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ein Interview von Holger Christiansen und Daniel Hoffmann

CMON – kurz für Cool Mini Or Not – ist seit 2011 auf dem Markt für Brett- und Miniaturenspiele tätig und kann bereits auf einige Erfolge zurückblicken. Auf der SPIEL 2018 trafen wir Chef Eric Lang, der uns die Messeneuheiten vorstellte und darüber aufklärte, wie man den Namen des Unternehmens richtig ausspricht.

Im Zentrum der Messe steht das Brettspiel Victorian Masterminds, das CMON ganz frisch zum Messestart erreicht hat. Der freie Handel wird sich aber noch eine ganze Weile gedulden müssen, im schlimmsten Fall bis zum Januar. Nach vier Jahren Entwicklungszeit ist dies aber wahrscheinlich nur ein Tropfen auf dem heißen Stein. Das Warten soll sich aber gelohnt haben, so Eric. Im Spiel sammelt man kompetitiv Ressourcen zum Bau einer Maschine, was einiges an Komplexität verspricht. Man ist mit etwa 60 Minuten Spielzeit aber auch schnell mit einer Partie durch. Hinzu kommen die hochwertigen Inhalte der Box, die von einer dezenten Steampunk-Optik geprägt sind.

Auch Gizmos befand sich lange in der Entwicklung. Schon kurz nach Start des Unternehmens im Jahr 2011 lag das Konzept vor, jetzt wurde es aber umgesetzt und ist seit einem Monat erhältlich, also nicht nur am CMON-Stand verfügbar. Laut Eric ist es ein buntes und schnelles Spiel mit etwa 45 Minuten Spielzeit, ausgearbeitet von Phil Walker-Harding, einem seiner Lieblingsdesigner.

Interessante Lizenzen bei CMON

Die Lizenz für ein Miniaturenspiel zu Game of Thrones beziehungsweise der der Fernsehserie zugrundeliegenden Buchreihe A Song of Ice and Fire ist natürlich ein Glücksfall für CMON. Das Spiel wird von Eric als Miniaturenspiel beschrieben, das sich durch seine Mechaniken aber auch an Brettspieler richten soll. Eine Besonderheit ist die Erweiterbarkeit der Grundbox durch Einheiten-Boxen. Das Grundspiel funktioniert aber auch ohne diese Erweiterungen und lässt Intrigen, Abenteuer und Feldzüge in der Welt von A Song of Ice and Fire spielbar werden.

Auf einer anderen großen Lizenz baut Wacky Races auf. Hierzulande ist die altehrwürdige Cartoon-Serie vielleicht nicht so bekannt, erfreut sich in Nordamerika aber seit 50 Jahren großer Beliebtheit. CMON bringt nun ein Brettspiel zur Serie raus, das die verrückten Rennen auf den Spieltisch bringt. Das Spielprinzip, als erster ins Ziel zu kommen, ist simpel genug, dass auch Kinder ihre Freude daran haben, bietet aber auch variable Settings und spezielle Powerkarten, mit denen Einfluss auf das Spiel genommen werden kann.

Sugar Blast ist ein Brettspiel, dass laut Eric nur schwer in Worten zu beschreiben ist. Der CMON-Chef bezeichnet es als Mobile Game für den Spieltisch mit einem dreidimensionalen Spielbrett, das sich offenbar an Titeln wie Candy Crush orientiert.

Die Zukunft liegt im Crowdfunding?

Im Januar nächsten Jahres startet ein Crowdfunding zum Munchkin-Brettspiel. Das Spiel wird alle Inhalte bieten, die man vom Kartenspiel kennt. Durch einige neue Ansätze soll es aber auch für jene interessant sein, die vom Original bisher nicht überzeugt waren. Außerdem wird es einige humoristische Anspielungen auf die Brettspiel-Szene geben, so wie sich das Kartenspiel satirisch mit Rollenspiel-Klischees auseinandersetzt.

Generell sind Crowdfundings für Erich eine tolle Marketing-Möglichkeit. Die Finanzierung des Projekts wird dadurch zu einem Event, das viele Leute erreicht, die vielleicht gar nicht von dem Spiel gehört hätten, wenn es regulär in den Handel gekommen wäre. Es soll aber nicht bei jedem neuen Spiel ein Crowdfunding geben, damit sich der Effekt nicht so schnell abnutzt.

Mehr Details, auch darüber, was Eric Lang über die aktuelle Brettspielbranche denkt, erfahrt ihr in unserem Audio-Interview.

Eric Lang über CMON auf der SPIEL 2018

Artikelbild: Holger Christiansen, Bearbeitet von Verena Bach

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