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Jede Armee braucht solide Infanterie, welche ihr Rückgrat bildet. Ist dies auch bei den World Eatern zu finden oder rennen diese kopflos auf die Feind*innen zu, wie es den Khorne-Beserkern nachgesagt wird? Wir haben uns die neuen, verschiedenen Figuren angeschaut, ordnen diese ein und zeigen ihre Aufgabengebiete auf.

Einst war die Legion durch Brüderlichkeit und Disziplin geprägt. Es gab Kampfkulte, die Überschreitungen hart bestraften, da die Aggression stets unter der Haut brodelte. Angrons Hinzustoßen zu der Legion gab diesen Kulten einen Mittelpunkt. Brutalität und Blutvergießen waren an der Tagesordnung. Über die zehntausend Jahre des langen Krieges, zersplitterte sich die Legion. Der Anführer einer Kampfgruppe, darf nur die*der stärkste und brutalste World Eater sein.

Doch können die neuen Figuren der Dienerschaft und der Chaos Space Marines auch ihren Zorn entfalten? Sind dies nur dem Anschein nach Fanatiker*innen, mit etwas zu viel Muskelmasse? Oder sollte man vor der Macht erschaudern?

Dem Wahn verfallen! – Der Hintergrund der Figuren

Die einzigen Kultist*innen, welche die World Eater dulden, sind die Schakhale. Jede*r Kultist*in ist fanatisch und wird sich rasend auf Feind*innen werfen. Diese Krieger*innen sind in Rudeln organisiert und gehen gemeinsam, wie wilde Hunde, auf die Jagd. Jeder Körper ist mit Schläuchen verbunden, die zu Behältern führen, die auf den Rücken festgeschnallt sind. In diesen Gefäßen befindet sich eine Mischung aus Stimulanzien und Chemikalien. Diese bewirken, dass die Kultist*innen in eine schäumende Raserei verfallen und tödliche Verwundungen ignorieren.

Falls jemand einem Rudel beitreten möchte, muss sich der*die Kultist*in in einer Reihe brutalster Kämpfe und Riten beweisen. Nur die körperlich stärksten unter ihnen können diesen Prozess überleben.

Neben diesen steht die wahre Infanterie der World Eaters. Die Khorne-Beserker, Chaos Space Marines, die sich nur dem Nahkampf verschrieben haben. Auf sich allein gestellt, ist schon jeder Khorne-Beserker eine ernstzunehmende Gefahr. Selten sind diese Kämpfer alleine unterwegs. Jeder Schlag, der durch sie ausgeführt wird, heiligt den Gott des Gemetzels. In endloser Raserei gefangenen, werden diese Krieger noch durch den Warp verstärkt. Kaum etwas kann ihnen widerstehen.

Als wäre dies nicht schlimm genug, können manche Khorne-Beserker in einen Achtkäfig gesperrt werden. Eine Art Sarkophag, der dem Bluttgott geweiht ist. Dort erleiden die Chaos Space Marines Qualen ohne Ende und kämpfen eine Schlacht des Geistes. Der World Eater muss gegen acht Dämonen des Khorne bestehen oder ist verloren. Nach außen dringt die Wut, die entfesselt wird, während der Beserker versucht sich loszureißen. Falls die eingesperrte Person im Kampf unterliegen sollte, verwandelt sich der Körper zum Beispiel in eine Chaosbrut. Der Tod ist auch ein möglicher Ausgang. Falls jedoch der Chaos Space Marine siegreich aus dieser spirituellen Schlacht hervorgeht, ist er ein Achtgebundener geworden. Stärker, schneller, wütender sind diese Kreaturen mit noch mehr Muskeln als zuvor. In diesem Körper sind nun acht Dämonen gebunden.

Ein Achtgebundener ist ein grauenhafter Anblick.

Mit voranschreitender Zeit können diese Achtgebundenen eine neue Stufe der Apotheose erreichen. Ein erhabener Achtgebundener ist noch verzerrter, dämonischer als zuvor. Die Dämonen und der World Eater sind miteinander verschmolzen und erreichen so eine noch gefährlichere, reinere Wut als die meisten anderen Wesen.

Triggerwarnungen

Gewalt, Bodyhorror

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In Blut erschaffen – Der Zusammenbau

Wer sich die Gussrahmen genau betrachtet, kann einen hohen Detailgrad erkennen, welchen man von Games Workshop gewohnt ist. Hierbei sollte hervorgehoben werden, dass gerade bei den Achtgebundenen die Möglichkeit besteht, dass diese auch ohne Rüstung für den Oberkörper zusammengebaut werden können, da klare Adern und Anschlüsse für Kabel zu sehen sind. Somit ist die Möglichkeit gegeben, dass diese Figuren, ohne wirkliche Rüstungsteile, blutrünstig, in den Nahkampf stürmen.

Bei jedem der Modelle ist mindestens ein Symbol der Gottheit Khorne vorzufinden, mal offensichtlicher, mal ein verstecktes, kleines Emblem. Ganz klar sind diese Symbole bei den Khorne-Beserkern vorzufinden. Die Beserker weisen alte Rüstungsteile auf, die doch sehr barock wirken. Diese passen sehr zu dem alten Schema der Terminatorrüstungen, dem Cataphractii-Schema. Dies scheint sehr passend, da die World Eaters seit der Horus Häresie nicht mehr die Möglichkeit hatten, an neue bessere Rüstungen zu kommen.

Jede Figur lässt sich einfach und schnell zusammenbauen, des Weiteren bieten sich hier einige verschiedene Waffenoptionen, die zu den sehr schwungvollen Haltungen der Modelle passen. Leider bietet jedes Set für jede Figur nur eine mögliche Pose, was schade ist für den hohen Geldwert, der für die Figuren bezahlt wird. Als letzten Punkt ist herauszustellen, dass mehr weibliche Figuren ihren Weg ins Spiel finden. So bieten die Schakhale für jede männliche aussehende Figur auch eine weibliche Figur, die ihren Space Marine-Herren nacheifern und sich mit Steroiden vollpumpen.

Möge die Welt brennen! – Die Figuren auf dem Spieltisch

Jede der neuen Einheiten hat eigene Aufgaben auf dem Spielfeld und würden alle mögliche Synergien und Gefechtsoptionen in Betracht gezogen werden, würde es den Rahmen des Artikels sprengen.

Schauen wir uns zuerst die entbehrlichen Nahkampfkultist*innen der World Eaters an. Auf den ersten Blick scheint diese Einheit keinen höheren Nutzen zu haben, als ein Missionsziel zu halten und den einen oder anderen Blutzehntpunkt, eine Armeemechanik, welche alle Einheiten mit verschiedenen Boni versieht, zu generieren. Die Schakhale sind minimal teurere Kultist*innen, welche keine Fernkampfattacken bieten, dennoch ein nicht zu verachtendes Nahkampfpotential aufweisen.

Da diese Einheit auch von der Armeeregel profitiert, kann eine solche Standardeinheit aus zehn Figuren bis zu 40 Würfel generieren, wenn diese unbeschadet angreift. Da die Waffen auch einen guten Rüstungsdurchschlag aufweisen, sollten sich auch Primaris Marines in Acht nehmen und diesen Feind nicht unterschätzen. Weiterhin kann eine von zehn Figuren zu einer*einem Entehrtem aufgerüstet werden. Dieses muskelbepackte Monster ist eine wahre Mördermaschine und schlägt öfter und härter zu als seine Kamerad*innen. Obwohl diese Einheit die Regel Missionsziel gesichert aufweist, darf man nicht aus den Augen verlieren, dass es am Ende immer noch Kultist*innen sind, die einen niedrigen Widerstandswert und miserablen Rüstungswert aufweisen. Dementsprechend wird diese Einheit auf einem Missionsziel bleiben und es bis zur*zum letzten Kämpfer*in blutigst verteidigen oder eine Flanke des Feindes stören.

Wo die Schakhale noch leicht zurückgehalten werden konnten, schreiten die Khorne-Berserker ohne Schrecken voran. Diese Einheit bietet den klassischen Rüstungswert aller Space Marines an. Jede Attacke eines Beserkers hat einen Rüstungsdurchschlag von -2, ohne dass entsprechende Armeeboni zum Tragen kommen. Da jedes Modell mindestens vier Attacken aufweist, werden das schnell viele schmerzhafte Attacken. Aber auch für feindliche Einheiten mit mehreren Lebenspunkten und höheren Rüstungswerten gibt es eine Möglichkeit. Jedes fünfte Modell darf einen Bluttgott-Eviscerator erhalten. Diese Waffe schlägt mit mindestens Stärke acht und einen Durchschlag von -4 zu, welche zwei Schadenspunkte verursachen können.

Es gibt noch eine sehr schöne Sonderregel, nämlich den Blutdrang. Diese Regel kommt jedes Mal zum Tragen, wenn die Khorn-Berserker-Einheit ein Modell durch Beschuss verliert. Dann darf die Einheit eine Blutdranbewegung durchführen, wofür ein sechsseitiger Würfel geworfen wird. Das Ergebnis ist die Reichweite, die die Beserker sich auf die nächste feindliche Einheit zu bewegen dürfen. Hierbei darf die Blutdrang-Bewegung sogar in Nahkampfreichweite enden. Natürlich bietet diese Sonderregel einen Nachteil, falls eine solche Bewegung durchgeführt werden sollte, misslingt automatisch jede Aktion, die die Einheit versucht zu erfüllen. Des Weiteren darf die Einheit keine Blutdrang-Bewegung durchführen, nachdem diese aus einem zerstörten Transporter ausgestiegen ist.

Um dem automatischen Misslingen vorzubeugen, kann die Einheit für fünf Punkte eine Beserker-Ikone erhalten. Diese hat die Wirkung, dass die Aktion nicht fehlschlägt, sondern automatisch erfolgreich ist. Danach kann die Blutdrang-Bewegung normal durchgeführt werden.

Diese Beserker stürmen daher geradewegs auf den Feind zu und selbst ein einzelnes Modell, kann im Nahkampf, ohne Armeeboni, locker drei oder vier imperiale Soldaten erschlagen. Mit einem Bluttgott-Eviscerator könnten diese auch Primaris Marines sein. Dafür kostet jeder Khorne-Beserker viele Punkte, damit man eine reine Nahkampfeinheit bekommt.

Wer jetzt denkt, dass dies langsame Einheiten sind, welche zu Fürchten sind, hat noch nicht das Ende der Möglichkeiten gesehen.

Hier kommen nämlich die Achtgebundenen und Erhabenen Achtgebundenen ins Spiel. Um es herunterzubrechen sind dies die Besessenen der World Eaters. Ihre Bewegung ist 9 Zoll weit, auch ist ihr Widerstand bei 5 und sie besitzen 3 Lebenspunkte. Dafür haben sie eine höhere Stärke von 6 und eine Attacke weniger. Jede einzelne Attacke schlägt normalerweise mit einem Durchschlag von -3 und zwei Punkte Schaden zu. Zusätzlich sind sie Teil der Dämonensippe, wodurch die Einheit

einen Rettungswurf von fünf oder höher erhält. Des Weiteren wird der Moralwert der feindlichen Einheiten um eins reduziert. Als letzte Sonderregel gibt es die Sonderregel Blutfährte. Durch sie darf die Einheit, wenn sie als strategische Reserve eingesetzt wird, dass Spielfeld bereits ab der ersten Runde über die Flanken und ab der zweiten Runde über die gegnerische Aufstellungszone betreten. Somit bieten sich hier unerwartete Überraschungsangriffe.

Wenn dies einem*r Spieler*in nicht reichen sollte, so besteht die Möglichkeit eine Einheit erhabene Achtgebundene ins Feld zu führen. Für das Upgrade müssen mehr Punkte ausgegeben werden, als bei den Achtgebundenen, doch hierfür erhält der*die Spieler*in einen besseren Rettungswurf, ein besseres Kampfgeschick und noch tödlichere Waffen, die stärker sind als Energiefäuste. Zwar ist diese Einheit keine Kerneinheit mehr, was einige mögliche Gefechtsoptionen ausklammert, doch einmal im Nahkampf kann sich der Feind schwer aus dem Nahkampf zurückziehen. Die Sonderregel Blutzorn betrifft jede feindliche Nicht-Fahrzeug-Einheit, welche sich im Nahkampf von 6 Zoll befindet. Bei einem Wurf auf die Vier oder höher, kann sich die feindliche Einheit nicht aus dem Nahkampf zurückziehen. Diese Fähigkeit kann ab und zu ein ganzes Spiel entscheiden.

Dementsprechend sind beide Einheiten noch tödlicher als die Standard-Beserker. Die Achtgebundenen sind bewegungstechnisch flexibler, wenn man entsprechende Sonderregeln anderer Figuren und Gefechtsoptionen in Betracht zieht. Die erhabenen Achtgebundenen sind auch schnell, doch der wahre Vorteil liegt in ihren Nahkampfpotential. Da ihre Waffenstärke bei 9 oder 10 liegen kann, werden selbst widerstandsfähigere Gegner kein wirkliches Problem mehr darstellen. So oder so sind beide Einheiten für die schweren, elitären Einheiten des Gegners vorgesehen.

Die harten Fakten:

  • Verlag: Games Workshop
  • Erscheinungsjahr: 2023
  • Sprache: Deutsch
  • Preis: UVP 42,50 EUR, 50,00 EUR bzw. – 55,00 EUR
  • Bezugsquelle: Fachhandel, Amazon, idealo, KuTaMi

 

Die Welt in Blut ertränken! – Ein Fazit

Jede Figur hat eine hohe Gussqualität und weist einen ebenso hohen Detailgrad auf. Des Weiteren ist es schön mit anzusehen, dass Games Workshop weiter die Entwicklung von weiblichen Figuren verfolgt und diese sogar ihren Weg in eine reine Chaos Space Marine-Armeeliste finden. Trotz der vorher genannten positiven Eigenschaften der Miniaturen können diese, abseits der Waffenoptionen, leider nur in einer Pose gebaut werden. Alle Haltungen der Figuren wirken dafür entweder sehr dynamisch, als würden diese auf den Feind zu stürmen, oder als würden diese sehr aggressiv den Feind herausfordern.

Hier sind erhabene Achtgebundene im Farbschema vor der Horus-Häresie zu sehen.

Auf dem Spielfeld hat jede Einheit eine entsprechende Aufgabe und diese wird komplett erfüllt. Selbst die zerbrechlichen Schakhale, aufgrund ihres Rüstungswurfes, sind eine ernstzunehmende Gefahr für die gut gerüsteten Space Marines. Doch für diese gefährliche Nahkampfpotential, welches für eine*n Anbeter*in Khornes erwartet wird, zahlt der*die Spieler*in eine entsprechende hohe Punktzahl. Dennoch kann man für jede dieser verschiedenen Einheiten eine Kaufempfehlung aussprechen.

  • Hochdetailierte Figuren
  • Starke Figuren für angepasste Situationen
 

  • Hohe Punktkosten der Einheiten
  • Wenig Flexibilität in der Miniaturenpose

 

Artikelbilder: © Games Workshop
Layout und Satz: Melanie Maria Mazur
Lektorat: Sabrina Plote
Fotografien: Robert Wolfes
Diese Produkte wurden kostenlos zur Verfügung gestellt.
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