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Alexander der Große und sein makedonisches Weltreich, welches nur sehr kurzlebig war, sind von großer geschichtlicher Bedeutung. Für SAGA gibt es mit der Ära des Alexander nun die Regelerweiterung, welche Schlachten in, vor und nach der Zeit des Alexander ermöglicht. Also Sandalen an und los!

Drei, Drei, Drei – bei Issos Keilerei. Ein Merksatz, welcher schon vielen Schüler*innen und Studierenden dabei half, sich das Jahr der bedeutenden Schlacht zwischen den Heeren Alexander des Großen und Dareios III zu merken. Der Ausgang dieser Schlacht sicherte Alexander die Herrschaft über weite Teile des Perserreiches und begründete damit sein Weltreich. Doch die Zeit zwischen 600 vor Christus und 300 vor Christus war insgesamt geprägt durch viele kleine und große Kriege zwischen verschiedenen Fraktionen im griechischen Raum, Persern und auch Indern. Mit Ära des Alexanders für SAGA macht Studio Tomahawk nun Spiele in dieser Epoche möglich. Wir haben uns die deutsche Übersetzung von Stronghold Terrain des Buches für euch angesehen.

Die Spielwelt

Ära des Alexander umfasst erwartungsgemäß ein ausgedehntes Gebiet. Die Eroberungszüge des Alexander erstreckten sich von Makedonien im Norden der Balkanhalbinsel über Thrakien und die griechischen Stadtstaaten wie Athen und Sparta bis nach Persien und Indien. Es liefert also viele mögliche Hintergründe für das Nachspielen antiker Schlachten oder auch das Ausfechten fiktiver Konflikte. An historischen Vorlagen mangelt es zumindest nicht, denn es war eine unruhige Zeit.

Das Alexanderreich.
Das Alexanderreich.

Alles beim Alten?

Die bekannten Abläufe und Mechaniken von SAGA bleiben auch in dieser Erweiterung erhalten. Es gibt aber natürlich auch ein paar Dinge, die neu sind oder zumindest nicht in allen anderen Erweiterungen zum Einsatz kommen. Bereits aus der Erweiterung Ära des Hannibal bekannt sind Elefanten und Sarissen und die Kriegslisten. Allgemeine und fraktionsspezifische Kriegslisten werden abhängig von der Armeegröße gekauft und können das Spiel auf verschiedene Arten beeinflussen. Neu sind die Sensenstreitwagen und die Kataphraktenrüstung. Abweichend zu vielen anderen Erweiterungen gibt es in dieser Ära keine Kriegsbanner.

Die Fraktionen

Wie bei SAGA üblich liefert Ära des Alexander sechs neue Schlachtpläne für sechs übergeordnete Fraktionen. Es ist dabei aber mit einigen Schlachtplänen möglich, mehrere Unterfraktionen zu spielen, welche sich in ihren Einheitenauswahlen und Ausrüstungsoptionen unterscheiden. Wie gewohnt, wird bei den Einheiten zischen dem Kriegsherr, Veteranen, Kriegern und Bauern unterschieden. Und natürlich gibt es auch für jede Fraktion wieder legendäre Einheiten, welche optional und mit Einverständnis der Mitspielenden eingesetzt werden können.

Die Fraktionen aus Ära des Alexander sind laut offizieller Aussage nicht nur untereinander ausbalanciert, sondern können auch problemlos gegen Fraktionen aus Ära des Hannibal und dem noch nicht erschienenen Ära der Caesaren gespielt werden. Spiele gegen Fraktionen aus anderen Ären wie Ära der Wikinger sind zwar möglich, aber nicht aufeinander abgestimmt. Ära der Magie hingegen nimmt ohnehin eine Sonderstellung ein und schließt sich aus.

Die Griechische Städte

Der Schlachtplan der Griechischen Städte kann eingesetzt werden, um mehrere Stadtstaaten zu spielen. Zu diesen zählen Athen und die kleineren Städte, Sparta, Theben und Thessalien. Ihnen allen gemein ist der Einsatz von Einheiten mit der Sonderregel Phalanx, die einige SAGA-Fähigkeiten auf sie anwendbar macht und das Bilden einer Schlachtlinie ermöglicht. Eine Schlachtlinie besteht hierbei aus mehreren Einheiten mit der Sonderregel Phalanx welche eine Kette mit einem Abstand von maximal SK (Messstab Sehr Kurz) bilden. Die Schlachtlinie hat wiederum Einfluss auf einige Fähigkeiten. 

Die Einheitenauswahlen der Unterfraktionen unterscheiden sich überwiegen durch die Ausrüstungsoption wie etwa nur eingeschränkte oder gar keine Kavallerie, fehlende Veteranen bei Theben oder ein Fokus auf Kavallerie bei Thessalien. Fernkampfwaffen, welche sich je nach Unterfraktion unterscheiden können, sind den Bauern vorbehalten. Jede Unterfraktion verfügt aber über eine eigene Sonderregel, welche sie weiter spezialisiert. Veteranen von Athen und den kleinen Städten verlängern eine Schlachtlinie jeweils um einen zusätzlichen Punkt, Veteranen der Spartaner ziehen sich nie zurück. Krieger von Theben haben eine Schiefe Schlachtordnung und müssen aus mindestens zehn und maximal achtzehn Modellen bestehen. Dafür zählt eine Einheit aus mindestens 13 Modellen in einer Schlachtlinie als drei Einheiten. Kavallerie aus Thessalien wiederum zählt für die Ermittlung einer Schlachtlinie hinzu.

Auf dem Schlachtplan der Griechischen Städte werden acht der zehn Fähigkeiten durch Phalanx oder Schlachtlinie beeinflusst, beziehungsweise werden auf Einheiten mit diesen Sonderregeln angewandt. Hierbei halten sich offensive und defensive Fähigkeiten die Waage. Einige Fähigkeiten, die eine Schlachtlinie erfordern, geben höhere Boni, je länger die Schlachtlinie ist. Dies macht die Mitte einer Schlachtlinie zu einem bevorzugten Ziel der Gegenseite. Außerdem erfordert das Halten einer Schlachtlinie koordinierte Bewegungsaktionen.

Die Perser

Das Perserreich war vor der Eroberung durch Alexander den Großen das größte Reich dieser Zeit. Es erstreckte sich im Westen von Thrakien entlang am Mittelmeer bis nach Ägypten. Die westliche Grenze reichte bis nach Indien. Auch diese Fraktion ist in zwei Unterfraktionen geteilt.

Die Medischen Perser verfügen über viel Kavallerie und Veteranen, Krieger und Bauern zu Fuß sind mit Fernkampfwaffen ausgerüstet. Krieger und Veteranen profitieren außerdem von der Sonderregel Gemischte Formation, was trotz Fernkampfwaffen ihre Rüstung nicht reduziert und ihnen erlaubt, die Reihen zu schließen, um ihre Verteidigung zu erhöhen. Dafür büßen sie aber an Bewegungsreichweite ein.

Die Perser waren vor den Makadonen die vorherrschende Macht der Region.
Die Perser waren vor den Makadonen die vorherrschende Macht der Region.

Die Archämenidischen Perser haben mehr Ausrüstungsoptionen und Einheitenauswahlen. So können sie auch Krieger und Veteranen ohne Fernkampfwaffen einsetzen und ihre Krieger können neben Pferden auch Kamele als Reittiere wählen, die besser mit Gelände zurechtkommen. Eine begrenzte Zahl Krieger kann zu Söldner-Hopliten aufgewertet werden. Sie profitieren von besserer Rüstung, unterliegen aber den Beschränkungen für Söldner und können somit keine Sonderfähigkeiten des Schlachtplans nutzen oder durch sie aktiviert werden. Es gelten allerdings nicht die Punktebegrenzungen für Söldner. Die Archämenidischen Perser haben darüber hinaus auch Zugriff auf die bereits aus Ära des Hannibal bekannten Elefanten, welche Einheiten niedertrampeln und von deren Rücken Fernkampfangriffe durchgeführt werden können. Wenn sie sterben, können sie aber eine Gefahr für die eigenen Truppen werden. Eine weitere besondere Auswahl sind die neuen Sensenstreitwagen, eine Art Selbstmordeinheit, die viele automatische Treffer im Angriff verursachen kann, danach aber zerstört ist.

Auf dem Schlachtplan der Perser finden sich gleich zwei Fähigkeiten, die zusätzliche Fernkampfangriffe ermöglichen. Es fällt auf, dass viele Fähigkeiten sich auf spezielle Einheitentypen beziehen wie etwa ausgerüstet mit Bögen, beritten, Einheit in Gemischter Formation. Die Stärke dieser Fraktion liegt eindeutig im Fernkampf, gestützt durch Kavallerie.

Die Thraker

Die Thraker waren ein Volk, welches in Stämmen organisiert war und keinen festen Verbund bildeten. Konflikte unter den Stämmen waren häufig. Aus Sicht der Griechen handelte es sich bei ihnen um Barbaren, doch ihre Kampfkraft wurde durchaus geschätzt. Thrakien wurde lange durch die Perser besetzt und Thraker stellten nicht zu unterschätzende Teile des Persischen Heeres. Durch den Aufstieg der Makadonen konnten sich die Thraker nur eingeschränkter Freiheit erfreuen.

Diese Fraktion hat Zugriff auf eine überschaubare Auswahl von Einheiten. Bauern sind ausschließlich mit Bögen bewaffnet, liefern damit aber eine gute Fernkampfreichweite. Krieger können wahlweise mit Wurfspeeren oder mit Schweren Waffen ausgerüstet sein. Dies ist insofern besonders, dass viele Fraktionen in Ära des Alexander keine Option für Schwere Waffen besitzen. Auch berittene Krieger mit Wurfspeeren sind eine Möglichkeit. Es kann nur eine Einheit Veteranen eingesetzt werden, welche immer beritten ist. Es fehlt den Thrakern also an einer durchschnittlichen Nahkampfeinheit und an einer soliden Elite.

Die Thraker haben einen Hang zum Plündern.
Die Thraker haben einen Hang zum Plündern.

Um ihren wilden Charakter zu unterstreichen, erhalten sie die Sonderregel Plünderer. Eine Thrakische Einheit, die einen Nahkampf gewinnt, in dem der Gegenseite mindestens ein Verlust zugefügt wurde, erhält einen Plünderungsmarker. Durch diesen Marker wird die Einheit schwerer zu aktivieren und die Auswahl an SAGA-Fähigkeiten, die auf sie angewendet werden kann, wird beeinflusst. Die Einheit ist nun damit beschäftigt, das Plündergut zu sichern. Aber es kann durchaus auch Vorteile haben, einen Plünderungsmarker zu besitzen.

Angeführt werden Thraker von einem Priesterkönig. Dieser darf, wenn er die Sonderregel Folgt mir! anwendet einer Einheit einen Plünderungsmarker geben oder einen von ihr entfernen, statt sie zu aktivieren.

Die Makedonen

Der Aufstieg der Makedonen begann unter Philipp II und erreicht ihren Höhepunkt unter seinem Sohn Alexander III, genannt der Große. Als führende Militärmacht handelt es sich bei dieser Fraktion um eine der am einfachsten zu spielenden Parteien. Die Bauern sind mit Bögen ausgestattet und sorgen damit für Fernkampfunterstützung. Eine Einheit Krieger darf beritten sein, Krieger zu Fuß können mit Wurfspeeren ausgerüstet werden oder mit Sarissen, wodurch sie eine kostenlose Fernkampfattacke in kurzer Reichweite und einen Nahkampfbonus gegen Elefanten und Kavallerie erhalten. Bis auf eine Einheit müssen alle Veteranen-Einheiten beritten sein, was auch den Fokus dieser Armee auf durchschlagene Kavallerieangriffe, gestützt durch solide Nahkämpfer unterstreicht. Veteranen und Krieger zu Fuß besitzen auch die Sonderregel Phalanx, was den Einsatz bestimmter SAGA-Fähigkeiten ermöglicht oder beeinflusst.

Die Sarissen sind das Markenzeichen der Makedonen.
Die Sarissen sind das Markenzeichen der Makedonen.

Einige SAGA-Fähigkeiten auf dem Schlachtplan der Makedonen erlauben das Ablegen von einem oder mehreren Ermüdungsmarker(n) oder können den Erhalt dieser verhindern. Eine Auswahl aus offensiven und defensiven Fähigkeiten sowie Möglichkeiten von koordinierten Aktivierungen runden die Armee ab.

Die Inder

Aus einer untergegangenen, aber gut strukturierten indischen Zivilisation gingen konkurrierende Königreiche hervor, welche aber eine gemeinsame Kultur verband. Der Reichtum dieser Region war schon damals legendär und der Handel versprach Wohlstand für viele. Jedes der indischen Königreiche verfügte über ein straff organisiertes, aber etwas unflexibles Militär.

Die Inder gehen nicht gern zu Fuß.
Die Inder gehen nicht gern zu Fuß.

Die Fraktion der Inder setzt viel auf Mobilität. Zu Fuß sind nur Bauern und maximal eine Einheit Veteranen mit Schweren Waffen unterwegs. Krieger sind entweder beritten oder mit leichten Streitwagen unterwegs, von welchen sie mit ihren Kompositbögen einen Pfeilhagel aus sicherer Distanz und wechselnder Position regnen lassen. Wie schon die Perser verfügen auch die Inder über Elefanten, welche die gleichen Vor- und Nachteile aufweisen. Auch Veteranen sind wahlweise beritten oder mit schweren Streitwagen unterwegs. Diese haben zwar keine Fernkampfwaffen, verursachen aber Aufpralltreffer, ohne dadurch automatisch vernichtet zu werden.

Die Armeeorganisation ist dem Hintergrund getreu etwas straff. So darf nur maximal die Hälfte der Armee aus einem Truppentyp bestehen, wobei Veteranen, Krieger, Bauern und Elefanten jeweils als ein Truppentyp zählen. Auch darf maximal die Hälfte der Armee über die Sonderregel Zähigkeit verfügen.

Der Schlachtplan der Inder bevorteilt insbesondere Streitwagen und Elefanten. Krieger der Inder können nur wie Bauern aktiviert werden, was sich nachteilig auswirken kann. Mit der Fähigkeit Patti lassen sich aber bis zu drei Einheiten aus drei unterschiedlichen Truppentypen für eine Bewegung oder einen Fernkampf aktivieren. Es fällt weiter auf, dass viele SAGA-Fähigkeiten nur den schwächsten Würfel zur Aktivierung benötigen. Die Achillesferse der Inder ist Gelände. Denn die Kavallerie und die Streitwagen werden durch dieses sehr behindert.

Die Diadochenreiche

Die Diadochenreiche sind das, was nach dem Tod des Alexander übrig blieb. Konkurrierende Fraktionen, welche über 40 Jahre jeweils versuchten, die Vorherrschaft zu übernehmen.

Ein Kriegsherr der Diadochenreiche muss eine von drei Ambitionen wählen. Jede Ambition wirkt sich unterschiedlich auf SAGA-Fähigkeiten des Schlachtplanes aus. Eine Armee dieser Fraktion hat grundsätzlich Zugriff auf Krieger mit Sarissen oder Wurfspeeren und Veteranen zu Pferd. Weitere Auswahlen kommen je nach gewähltem Königreich hinzu.

Wird Griechenland gewählt, erweitert sich die Einheitenauswahl um Bauern mit Wurfspeeren. Krieger können zudem auch ohne Sarissen, mit Schweren Waffen und als Kavallerie mit Wurfspeeren eingesetzt werden. Veteranen erhalten Sarissen als Ausrüstungsoption.

Ein Königreich aus Asien erhält Bauern mit Bögen und Elefanten mit und ohne zusätzliche Rüstung. Auch die von den Persern bekannten Sensenstreitwagen sind eine Option. Veteranen können auch zu Fuß eingesetzt werden und zu Pferd kann ihre Rüstung mit Kataphrakten verbessert werden.

Auch Ägypter können Elefanten in ihre Armee aufnehmen. Krieger erhalten die Option, als Kavallerie mit Wurfspeeren eingesetzt zu werden. Bauern haben Zugriff auf Bögen und Sarissen, wobei sie aber nicht die Sonderregel Phalanx erhalten. Zusätzliche Veteranenauswahlen gibt es nicht.

Wie schon erwähnt, hat die Wahl der Ambition Einfluss auf zusätzliche Effekte auf dem Schlachtplan. Jede Ambition beeinflusst hierbei drei unterschiedliche Fähigkeiten. Die Effekte von Divitiae fallen hierbei eher defensiv aus, Legatum liefert sowohl offensive als auch defensive Effekte und Hybris legt seinen Fokus auf die Offensive.

Die Diadochenreiche liefern durch die Auswahl des Königreiches und der Ambition neun Kombinationsmöglichkeiten, was sie zur vielseitigsten Fraktion machen. Gleichzeitig ist sie aber auch am anspruchsvollsten und nicht unbedingt für Anfänger*innen geeignet.

Söldner

Eine Tabelle zeigt die verfügbaren Söldner einer Fraktion.
Eine Tabelle zeigt die verfügbaren Söldner einer Fraktion.

Der Einsatz von Söldnern war in der Antike ein gewohnter Anblick auf den Schlachtfeldern. Ära des Alexander liefert fünfzehn verschiedene Söldnereinheiten, welche aber nicht von allen Fraktionen eingesetzt werden können. Welche Fraktion Zugriff auf welche Söldnereinheit hat, wurde übersichtlich anhand einer Tabelle sichtbar gemacht. Natürlich greifen die normalen Beschränkungen zum Einsatz von Söldnern aus dem SAGA-Grundregelwerk.

Diádokhos – Die Kampagne

Diádokhos ist eine Kampagne für vier Spielende.
Diádokhos ist eine Kampagne für vier Spielende.

Neben den Fraktionsregeln ist in Ära des Alexander auch ein Kampagnensystem für vier Spieler*innen enthalten. Thematisch handelt sie vom Kampf der Diadochen um die Übernahme des Alexanderreiches. Zu Beginn der Kampagne erschafft jede*r Spieler*in einen Diadochen mit einer zufällig ermittelten Eigenschaft, der als Kriegsherr fungiert. Sollte dieser im Spiel sterben, übernimmt ein neuer Diadoche, jedoch ohne Sonderfähigkeit. In zufällig ermittelter Reihenfolge wird dann für jeden Diadochen eine der vier Startprovinzen gewählt. Eine Armee wird dann aus zwei Standardauswahlen und zusätzliche Auswahlen, die durch die Provinz bestimmt werden, zusammengestellt. Verwendet wird zunächst der Schlachtplan der Diadochenreiche. Im Laufe des Spieles werden dann angrenzende Regionen auf der Karte angegriffen und neu eroberte Provinzen erweitern die Auswahlmöglichkeiten der Einheiten und ermöglichen teilweise die Verwendung anderer Schlachtpläne. In der Kampagne erhalten oder verlieren Diadochen außerdem Prestige und Einfluss. Diese beiden Faktoren kommen für zusätzliche Einflussnahme auf die Kampagne ins Spiel.

Das Buch und die Ausstattung

Wie die übrigen Erweiterungen handelt es sich auch bei Ära des Alexander um ein Hardcover-Buch im DIN-A4-Format, das mit einem Aufdruck versehen ist, welcher an abgenutztes Leder erinnern soll. Das Cover bildet eine gemalte Schlachtszene aus der Epoche. Das Buch ist in Vollfarbe gedruckt und umfasst 92 Seiten. Nach einer stimmungsvollen Einleitung in die Geschichte und Erläuterung der Hintergründe werden die Zusatzregeln und neuen Einheiten gut strukturiert und leicht verständlich erklärt. Wie üblich führt dabei ein Charakter, in diesem Fall der Historiker Diodorus, durch das Buch und meldet sich immer wieder mittels Textkästen zu Wort. Auch die Fraktionen werden mit einer kurzen historischen Einleitung vorgestellt und danach ihre Eigenheiten und der Armeeaufbau anschaulich erklärt. Das Buch wurde gegenüber der englischen Vorlage stark erratiert, was ein besseres Spielerlebnis erwarten lässt.

Dem Buch liegt neben den schön gestalteten Schlachtplänen auf dünnem Karton die gefaltete Diádochus-Karte für die Kampagne im Format DIN A3 bei. Auch ein Kartenset mit den 36 Kriegslisten ist enthalten und eine Gratisminiatur eines in Resin gedruckten makedonischen oder griechischen Kriegsherren lag auch noch bei. 

Die harten Fakten:

  • Verlag: Studio Tomahawk / Stronghold Terrain
  • Autor: Philippe Ardhuin, Alex Buchel
  • Erscheinungsjahr: 2023
  • Sprache: Deutsch
  • Spieldauer: 90+
  • Spieler*innen-Anzahl: 2-4
  • Alter: 12+
  • Preis: 43,90 EUR
  • Bezugsquelle: Fachhandel

 

Fazit

Mit Ära des Alexander erhält man eine spannende Erweiterung für SAGA. Das Thema antiker Schlachten von Griechenland über Ägypten und Persien bis nach Indien wurde hier gut erfasst und neben den Regeln hat das Buch durchaus auch noch einen lehrreichen Charakter. Da die sechs enthaltenen Schlachtpläne und damit spielbaren Fraktionen mit denen aus Ära des Hannibal und dem noch nicht erschienenen Ära der Caesaren ausbalanciert sind, wird hier eine große Auswahl für das Gesamtthema der Antike gebildet. Gerade weil für SAGA keine Unmengen von Miniaturen benötigt werden, liefert Ära des Alexander ein attraktives historisches Setting mit freier Miniaturenwahl, in gewohnt guter SAGA-Qualität. Die Regeln sind gut strukturiert und übersichtlich gestaltet. Ansprechende Bebilderung, die fast ausschließlich aus Spielszenen mit Miniaturen besteht, machen das Buch noch interessanter.

Die enthaltene Kampagne rund um die Konflikte der Diadochenreiche ist ein schöner Zusatz, auch wenn durch die exakte Vorgabe von vier Spieler*innen etwas die Flexibilität fehlt. Dennoch juckt es gleich in den Fingern, einen Diadochen zu erstellen und im Club oder Freundeskreis die Nachfolge des Alexander zu regeln.

Von uns eine klare Kaufempfehlung.

  • Gut strukturiertes Buch
  • Kompatibel mit anderen Erweiterungen
  • Kampagnensystem
 

  • Kampagne für exakt vier Spielende

 

Artikelbilder: © Studio Tomahawk
Layout und Satz: Roger Lewin
Lektorat: Saskia Harendt
Fotografien: Dennis Rexin
Dieses Produkt wurde kostenlos zur Verfügung gestellt.

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