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Die Buchreihe um die Inquisitoren Gregor Eisenhorn, Gideon Ravenor und die Agentin Alizebeth Bequin gehören wohl zu den gefragtesten Reihen der Black Library. Nach einem eher durchwachsenen Magos folgt nun das zweite Buch der Bequin-Reihe. Kann Abnett hier wieder glänzen? Lest unsere Rezension zu Büsser.

Eisenhorn, Ravenor und Bequin sind zurück. Mit Büsser folgt nach Pariah das zweite Buch der Bequin-Reihe, die die Dreiecksgeschichte der drei beliebten Figuren aus der Perspektive Bequins weitererzählt. Sehnsüchtig haben Fans auf diese Fortsetzung gewartet, denn das letzte erschienene Buch der drei verbundenen Reihen Magos, konnte nicht alle abholen, die das Buch gelesen haben. Magos, der unerwartete vierte Teil der Eisenhorn-Reihe, war auch für den Autor Dan Abnett unerwartet. Eigentlich war eine Kurzgeschichtensammlung über Eisenhorn geplant, doch eine der Geschichten artete ungeplant zu einem ganzen Roman aus. Das merkte man ihm leider an. So lagen die Hoffnungen in Büsser um die Geschichte würdig weiterzuspinnen.

Handlung & Charaktere

Alizebeth Bequin ist Agentin in Diensten des verstoßenen Inquisitors Gregor Eisenhorn. Doch im Grunde ist sie noch viel mehr: Als Blanke hat sie im Warp keine Signatur, ist also quasi seelenlos. Das macht sie nicht nur unempfänglich für psionische Angriffe, sondern sie kann psionische Aktivität nur durch ihre Anwesenheit unterbinden. So ein Wesen ist für die Inquisition von hohem Interesse, aber nicht nur für die Inquisition.

Seit Jahrzehnten ist sie mit Gregor Eisenhorn in der riesigen Makropolstadt Königin Mab aktiv um den König in Gelb, eine Bedrohung für das ganze Imperium, vielleicht sogar die ganze Galaxie aufzuspüren und zu vernichten. Mehr als einmal ging ihr Herr dabei zu weit, was ihm den Zorn seines Inquisitions-Ordens einbrachte und auch seinen einstigen Schüler Ravenor auf den Plan rief. Denn dieser sollte nur von dem Makel befreit werden, einst Schüler eines Häretikers gewesen zu sein, wenn er eben jenen zur Strecke bringt. Doch eigentlich verfolgt auch Ravenor den König in Gelb und hängt sich daher nur so stark wie nötig an die Fersen seines einstigen Meisters, um von dessen Fortschritten zu partizipieren.

Als wäre das nicht schon komplex genug, kamen in den letzten Geschichten noch weitere Fraktionen auf den Plan, mit jeweils eigenen Interessen am König in Gelb. Teile der imperialen Kirche, Emperor‘s Children, Word Bearer und die Alpha Legion. Mittendrin Alizebeth. Hin und her gerissen zwischen ihrem Meister Eisenhorn und ihrem einstigen Freund Ravenor, muss Bequin dabei noch herausfinden, welches Interesse der König in Gelb an ihr zu haben scheint.

Der zweite Teil der Bequin-Reihe spielt einige Jahre nach den Geschehnissen von Pariah und Magos. Von der Inquisition verfolgt sind die Fortschritte der Jagd nach dem König in Gelb überschaubar. Doch eine vielversprechende Spur führt die Truppe in eine obskure Künstlerszene. Zu vielversprechend, denn massive Angriffe und neue unbekannte Fraktionen machen aus den Jäger*innen Gejagte und führen zu ungewöhnlichen Bündnissen.

Schreibstil

Die drei Roman-Reihen erzählen die Geschichte immer aus den Perspektiven der titelgebenden Personen. In diesem Fall Alizebeth Bequin. Der Spannungsaufbau ist dabei von allererster Güte und immer, wenn man denkt, es geht nicht mehr, setzt Abnett noch einen drauf. Dennoch gönnt sich Büsser auch ruhige Passagen mit ausgiebigen, aber nicht übertriebenen, Beschreibungen der Szenerien oder Gedanken von Bequin.

Allgemeines zum Buch

Büsser gehört zur Bequin-Reihe, die wiederum Teil von Eisenhorn vs. Ravenor ist. Bisher erschienen sind vier Bücher in der Eisenhorn-Reihe, drei Bücher in der Ravenor-Reihe und nun das zweite Buch der Bequin-Reihe. Eigentlich ist diese Reihe als Trilogie geplant, aber das muss bei Abnett nichts heißen, wobei eigentlich alles auf ein großes Finale zusteuert. Die Übersetzung von Stefan Behrenbuch ist rundherum gelungen und dem Lektorat sind nur ein oder zwei kleine Fehler entgangen.

Die harten Fakten:

  • Verlag: Black Libary
  • Autor: Dan Abnett (aus dem englischen von Stefan Behrenbuch)
  • Erscheinungsdatum: November 2020
  • Sprache: Deutsch
  • Format: Taschenbuch/eBook
  • Seitenanzahl: 432
  • ISBN: 978-1-781935-5-07
  • Preis: 14,00 EUR (Print)/10,99 EUR (eBook)
  • Bezugsquelle: Fachhandel, Amazon, idealo

 

Fazit

Nicht nur das beliebte Dreigespann ist zurück, sondern auch Dan Abnett. Mit Büsser zeigt er erneut, warum die Reihe um diese drei Figuren so beliebt ist. Gekonnt entwickelt er den Spannungsbogen und seine Charaktere. Mal um Mal gelingen ihm dabei Überraschungen. Dabei täuscht er gerne einem offensichtlichen Twist an, der dann zwar kommt, aber von einem anderen Momentum überlagert wird. Rasante Action mit tollen Kampfszenen wechseln sich mit klassischer Ermittlung ab. Dabei lässt Abnett seinen Charakteren immer auch die Zeit für Entwicklung und Tiefe. Selbst den Nebencharakteren bietet er eine Bühne, um sie nicht zu Statisten zu degradieren. Und am Ende wartet eine wirklich verblüffende Enthüllung.

Eine absolute Leseempfehlung, wenngleich man ohne mindestens Pariah ziemlich verloren in der Geschichte sein dürfte. Daher die ebenso absolute Empfehlung alle anderen Bücher des Trios zu lesen, wobei man sich Magos tatsächlich sparen kann.

  • Großartiger Spannungsaufbau
  • Überraschende Wendungen
  • Spannende Charaktere
 

  • Kann nicht für sich allein gelesen werden

 

Artikelbilder: © Black Libary
Layout und Satz: Melanie Maria Mazur
Lektorat: Sabrina Plote
Dieses Produkt wurde kostenlos zur Verfügung gestellt.

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