SPIEL.digital: Ressourcenschieben und Arbeiter platzieren – Die Eurogame-Neuheiten

Geschätzte Lesezeit: 14 Minuten

Ohne Spiele wie Catan (damals noch als Die Siedler von Catan), El Grande, Puerto Rico und Konsorten wäre die deutsche Spieleszene – und damit auch die SPIEL als Messe – nie zu dem geworden, was sie heute ist. Noch immer erscheinen jedes Jahr auf der SPIEL zahlreiche Neuheiten aus dem Bereich „Eurogames“, der durch die genannten Titel begründet wurde.

In der Vergangenheit wurde Eurogames vor allem nachgesagt, dass sie eher staubtrocken sind und das Thema aufgesetzt bis nicht existent ist. Aber schon seit einiger Zeit hat sich dieser Trend gewendet und auch Eurogames können mitunter starke Themen aufweisen. Ob sich dieser Trend im aktuellen Jahr fortsetzt oder es wieder nur um das Verschieben von Ressourcenmarkern und Platzieren von Arbeitern geht, wird sich zeigen müssen.

Flügelschlag: Ozeanien Erweiterung

Gleich beim ersten Titel ist der thematische Bezug im preisgekrönten Grundspiel Flügelschlag stark gewesen und das Spiel hätte mit einem anderen Thema sicherlich nicht den Erfolg gehabt, der ihm so beschert war.

Mit Ozeanien steht die zweite Erweiterung an, die sich dieses Mal, wie der Titel vermuten lässt, um die Vögel aus Ozeanien drehen wird. Dies wurde bereits vor einiger Zeit als Reaktion auf die Waldbrände in Australien und die damit einhergehenden hohen Verluste bei den dortigen Vögeln angekündigt.

Spielerisch bringt die Erweiterung neben neuen Vögeln auch neue Spielertableaus mit, die andere Boni in den drei Regionen enthalten, mit Nektar eine neue Nahrungsressource sowie die dadurch notwendigen neuen Würfel. Nektar fungiert als Joker, aber es gibt auch Vögel, die ausdrücklich auf Nektar angewiesen sind.

Die harten Fakten

• Autor*in: Elizabeth Hargrave
• Verlag: Feuerland Spiele/Stonemaier Games
• Spielende: 1 2 3 4 5
• Alter: 10+
• Spieldauer: 40-70 Minuten
• Preis: 25 EUR
• Spielregeln: Auf Englisch bei Stonemaier Games (Direktlink)
• Hier spielen: SPIEL.digital
• Bezugsquelle: Fachhandel

 

Anno 1800

Wer bei diesem Titel an ein Computerspiel denkt, liegt nicht völlig falsch. Denn bei Anno 1800 aus dem Verlag Kosmos handelt es sich um die Umsetzung dieses Computerspiels für den heimischen Wohnzimmertisch.

Die Umsetzung stammt aus der Hand von Martin Wallace, der mit Titeln wie Age of Steam und Brass: Birmingham einige große Erfolge vorzuweisen hat. Aber auch diverse eher nicht so erfolgreiche Titel stammen aus seiner Hand, so dass der Name allein kein Garant für ein gutes Spiel darstellen kann.

Spielerisch bauen in Anno 1800 die Spielenden jeweils eine eigene Insel aus, bauen Schiffe, handeln mit Ressourcen und erschließen neue Inseln in der alten und neuen Welt. Dabei gilt es, stets auf die Anforderungen der eigenen Bevölkerung zu achten, die im Lauf des Spiels immer anspruchsvoller wird.

Da es noch keine Spielregeln zu finden gibt, lässt sich derzeit noch nicht viel mehr zu dem Spiel sagen, als der Beschreibung auf der Verlagsseite zu entnehmen ist. Sowohl die Lizenz als auch der Autor wecken Interesse, aber lassen auch Vorsicht aufwallen, denn Lizenzspiele können oft spielerisch nicht überzeugen.

Die harten Fakten

• Autor*in: Martin Wallace
• Verlag: Kosmos
• Spielende: 2 3 4
• Alter: 12+
• Spieldauer: 120 Minuten
• Preis: 50 EUR
• Spielregeln: Nicht verfügbar
• Hier spielen: SPIEL.digital
• Bezugsquelle: Fachhandel

 

Bonfire

Im Plättchenlegespiel Bonfire stellen die Spielenden Gnome dar, die versuchen, die erloschenen Lichter erneut zu entfachen, die einst von den Wächtern aufgestellt, dann aber auf Grund des Verhaltens der Menschen vernachlässigt wurden.

Spielerisch funktioniert das über dreifarbige Plättchen, die Puzzleartig auf dem eigenen Spielplan ausgelegt werden müssen. Je größer die dabei entstehenden gleichfarbigen Bereiche sind, desto mehr Plättchen dieser Art erhält man, was für die weiteren Spielzüge von Vorteil ist.

Bonfire stammt aus der Feder von Stefan Feld, dem Großmeister des Punktesalats. Titel wie Die Speicherstadt, Burgen von Burgund, Bruges und Macao zählen zu seinen Werken und wecken die Hoffnung, dass ihm mit Bonfire ein weiteres Mal ein fesselndes Spiel gelungen ist. Wir dürfen gespannt sein, ob es Pegasus mit Bonfire gelingt, in den Markt komplexer Eurogames vorzudringen, was bisher eher nicht zum Kerngeschäft des Verlages zählte.

Die harten Fakten

• Autor*in: Stefan Feld
• Verlag: Pegasus Spiele
• Spielende: 1 2 3 4
• Alter: 12+
• Spieldauer: 70-100 Minuten
• Preis: 50 EUR
• Spielregeln: Bei Pegasus (Direktlink)
• Hier spielen: SPIEL.digital
• Bezugsquelle: Fachhandel

 

Kanban EV

Kanban: Driver’s Edition von 2014 gehört zu den echten Brechern der Eurogames. Eine Komplexität von 4,35 auf der Skala von BGG spricht für ein Spiel, das nur für hartgesottene Spieler geeignet ist. Von denen gibt es aber eine beachtliche Zahl, so dass Kanban bei seinem Erscheinen 2014 mehrere Preise einheimsen konnte.

Mit Kanban EV (EV steht dabei für Electric Vehicle, also Elektroauto) kommt nun eine Neuauflage in den Handel, die wie schon das Original aus der Feder von Vital Lacerda stammt. Dieser hat mit Titeln wie CO2 und CO2: Second Chance bewiesen, dass er zum einen ökologisch relevante Themen in seinen Spielen gut verarbeiten kann und zum anderen auch, dass Neuauflagen seiner Spiele durchaus sehr erfolgreich sein können.

Bei Kanban EV übernehmen die Spielenden jeweils die Kontrolle über eine Fahrzeugfabrik und müssen anhand des namensgebenden Planungssystems die Produktionsketten am Laufen halten. Dazu müssen Lieferanten und Vorräte überwacht, Autoteile verbessert oder erfunden und bisweilen auch selbst in der Fabrik Hand angelegt werden. Die geschickte Verwaltung der verfügbaren Ressourcen und Zeit spielen dabei die wichtigste Rolle und entscheiden über Sieg und Niederlage.

Die harten Fakten

• Autor*in: Vital Lacerda
• Verlag: Eagle-Gryphon Games/Skellig Games
• Spielende: 1 2 3 4
• Alter: 14+
• Spieldauer: 60-180 Minuten
• Preis: 160 EUR
• Spielregeln: Bei Skellig Games (Direktlink)
• Hier spielen: SPIEL.digital
• Bezugsquelle: Fachhandel

 

Perseverance: Castaway Chronicles – Episodes 1 & 2

Hinter dem etwas sperrigen Titel Perseverance: Castaway Chronicles – Episodes 1 & 2 verbergen sich die ersten beiden Episoden einer neuen Reihe von Dice-Drafting-Spielen, in denen die Spielenden Überlebende eines Kreuzfahrtschiffes spielen, das durch einen rätselhaften Sturm auf einer Insel gestrandet ist, auf der es vor Dinosauriern nur so wimmelt.

In der ersten Episode geht es darum, erst einmal eine Basis auf dieser Insel zu errichten und sich vor den Dinosauriern zu schützen. Der Bau einer Mauer und von Fallen ist dabei ebenso wichtig wie die sich entwickelnden politischen Ränkespiele innerhalb der Basis, die den Namen Perseverance (Deutsch: Beharrlichkeit) trägt.

In Episode zwei ist die schützende Mauer fertig gebaut und die Erkundung der Umgebung beginnt. Ziel ist dabei die mysteriöse Struktur, die am Horizont sichtbar ist.

Neben der Geschichte, die sich über die einzelnen Episoden weiterentwickelt, fügt jede Episode auch neue Mechanismen hinzu. In der ersten Episode ist es hauptsächlich ein Dice-Drafting-Mechanismus, in dem die Würfel zugleich als Figuren platziert werden und dadurch Mehrheiten in bestimmten Bereichen erlangt werden müssen. In Episode zwei erhalten die Spielenden die Möglichkeit, die eigenen Anführer*innen mit Spezialfähigkeiten zu verbessern und zu individualisieren.

Zwei weitere, abschließende Episoden sind in der Planung und werden wahrscheinlich in den kommenden Monaten über Kickstarter verwirklicht werden.

Perseverance: Castaway Chronicles versucht also bewusst, Kampagnenspiele und Eurogames miteinander zu verknüpfen. Wie gut das funktionieren wird, muss sich jedoch noch zeigen. Die lange Liste der Designer enthält unter anderem die Köpfe hinter Anachrony, Trickerion, Dragonsgate College und Yedo.

Die harten Fakten

• Autor*innen: Richard Amann, Thomas Vande Ginste, Anthony Howgego, Viktor Peter, Wolf Plancke, Dávid Turczi
• Verlag: Mindclash Games
• Spielende: 1 2 3 4
• Alter: 14+
• Spieldauer: 80-180 Minuten
• Preis: 100 EUR
• Spielregeln: Aus dem Kickstarter-Projekt (Direktlink)
• Hier spielen: SPIEL.digital
• Bezugsquelle: Fachhandel

 

Red Outpost

Red Outpost erschien bereits 2019, allerdings nur auf Russisch und Französisch. Dieses Jahr kommen neben den deutschen und englischen Versionen noch mehrere andere Sprachen auf den Markt. Das an sich ist schon Grund genug, sich das Spiel einmal anzuschauen.

In Red Outpost übernehmen die Spielenden die Rollen von Anführer*innen auf einem durch das großartige Raumschiff „Krasnaya Zarya“ (der Name mehrerer ländlicher Regionen in Russland) frisch besiedelten Welt.

Bei diesem Worker-Placement-Spiel geht es darum, die zugewiesenen Arbeiter*innen möglichst effizient einzusetzen, dabei aber auch nicht aus den Augen zu verlieren, was diese eigentlich tun wollen, denn die Zufriedenheit der Arbeiter*innen ist von essenzieller Bedeutung in dieser marxistischen Utopie.

In vielen Bereichen arbeiten die Spielenden hier zusammen, teilen sich die Arbeiter*innen, produzieren Gemeinschaftsgüter, etc. – das Spiel ist aber keineswegs kooperativ, denn am Ende kann es nur eine*n Anführer*in des Red Outpost geben.

Die harten Fakten

• Autor*in: Raman Hryhoryk
• Verlag: Lifestyle Boardgames/Asmodee
• Spielende: 1 2 3 4
• Alter: 10+
• Spieldauer: 30-60 Minuten
• Preis: 25 EUR
• Spielregeln: Bei Asmodee (Direktlink)
• Hier spielen: SPIEL.digital
• Bezugsquelle: Fachhandel

 

Splendor Marvel

Statt wie das weiter oben erwähnte Anno 1800 neue Brettspiele auf Basis bestehender Themen zu entwickeln, kann man natürlich auch bereits existente Spiele mit einem neuen Thema versehen – hunderte Monopoly-Varianten mit ebenso vielen Themen beweisen den möglichen Erfolg dieser Strategie.

Bei Splendor Marvel, das natürlich auf dem international beliebten, in Deutschland aber vergleichsweise unbekannten Splendor beruht, wurde das Thema jedoch nicht einfach nur drangeflanscht, ohne das Spiel zu verändern. Stattdessen wurde dem Grundspiel mit dem „Avengers Assemble!“-Marker ein neues Element hinzugefügt, die Struktur der einzelnen Farben wurde verändert und eine neue Spielende-Bedingung hinzugefügt. So ergibt sich ein Spiel, das eindeutig noch immer Splendor ist, aber auch für Fans und Kenner*innen dieses Titels neue Herausforderungen bereithält, da sich Spielstrategien natürlich an diese neuen Elemente anpassen müssen.

Die harten Fakten

• Autor*in: Marc André
• Verlag: Space Cowboys
• Spielende: 2 3 4
• Alter: 10+
• Spieldauer: 30 Minuten
• Preis: 35 EUR
• Spielregeln: Auf Englisch bei Space Cowboys (Direktlink)
• Hier spielen: SPIEL.digital
• Bezugsquelle: Amazon, Fachhandel

 

Tekhenu – Der Sonnenobelisk

Tekhenu ist einer dieser Titel, bei denen man am Namen erst einmal gar nichts erkennt. Das Wort scheint eine Schöpfung nur für dieses Spiel zu sein, denn eine Suche danach fördert nichts außer eben dem Spiel zu Tage. Im Spiel selbst steht es für den Sonnenobelisken, der zentrales Spielelement und Hingucker zugleich ist, ragt er doch physisch und imposant aus dem Spielplan hervor.

Spielerisch ist Tekhenu ein wahrer Brecher von Eurogame. Dice Drafting ist der zentrale Mechanismus, und das Einsetzen der unterschiedlichen Würfel verändert sich stetig dadurch, dass die Sonne wandert und damit andere Bereiche des Spielfelds im Schatten des Sonnenobelisken liegen. Mit den Würfeln können Ressourcen generiert oder die Spezialfähigkeiten der ägyptischen Götter der entsprechenden Bereiche um den Obelisken aktiviert werden. Dabei spielt neben der Farbe stets auch die Augenzahl des Würfels eine Rolle.

Dadurch entstehen in jedem Spielzug viele Optionen, aus denen es die Beste zu wählen gibt. Alle vier Runden kommt es zu einer Wertung, genannt Maat-Phase, in der unterschiedlichste Dinge den Spielenden Siegpunkte verleihen, sodass auch hier die Komplexität wieder erhöht wird.

Insgesamt entsteht dadurch mit Tekhenu ein hochkomplexes Spiel für Eurogame-Liebhaber.

Die harten Fakten

• Autor*innen: Daniele Tascini, Dávid Turczi
• Verlag: Board&Dice/Giant Roc
• Spielende: 1 2 3 4
• Alter: 14+
• Spieldauer: 60-120 Minuten
• Preis: 55 EUR
• Spielregeln: Auf Englisch bei der Spiele-Offensive (Direktlink)
• Hier spielen: SPIEL.digital
• Bezugsquelle: Fachhandel

 

Tungaru

In Tungaru übernehmen die Spielenden die Rolle von polynesischen Bewohner*innen der namensgebenden Inseln, heute bekannt als Gilbertinseln. Ziel ist es, die umliegenden Inseln zu besuchen, zu bevölkern und die eigene Kultur dorthin zu verbreiten.

Mechanisch gesehen beschreibt sich Tungaru selbst als mittelschweres Eurogame. Zu Beginn jeder Runde wählen die Spielenden jeweils verdeckt eine ihrer Anführer*innen aus. Dabei ist es wichtig, zu erahnen, welche Karten die anderen, insbesondere die direkten Nachbar*innen, spielen werden, da sich diese Karten gegenseitig beeinflussen können. Danach werden Würfel als Arbeiter*innen ins Feld geschickt, Ressourcen generiert und Siedler*innen platziert oder bewegt.

Das eigene Tableau entwickelt sich dabei über rekrutierte Nomaden und platzierte Siedler*innen stetig weiter, da neue Aktionsmöglichkeiten zur Verfügung stehen. So nimmt das Spiel im Verlauf etwas an Komplexität zu, bleibt aber insgesamt im angestrebten Bereich.

Die harten Fakten

• Autor*innen: Louis Malz, Stefan Malz
• Verlag: Alley Cat Games
• Spielende: 1 2 3 4
• Alter: 14+
• Spieldauer: 60-120 Minuten
• Preis: 41 EUR
• Spielregeln: Auf Englisch bei der Spiele-Offensive (Direktlink)
• Hier spielen: SPIEL.digital
• Bezugsquelle: Fachhandel

 

Die verlorenen Ruinen von Arnak

Die Spielenden in Die verlorenen Ruinen von Arnak sind aufgebrochen, eine geheimnisvolle Insel zu erforschen, die vor kurzem entdeckt wurde.

Spielerisch vereint das Spiel mit Deckbau, Worker Placement, Ressourcenverwaltung und Entdeckung diverse Mechanismen, die hier geschickt zu einem in sich stimmigen Ganzen verwoben wurden. Mit Gold werden Gegenstandskarten gekauft, die dann das eigene Deck anreichern und mehr Gold und andere Ressourcen generieren. Mit diesen werden die eigenen beiden Arbeiter*innen auf Erkundungen geschickt, wobei an den Zielorten auch zufällige Wächter lauern. Werden diese nicht bekämpft (indem weitere passende Ressourcen ausgegeben werden), gibt es Furchtkarten, die das Deck ineffizienter machen.

Alternativ ist da noch die Wissenschaftsleiste, auf der Ressourcen eingesetzt werden, um andere zu erhalten. Auch gibt es dort Expeditionsmitgliedskarten, die permanente Boni bieten. Durch die große Anzahl der in jeder Runde möglichen Spielzüge entsteht ein komplexes Spiel mit vielen spannenden Entscheidungen, das es dabei auch noch schafft, sein Thema gut zu treffen, denn die Erkundung der Insel ist thematisch wie mechanisch zentrales Spielelement.

Im Vorfeld der SPIEL.digital hatte unser Redakteur Daniel bereits die Chance, das Spiel virtuell zu spielen. Das Video dazu findet ihr auf YouTube bei der Spielefritte, mit denen er es gespielt hat.

Die harten Fakten

• Autor*innen: Elwen, Mín
• Verlag: CGE/HeidelBÄR Games
• Spielende: 1 2 3 4
• Alter: 12+
• Spieldauer: 30-120 Minuten
• Preis: 60 EUR
• Spielregeln: Auf Englisch bei CGE (Direktlink)
• Hier spielen: SPIEL.digital
• Bezugsquelle: Fachhandel

 

The Red Cathedral

Ehrlich gesagt hatte ich dieses Spiel bis vor kurzem gar nicht auf dem Schirm. Weder der Verlag noch die Designer sind mit bekannt und das Cover und Thema sind relativ nichtssagend, sodass es durch meine Raster gefallen ist. Aber scheinbar sind genug Leute der Ansicht, dass es gut werden würde, sodass es sehr weit oben auf diversen Listen bei BGG steht. Grund genug, es sich einmal anzuschauen.

The Red Cathedral ist ein Tableau-Building-Spiel, bei dem die Spielenden von Zar Ivan dem Schrecklichen dazu beauftragt werden, doch endlich mal die Basilius-Kathedrale in Moskau fertig zu stellen. Dafür gilt es, sich Sektionen der Kathedrale zu beanspruchen, Ressourcen zu sammeln oder diese zu den eigenen Sektionen der Kathedrale zu schicken. Der Markt für Ressourcen wird dabei durch ein Rondell auf dem Spielplan dargestellt, auf dem man Würfel im Kreis bewegt und dadurch Ressourcen erhält sowie andere Aktionen auslösen kann. Daneben hat jeder Spieler noch ein eigenes Tableau, auf dem Ressourcen gelagert werden und vor allem eigene Boni für die verschiedenen Würfelfarben aktivieren können. Die Kathedrale selbst besteht aus mehreren Spalten an Karten, die jeweils von unten nach oben erst beansprucht und dann gebaut werden müssen.

In The Red Cathedral haben die Spielenden in jedem Zug eine große Menge an Möglichkeiten, sodass viele spannende Entscheidungen anstehen, jedoch auch die Gefahr besteht, dass das Spiel sich durch zu langes Überlegen in die Länge zieht. Dennoch: Für den Preis und die vergleichsweise fast schon winzige Schachtel auf jeden Fall ein Spiel, das einen Blick wert ist.

Die harten Fakten

• Autor*innen: Israel Cendrero, Sheila Santos
• Verlag: Devir
• Spielende: 1 2 3 4
• Alter: 10+
• Spieldauer: 30-120 Minuten
• Preis: 27 EUR
• Spielregeln: Auf Englisch bei BGG (Direktlink)
• Hier spielen: SPIEL.digital
• Bezugsquelle: Fachhandel

 

Mehr zur SPIEL.digital findet ihr auf unserer Übersichtsseite.

Artikelbilder: © Devir,  © CGE/HeidelBÄR Games, © Alley Cat Games, © Board and Dice/Giant Roc, © Space Cowboys,
© Lifestyle Boardgames/Asmodee, ©Mindclash Games, © Eagle-Gryphon Games/Skellig Games, © Pegasus Spiele,
© Kosmos, © Feuerland Spiele/Stonemaier Games
Layout und Satz: Nina Horbelt
Lektorat: Saskia Harendt