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Das Spice muss fließen. Übernehmt die Kontrolle eines Hauses des Imperiums und kämpft auf dem Wüstenplanet um das seltene Gewürz. Was passiert, wenn Echtzeitstrategie auf eine der berühmtesten Geschichten trifft? In jedem Fall ist Dune: Spice Wars sehenswert und voller guter Ideen.

Direkt im Startbildschirm ist der Planet wunderschön in Szene gesetzt.

Viele Echtzeitstrategie-Fans verbinden mit dem Wüstenplaneten die Grundsteine der Echtzeitstrategie. Dune II – Kampf um Arrakis war 1992 einer der Meilensteine, die den Pfad für viele weitere gelegt haben. Westwood erschuf nach ihrem Erfolg mit Dune II eine ganze Spielreihe, die selbst jüngeren Strateg*innen ein Begriff ist: Command & Conquer. Ohne diesen Erfolg wären uns Juwelen wie Alarmstufe Rot, Alarmstufe Rot 2, der Tiberiumkonflikt oder Tiberian Sun wohl verwehrt geblieben. Während man sich cineastisch weiter an Dune versuchte und zuletzt mit der Verfilmung von Denis Villeneuve einen Erfolg verbuchen konnte, hat sich die Spielebranche alles andere als mit Ruhm bekleckert. Shiro Games, bekannt durch Spiele wie Northgard und zuletzt Wartales, hat sich jetzt ebenfalls an dieser Marke versucht. Was daraus geworden ist, erzählen wir euch hier.

Triggerwarnungen

Krieg, Gewalt

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Genaueres Setting/Geschichte

Arrakis oder auch Dune, der Wüstenplanet. Der einzige Ort des Universums an dem das wichtige Gewürz namens Spice zu finden ist. Das wird benötigt, um überlichtschnelle Reisen durchzuführen. In dieser Welt streben 6 Fraktionen um die Kontrolle des Planeten und damit der wichtigsten Ressource des Imperiums. In Echtzeit-Schlachten kämpfen die Häuser Atreides, Harkonnen, Corrino und Ecaz sowie die Fremen, die Ureinwohner von Dune, und die Schmuggler um die Kontrolle des Spice. Denn wer das Spice kontrolliert, kontrolliert das Universum.

Features

Bekannte sowie neue Fraktionen stehen in jeder Runde zur Verfügung.

In Dune: Spice Wars übernehmt ihr die Kontrolle über eine Fraktion auf dem Wüstenplaneten und kämpft um dessen Vorherrschaft. Erobert Territorien, Verbündet euch mit den Einheimischen, weicht Sandwürmern aus und baut das wertvolle Gewürz ab. Das alles geschieht in klassischer Echtzeitstrategie in einer atmosphärischen Umgebung.

Die Fraktionen

Auf dem Planeten haben sich gleich sechs Fraktionen eingefunden: Das ehrwürdige Haus Atreides, bekannt durch Film und Fernsehen, weil der Held der Bücherreihe, Paul Atreides, aus ihm stammt. Sie stehen für Diplomatie, Frieden und Besonnenheit. Das Haus Atreides kann neutrale Dörfer friedlich annektieren und Vertragsbrüche mit ihnen werden schwer bestraft. Ein weiterer Bekannter ist das Haus Harkonnen, die Bösewichte der Filme und Bücher. Die Harkonnen sind besonders gut darin ihre Provinzen auch auf den letzten Tropfen auszupressen und militärisch eine Macht, mit der man rechnen muss. Ihre Skrupellosigkeit und ihre Brutalität sind beinahe legendär.

Ebenfalls bekannt aus den Filmen sind die Fremen, das freie Volk und die Einwohner von Arrakis. Sie sind Wüstenbewohner und an die Umgebung angepasst. Im Spiel sind sie sowohl als Fraktion als auch als neutrale Bevölkerung in sogenannten Sietches (höhlenartigen Behausungen) anzutreffen. Für sie ist Wasser das höchste Gut und weit wertvoller als Spice. Sie haben vor allem gelernt zusammen zu arbeiten, um mit den neutralen Sietches zu verhandeln und somit weitere Fremen als Freunde zu gewinnen. Darüber hinaus können Sie Sandwürmer anlocken und reiten, um sich schnell fortzubewegen.

Das sind die bescheidenen Anfänge.

Die Schmuggler können Unterwelt-Hauptquartiere in fremden Städten errichten und bewegen sich immer ein klein bisschen schneller, solange sie nicht im Kampf sind. Haus Ecaz ist den Leser*innen der Bücher sicherlich bekannt, die Filmfans dürften hier allerdings nur Fragezeichen im Blick haben. Sie können Zufluchtsorte erschaffen, indem sie neutrale Dörfer umzingeln und erhalten dadurch Boni für den Spielverlauf. Als letztes das Haus Corrino, aus dem der Imperator Shaddam IV. höchstpersönlich stammt. Sie konzentrieren sich eher auf ein kleines Reich mit wenigen Dörfern und Regionen, das dafür stark ist und können im Landsraad ein kaiserliches Edikt nutzen, um das Ziel eines Beschlusses während der Abstimmung zu ändern.

Start und Erkundung

Jede Mission beginnt mit einem Hauptquartier und einem Ornithopter. Der kleine fliegende Geselle ist eine Art Kundschafter und entdeckt Geheimnisse, deckt Kartenteile auf und kann sogar Spice-Ernter vor Sandwürmern warnen. Die ziehen durch den Ernteprozess nämlich die riesigen Würmer an und werden bei Unachtsamkeit schnell zu deren Frühstück in den Tiefen des Planeten.

In Dune: Spice Wars ist das Schlachtfeld aufgeteilt in Regionen mit jeweils einem Dorf und häufig speziellen Ressourcen. Sobald der Ornithopter eine Region aufgedeckt und das Dorf gefunden hat, können Militäreinheiten die einheimischen Milizen vertreiben, das Dorf annektieren und die Region so in das eigene Reich integrieren. Jedes Dorf hat die Möglichkeit eine Reihe an Gebäuden zu errichten, die entweder unserer Produktion Vorschub verleihen, Truppen über einen Raumhafen in ferne Regionen transportieren oder Verteidigungsmöglichkeiten darstellen.

Innerhalb der Regionen finden sich auch Ressourcen wie Spice, Energiequellen für die Herstellung von Brennstoffzellen und Boni, die die Produktion verbessern. Ein genaues Auge dafür, welches Gebäude in welche Region gehört, ist wichtig, da Dörfer nur eine begrenzte Zahl von Gebäuden errichten können. Die Anzahl kann zwar im Laufe des Spiels durch Forschung verbessert werden, ist aber eher überschaubar.

Sobald die Wirtschaft steht und die nötige Hegemonie-Stufe erreicht wurde, kann auch das Hauptquartier mit speziellen, nur dort verfügbaren Gebäuden ausgebaut werden.

Die Ressourcen finden sich am oberen Bildschirmrand, sind aber auch an den Dörfern gut erkennbar.

Alle Gebäude im Spiel sind farblich sortiert nach Funktion: Gelb für Wirtschaft, Rot für Militär und Blau für Staatskunst. Im Hauptquartier können durch Fokus auf bestimmte Gebäudetypen sogar weitere Boni freigeschalten werden.

Ressourcen

Das Spice muss fließen. Das ist nicht nur ein geflügeltes Wort, sondern auch wörtlich gemeint, denn der Imperator verlangt Steuern in Form von Spice. In regelmäßigen Abständen muss dem imperialen Willen Folge geleistet werden. Im Laufe der Partie steigt diese Menge aber auch weiter an, sodass neue Quellen erschlossen werden müssen. Doch die sind rar, ein Konflikt mit den anderen Häusern ist fast unvermeidlich. Fleißige Spice-Ernter sammeln das seltene Gewürz. Wieviel davon für die Steuern eingelagert wird und wieviel auf dem Markt verkauft wird, steuert ein einfacher Schieberegler in der Ressourcenübersicht am oberen Bildschirmrand.

Das Verkaufen ist ebenfalls wichtig, denn es bringt Solari, die offizielle Währung im Imperium. Damit werden Truppen bezahlt und Gebäude unterhalten. Mit fortlaufendem Spiel ist also auch davon immer mehr nötig, da mehr Gebäude gebaut und mehr Truppen benötigt werden.

Die Ressource Wasser darf auf einem Wüstenplaneten auch nicht fehlen. Die Menge an gespeichertem Wasser bestimmt die Vorräte, die Einheiten haben, um in der harten Umgebung von Dune zu überleben. Darüber hinaus ist es notwendig, um Gebäude bauen zu können. In jedem Dorf sollte also eine Wasserquelle, im Normalfall ein Tausammler, stehen.

Nur leicht verteidigte Dörfer fallen schnell.

Die letzte elementare Ressource ist Autorität. Sie ist notwendig, um Dörfer zu annektieren. Mit steigender Anzahl an kontrollierten Regionen wird die Eroberung neuer Dörfer stetig kostspieliger.

Einheiten und Kampf

Der Großteil der Kämpfe wird durch Infanterie ausgetragen. In Echtzeit-Manier werden Truppen im Hauptquartier ausgebildet und können per Rechtsklick über Arrakis gesendet werden. Doch Vorsicht: Jede Einheit hat Vorräte und sind diese aufgebraucht, weil die Einheit zum Beispiel längere Zeit durch leere Regionen marschieren muss, verliert sie langsam an Lebenspunkten und stirbt. Vorräte können aber auch in verbündeten Dörfern aufgefüllt werden. Da stellt sich schnell das Gefühl ein, von Oase zu Oase zu reisen.

Doch nicht nur der Planet selbst ist gefährlich, sondern auch seine herausragendste Besonderheit: die Sandwürmer. Diese fiesen Gesellen können Truppen auf dem Sand marschieren hören, von unten vorstoßen und eine halbe Armee mit einem Biss verschlingen. Zwar gibt es vorher eine deutliche Warnung auf dem Bildschirm, aber schnelles Handeln ist trotzdem zwingend gefragt. Oder noch besser: gute Planung. Auf felsigem Boden und in direkter Nähe von Dörfern können die Würmer nicht auftauchen.

Die Einheiten in Dune: Spice Wars sind simpel und leicht verständlich aufgebaut: Nahkampf, Fernkampf, Support, Sprengung. Letztere sind vor allem dafür da, Panzerung zu zerstören und damit fast unverzichtbar für die Belagerung eines Hauptquartiers. Die individuellen Einheitentypen können im Waffenarsenal gegen Ressourcen (hauptsächlich Solari) verbessert werden.

Der Landsraad, Dreh- und Angelpunkt der meisten Diplomatie.

Sobald verfeindete Einheiten aufeinandertreffen, wird in typischer Art eines Echtzeitstrategiespiels gekämpft. Ausgefallene Formationen, hinterlistige Taktiken oder Ähnliches wie beispielsweise bei Total War oder Age of Empires sind schwierig. Die Kämpfe gehen schnell von der Hand und sind eher einfacher Natur. Große Schlachten mit ausgefeilten Winkelzügen sind weniger wichtig als die richtige Positionierung von Truppen auf der Karte, um im richtigen Moment das richtige Dorf anzugreifen und dem Feind einen Schlag zu versetzen.

Diplomatie, Spionage, Landsraad

Die Diplomatie in Dune: Spice Wars hat einen größeren Stellenwert bekommen als noch bei Northgard. Mit jeder anderen Fraktion im Spiel können Abkommen geschlossen werden: Nichtangriffspakte, Handels-, Forschungs- und politische Abkommen, die jeweils Vorteile bringen, aber auch Unterhalt in Form von verringerter Produktion von Autorität kosten. Darüber hinaus können in altbekannter Manier Ressourcen gehandelt werden.

Viel wichtiger noch ist der Landsraad, ein Zusammenschluss der großen Häuser gegen die Vormachtstellung des Imperators. In diesem werden in regelmäßigen Abständen Beschlüsse verabschiedet, die mit Stimmen in die gewünschte Richtung gelenkt werden. Jede Fraktion hat 100 Stimmen, kann diese aber pro Sitzung des Landsraad mit Einfluss erhöhen.

Einfluss wird durch Gebäude und durch Spionage erzeugt. Spionage-Agent*innen haben eine ausgefeilte Rolle. Sie können nicht nur mit verschiedenen Aufträgen die anderen Fraktionen auskundschaften, sabotieren oder unsere eigene stärken, sondern auch als Botschafter*in in den Sietches der Einheimischen platziert werden, um Einheiten zu erhalten und Handel zu fördern. Ebenfalls können sie als Informant*innen Einfluss über Arrakis selbst, die Raumgilde, die MAFEA und den Landsraad ausüben. Jede dieser Möglichkeiten gibt einen kleinen Bonus auf die Produktion von Aufklärung und einen weiteren Produktionsbonus abhängig von der gewählten Funktion. Die produzierte Aufklärung kann für die erwähnten Aufträge genutzt werden.

Zuletzt gibt es da noch die MAFEA: die Merkantile Allianz für Fortschritt und Entwicklung im All, die bedeutendste Handelsorganisation im Imperium. Die großen Häuser können in einer Partie Anteile an der Organisation erwerben und dadurch ihre Einfluss-Produktion steigern, Söldnereinheiten anheuern oder auf lange Sicht gewinnen. Ganz traditionell ist es aber auch möglich, den Aktienkurs zu verfolgen und zu spekulieren, um Gewinne zu machen.

Der Sieg sieht wirklich gut aus.

Siegbedingungen & Spielmodi

Es gibt insgesamt fünf verschiedene Siegbedingungen: der klassische Herrschaftssieg, bei dem es darum geht, alle Gegner auszuschalten. Durch Hegemonie gewinnt das mächtigste Haus, politisch siegt das Haus, das das Amt als Dune-Gouverneur erwirbt und 30 Tage lang hält. Der Handelssieg wird errungen, indem man 50% der MAFEA-Aktien hält. Die letzte Möglichkeit ist die gegnerischen Oberhäupter der Häuser durch Attentate auszuschalten.

Dune: Spice Wars kann sowohl allein als auch im Multiplayer-Modus gespielt werden. Insgesamt gibt es drei Spielmodi: Schlacht um Arrakis ist eine klassische Echtzeitstrategierunde mit bis zu 4 Fraktionen. Einstellbar sind dabei Kartengröße, Häufigkeit der Sandwürmer, Stärke von Stürmen, Kampfstärke der Einheimischen und die Steuer von Spice, die der Imperator einfordert. Darüber hinaus sind die Standards wie Siegbedingungen und (im Singleplayer) Stärke und Anzahl der KI-Gegner für jede Partie einstellbar.

Im zweiten Modus, dem Kanly-Duell, stehen sich lediglich zwei Fraktionen gegenüber. „Kanly“ stammt aus dem Türkischen und bedeutet so viel wie „eingeschworener Feind“. In diesem Modus geht es also Auge um Auge. Diese beiden Modi sind sowohl im Singleplayer als auch im Multiplayer möglich.

Die dritte Variante Dune: Spice Wars zu spielen, gibt es allerdings nur im Einzelspieler: Der Eroberungszug. Eingefleischten Fans von Northgard dürfte an dieser Stelle das Wasser im Munde zusammenlaufen. Tatsächlich hat der Eroberungszug viele Ähnlichkeiten mit der Eroberung, die aus dem Wikinger-Spiel bekannt ist, allerdings auch mit genug Unterschieden. Zu Beginn des Feldzuges werden vier Ziele angezeigt, von denen zwei erledigt werden müssen, um die Eroberung zu gewinnen: Es müssen zwei Fraktionen besiegt, die Fremen befreundet und/oder acht Hoheitsgebiete erobert werden.

Die Hoheitsgebiete, das sind die Missionen des Eroberungsfeldzugs. Vom Hauptstützpunkt aus stehen mehrere Optionen zur Auswahl, die teilweise mit besonderen Eigenschaften aufwarten z.B. eine Mission, in der es kein Spice gibt und über Hegemonie gewonnen werden muss. Manchen dürfte an dieser Stelle eventuell Warhammer 40K: Dawn of War Winter Aussault und seine Fortsetzungen einfallen. Ähnlich wie bei Northgard und Warhammer schaltet jede Mission auch einen aus drei wählbaren Boni frei. Es gibt insgesamt zwölf kleinere Boni und drei große, wobei der erste große Bonus direkt zu Spielbeginn gewählt wird.

Im Laufe des Eroberungszugs ist es möglich, die eroberten Hoheitsgebiete mittels „Development Assets“ auszubauen. Das sind Vorteile, die aktiv sind, solange das Hoheitsgebiet kontrolliert wird. Mit wachsender Macht und steigenden Konflikten mit anderen Häusern wächst auch die Anzeige für „Druck“. Ist diese voll, wird ein Attentat auf den Anführer des Hauses verübt und die Kampagne gilt als verloren. Diplomatisches Vorgehen oder rücksichtlose Vernichtung sind durchaus gleichwertige Optionen. So wie auch in normalen Spielen dürfen zu Beginn immer zwei von vier Berater*innen gewählt werden, um den Spielstil an die Bedingungen der Mission anzupassen.

Die harten Fakten:

  • Entwicklerstudio: Shiro Games
  • Publisher: Funcom, Shiro Games
  • Plattform: PC
  • Sprache: Deutsch, Englisch, Französisch, Spanisch, Polnisch, Portugiesisch, Russisch, Chinesisch, Italienisch
  • Mindestanforderungen: 64-Bit, Windows 10 oder 11, Intel Core i5 2.5 GHz / AMD Ryzen 5, 8 GB RAM, NVidia GTX 1050 / AMD RX550, 4 GB verfügbarer Speicherplatz
  • Genre: Echtzeitstrategie
  • Releasedatum: 14.09.2023
  • Spielstunden: 30
  • Spieler*innen-Anzahl: 1-4
  • Altersfreigabe: 6+
  • Preis: 34,99 EUR
  • Bezugsquelle: Fachhandel, idealo, MMOGA

 

Fazit

Dune: Spice Wars ist ein Echtzeitstrategiespiel, das mit einer ansprechenden Grafik und schönem Sounddesign aufwartet. Der comic-artige Stil der Oberhäupter der Häuser ist sehr gut gelungen, leider gibt es fast keine Sprachausgabe für sie. Das Spiel läuft stabil und flüssig, die Kämpfe sind flott und erlauben strategisch kurzweilige Herausforderungen. Die Schwächen von Dune: Spice Wars sind allerdings genauso zahlreich wie seine Stärken. Die Vielfalt durch MAFEA, Landsraad, Regionsverwaltung und Militär wird schnell zu einem undurchsichtigen Chaos, sobald man alles davon nutzen will. Ironischerweise, obwohl es so viel zu tun gibt, ziehen sich die Partien über eine sehr lange Zeit hin, sodass es zu einer Art Stillstand kommen kann, weil nicht genug Autorität für neue Dörfer zur Verfügung steht, die bisherigen Dörfer ausgebaut sind und nichts Neues passiert. Militärische Expansion kann schnell zum Verlust der Armee führen, da die eigenen Truppen auch nur an eigenen Dörfern ihre Vorräte auffüllen. Ein langer Marsch auf das Hauptquartier des Gegners ist daher meist ein Selbstmordkommando. Die Auswirkungen der einzelnen Features wirken teilweise zu schwach und ändern nur in kleinem Maße das Spielerlebnis, weshalb stets überlegt sein muss, ob man jetzt die teuer verdienten Solaris in MAFEA Aktien investiert oder die Abstimmung des Landsraad überhaupt beachtet.

Eine weitere Tradition von Shiro Games wird auch bei Dune: Spice Wars fortgeführt: fehlende, ungenaue oder sogar falsche Übersetzungen. Besonders nach Patches ist diese Tradition spürbar.
Darüber hinaus dürften Dune Fans enttäuscht sein, dass keine echte Story gespielt wird. Das ist schade, denn die Geschichten von Dune sind spannend und bieten viel Potential zum Nacherzählen.

Zusammengefasst hat Dune: Spice Wars ist vielversprechend und könnte richtig gut werden, aber es bedarf noch einiger Mühe und Kreativität. Shiro Games hat mit Northgard und Wartales bereits bewiesen, dass sie großartige Spiele entwickeln können. Wir sind also weiterhin guter Dinge, dass sie, wie in der Vergangenheit bereits bewiesen, durch Patches und DLCs das Ruder noch herumreißen können. Das Potential ist da.

  • Optisch ansprechend
  • Schnelle Kämpfe
  • Echtes Dune-Gefühl

 

  • Zu viel Micromanagement für zu wenig Ergebnis
  • Fehlende strategische Tiefe
  • Geschichtlich schwach

 

Artikelbilder: © Shiro Games
Layout und Satz: Melanie Maria Mazur
Lektorat: Giovanna Pirillo
Screenshots: Cedric Demme
Dieses Produkt wurde privat finanziert.

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Über den Autor

Cedric ist leidenschaftlicher Gamer seit dem allerersten Prince of Persia und feierte mit seinem 486er PC den ersten Erfolg der Siedler-Reihe. Vor allem begeistern ihn die Bereiche Strategie- & Rollenspiele. Mit 18 verfiel er dann auch den Pen&Paper Rollenspielen und ist seit 8 Jahren aktiver Spielleiter. Zum Journalismus fand er über das UniMagazin der Universität Mannheim.

 

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