: Angela. Und mit ihr offenbarte sich die zehnte Welt: Heven, das Reich der Engel. Aber dies war nicht die erschütterndste Tatsache, die enthüllt wurde…

Die Göttin des Donners

Im Verlauf von Original Sin übernahm Nick Fury die Rolle des Watchers. Er flüsterte Thor Odinson ein paar Worte ins Ohr, die dazu führten, dass er nicht mehr würdig war, seinen Hammer Mjölnir zu heben. Diese Worte waren:

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„Gorr hatte Recht!“ Nach allem was Thor erlebt hatte, war er nun selbst der festen Überzeugung, dass die Sterblichen keine Götter brauchen. Götter selbst sind selbstsüchtig und interessieren sich nicht für die Belange von Sterblichen: Dieser Gedanke festigte sich so stark in seinem Kopf, dass es ihm, selbst unter größter Anstrengung, nicht mehr möglich war, den Hammer zu heben.

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Thor sah sich auch nicht mehr als seines Namens würdig an und nannte sich fortan Odinson. Doch eine Frau nahm den Hammer auf und erwies sich als der Herausforderung gewachsen. Sie verwandelte sich in die neue Göttin des Donners und half, wo sie nur konnte. Es dauerte einige Zeit, bis ihre Identität offenbart wurde: Jane Foster. Foster ist die ehemalige Geliebte von Odinson, die aber momentan an Krebs leidet. Verwandelt sie sich in Thor, reinigt sie ihr göttlicher Körper von allen Giftstoffen. Und so schlägt keine einzige Chemotherapie bei ihr an. Jede Nutzung des Hammers bringt sie ein klein wenig näher an ihren Tod heran. Doch ihr ist es wichtiger, die Menschheit vor den drohenden Gefahren zu retten, als ihr eigenes Leben.

Eine Frau, deren Identität erst sehr viel später gelüftet wird, nahm den Hammer auf als Thor sich dessen als unwürdig erachtete.

Der Krieg der Welten

Als größte Bedrohung der jüngsten Zeit hat sich Malekith erwiesen. Er hat diverse Feinde Asgards gesammelt, um sie in einen großen Krieg der Welten zu führen. So vereinte er alle Dunkelelfen und führte sie gegen die Lichtelfen von Alfheim. Er überredete Loki, seine eigene (Pflege-)Mutter zu hintergehen. Er verbündete sich mit Dario Agger, Amora, dem Trollkönig Ulik, der Königin der Feuerriesen Sindr und dem König der Eisriesen Laufey.

Dieses Event wird nun schon jahrelang vorbereitet und läuft langsam auf seinen Höhepunkt zu. Als Teil davon wurden bereits einige Welten angegriffen und stark geschwächt. So war Malekith dafür verantwortlich, dass Odinson in einem überheblichen Augenblick seinen Arm verlor. Seitdem trägt er eine Prothese aus Uru-Stahl. Außerdem kam es zu einem Konflikt mit den Shi‘Ar. Infolgedessen wurde der Mangog geweckt, der größte Feind der Schöpfung. Mangog ist die letzte Schöpfung einer Welt, deren Untergang Odin zu verantworten hat.

Und noch ein weiterer Spieler hat die Bühne betreten: Bei einem Angriff Muspelheims, der Welt des Feuers, auf Nidavellir, die Welt der Zwerge, starben Kinder in den Armen von Volstagg, dem größten der tapferen Drei. Dies führte zu dem Ende seiner Unschuld, so dass in ihm nichts mehr war als Zorn. Er nahm sich daraufhin den Hammer des Thors aus dem ultimativen Universum. So wurde er zum Kriegsthor und er traf auf die mächtige Thor und den unwürdigen Thor. Sie konnten sich versöhnen, aber reichen drei Donnergötter aus, wenn der Krieg endgültig ausbricht? Und wird Jane Foster so lange überleben?

Leseempfehlungen

Thor – Gott des Donners: Götterschlächter

Mit diesem Band begann Jason Aaron dem Donnergott seinen Finger aufzudrücken. Er nahm sich die Tatsache, dass es sich bei Thor um einen Gott handelt, zum Anlass, über Atheismus, Religion und Nihilismus zu schreiben. Mit Gorr erfand er dabei einen sehr treffenden Gegner, der selbst göttliche Macht nutzt und dem niemals klar ist, dass auch Vernichtung eine Art göttlicher Akt ist. Die Geschichte selbst spannt sich über drei Zeiten und man sieht sowohl den vergangenen als auch den zukünftigen Thor. Die Bilder sind herausragend und man hat oftmals das Gefühl, einen wahren Nachfolger alter Göttersagen zu lesen. Dem Band haftet nur ein Manko an: Er ist nicht vollständig. Fortgesetzt wird die Geschichte in dem leider ausverkauften Paperback Thor – Gott des Donners: Die Götterbombe, der aber noch gebraucht zu finden ist.

Bezugsquelle: Panini-Comics

Der unwürdige Thor

Dieser Comic spielt nach Original Sin und zeigt endlich, warum Odinson unwürdig wurde, seinen Hammer zu halten. Odinson begibt sich hier auf die Suche nach dem Hammer des ultimativen Thors. Nach Secret Wars wurde das ultimative Universum zerstört und auch sein Thor existiert nicht mehr. Der Hammer selbst ist aber in das Hauptuniversum gelangt und wartet dort darauf, einen neuen Träger zu finden. Der ganze Band ist eine gute Charakterisierung der altbekannten Heldenfigur. Er fügt Thor einiges an Tiefe hinzu und zeigt ihn von seiner schwachen Seite. Der Comic funktioniert auch gut ohne Kenntnis der großen Events, auf die er Bezug nimmt, und ist eine Empfehlung für jeden, der sich mehr mit dem Donnergott auseinandersetzen will.

Bezugsquelle: Amazon, Panini-Comics

Thor #5: Krieg der Thors

Der zu diesem Zeitpunkt aktuellste Band der Thor-Reihe handelt hauptsächlich von der weiblichen Thor, die in dieser Reihe die Hauptfigur ist, sowie vom dicken Sympathieträger Volstagg. Volstagg ist schon seit den Anfangstagen eine wichtige Figur Asgards und basiert auf Shakespeares Figur Falstaff. Dieser Comic zeigt, wie im Krieg aus einer so gemütlichen Figur wie ihm ein zorniger Kriegsgott werden kann. Wenn man so will geht es hier um den Krieg an sich. Wie in allen Comics des aktuellen Runs gibt es hier wieder fantastisch bunte Bilder und glorreich in Szene gesetzte Actionsequenzen. Nach dem Lesen dieses Artikels sollte auch niemand Schwierigkeiten haben, den Band zu verstehen. Man kann hier eine der am besten geschriebenen Frauenfiguren im Marvel-Universum erleben.

Bezugsquelle: Amazon, Panini-Comics

 

Artikelbilder: © Marvel

 

2 Kommentare

  1. Wie kommt ihr darauf, dass Thor im MCU ein Außerirdischer ist?
    Es wird immer von Thor dem Gott des Donners gesprochen.
    Thor ist Sohn von Odin dem Göttervater. Und als Hulk Loki verprügelt sagt dieser auch „mickriger Gott“.

    • Kai Frederic Engelmann So richtig konsistenz ist das aber nicht, denn in Thor: Ragnarok sagt Odin auch „Bist du der Gott des Hammers?“

      Ja, die werden als Außerirdische dargestellt, gleichzeitig aber als Götter bezeichnet.

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