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Mitte September fand in Mannheim relativ unbemerkt eine kleine Convention statt, die deutlich mehr Aufmerksamkeit verdient. Denn dort gab es ein Programm und eine Stimmung, die definitiv Ihresgleichen sucht. Die Cos&Fun 4 zu besuchen, lohnt sich und unterstützt eine gute Sache – warum, das erfahrt ihr im Artikel.

Zum vierten Mal fanden sich Cosplayer, die sich in ihrer Region eine bessere Vernetzung von Cosplayern und Fotographen wünschten, in Mannheim zusammen. Aus diesem Wunsch ist inzwischen eine wirklich herzliche Convention geworden, die sowohl in ihrer Atmosphäre als auch hinsichtlich ihres Angebots ihresgleichen sucht. Durch die Ausrichtung der Convention ist sie aktuell klein und eher unbekannt. Völlig zu unrecht, denn alles, was eine gute Convention ausmacht, konnte man auf der Cos&Fun, die im Vorjahr noch Cos@Park hieß, finden. Dieses Jahr kamen 200 Besucher zusammen.

Die Grundidee und Geschichte der Cos&Fun

Auf einem Fotoshooting-Treffen beklagten viele Cosplayer, dass es in ihrer Region so wenige Conventions gibt. David Fischer, der Initiator der Veranstaltung, kam so zu der Idee, für die Cosplayer eine eigene kleine Veranstaltung mit dem Fokus auf Fotografieren und gemütlichem Beisammensein ins Leben zu rufen. Die ersten Zusammentreffen fanden noch unter freiem Himmel statt und wurden leider tüchtig verregnet. Bei der Suche nach einer Location war dem Orga-team mehr als nur eine gute Kulisse für Shootings wichtig, und so suchte das Team sich eine Halle mit einem angrenzenden Außengelände. In der Mannheimer Gegend nicht einfach, doch man wurde fündig. Das in Mannheim-Rheinau gelegene Nachbarschaftshaus wurde zum Veranstaltungsort der Cos&Fun. Das gesamte Projekt wird aus privaten Mitteln bezahlt.

Das Programm

Das Wochenende war mit Programmpunkten der unterschiedlichsten Kategorien gespickt und dennoch wurde man nicht erschlagen. In einem separaten Raum waren diverse Konsolen nebst Bildschirmen aufgebaut. So konnte man etliche Spieleklassiker auf Playstations und Nintendo-Konsolen erleben. Highlights waren für die Besucher das Super-Smash-Bros.-Brawl-Turnier am Samstag und das Mario-Kart-8-Turnier am Sonntagnachmittag.

Auf der Bühne im Saal führte zuerst die Streetdance-Gruppe Growl Streetdance ihr Können vor und im Anschluss gab es K-Pop-Tanzen. Sehr schön war das Cosplay-Quiz, bei dem es um Fragen zu Materialien, Conventions und der Szene ging. Hier reichte Anime- beziehungsweise Manga-Wissen nicht aus, um zu gewinnen. Bei einer Frage zum Beispiel musste man die drei größten Conventions der Welt (gemessen an der Besucherzahl) in absteigender Reihenfolge benennen. Dem Quiz thematisch folgend fand etwas später der Kostümwettbewerb statt. Die Teilnehmer hatten hierbei bis zu zwei Minuten Zeit, ihr Kostüm mit ihrer Darbietung der Jury und dem Publikum zu präsentieren. Mitmachen durfte jeder, egal, ob das Kostüm gekauft oder selbst hergestellt war. „Hauptsache dabei“ war hier das Motto. Den Samstag rundete die Heidelberger Taiko-Gruppe ab, die auf der Bühne ein kleines Konzert gab und so die Halle nicht nur zum Beben brachte, sondern auch unglaublich gut zum Thema Japan passte.

Auch Workshops zu den Themen Nähen und LED-Einbau in Kostümen wurden in separaten Räumen abgehalten. Sonntag gab es eine Versteigerung für den guten Zweck. Hierbei wurden unter anderem Kostümteile versteigert, aber auch ein Shooting mit dem offiziellen deutschen Doppelgänger von Hugh Jackman, Jan – The German Jackman. Dieser war am Sonntag zu Gast, so dass das Shooting auch direkt beim Convention-Fotografen im Anschluss durchgeführt werden konnte. Zum Abschluss des Programms fand Sonntag der Cosplay Walk statt. Hierbei handelt es sich um eine Art Wettbewerb im Stil einer Modenschau. Die Teilnehmer präsentieren sich wie Models der Jury und dem Publikum und können dabei auch eine Darbietung des jeweiligen Charakters mit einflechten oder einfach nur wie auf dem Laufsteg posen. Den Begriff des Cosplay Walks findet man hin und wieder auch für Paraden der Kostümträger verwendet, daher die kurze Erklärung.

Das Angebot

Die kulinarische Versorgung war ebenfalls stimmungsfördernd. Man konnte japanische Snacks und warme Gerichte erstehen. Dazu kam das Benefiz-Nachtischsortiment. Im Hauptsaal konnte man Zeichnungen von Mooncake oder auch von Pan Haukatze bestaunen und sich vor Ort auch Bilder anfertigen lassen. Bines Bastelstube bot handgefertigte Dinge an. Die Cosplayerinnen Nikcku Cosplay, Riddle Costumes und Anonchi zeigten an ihren Ständen ihre Werke und bildeten die Jury für den Cosplay-Wettbewerb am Samstag. Bei dieser Versteigerung wurde auf verschiedene Cosplay-Accessoires geboten. 

Der Gute Zweck

Unter dem Motto „Kalorien für einen guten Zweck“ wurden auf der Convention Muffins, Torten & Co. angeboten. Es gab kaum jemanden, der sich nicht über einen Cupcake oder ein Stück Torte freute oder sich nicht bei der Versteigerung beteiligte. So kam ein Betrag in Höhe 424 EUR zu Gunsten der Sammelaktion Hilfsgüter für Barcs in Ungarn zusammen, eine Aktion der Sinsheimer Feuerwehr.

Fazit

Ein Besuch der Cos&Fun lohnt sich – Für jeden! Cosplayer konnten sich professionell fotografieren lassen, Hobbyfotografen konnten Bilder von Cosplayern in ihren Kostümen schießen, man konnte an Videospielturnieren teilnehmen oder beim Kostümwettbewerb oder auch dem Cosplay-Quiz und auch Workshops zum Kostümbau gab es. Doch damit nicht genug, Tanzvorführungen und japanisches Trommeln von einer Taiko-Gruppe bekam man auch noch geboten. Dass auf der Convention auch noch das Gegenteil von Kommerz im Vordergrund stand und für ein Hilfsprojekt für Ungarn 424 EUR gesammelt wurden, zeigt, wie viel Hoerz in dieser Veranstaltung steckt. 

 

Artikelbild: Cos&Fun, Bearbeitet von Verena Bach

 

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