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Ihr liebt Feuerkraft? Warlord Titanen sind eher Spielzeug und einfach viel zu klein? Dann lohnt sich der Blick auf den Warmaster Battle Titan. Wir schauen uns das neueste Adeptus Titanicus-Modell an, besprechen die Möglichkeiten und werfen einen genauen Blick auf den Gussrahmen.

Adeptus Titanicus bietet die Möglichkeit, gigantische Kriegsmaschinen im kleinen Maßstab zu bewegen. Kurz nach dem Start hatten wir uns die Regeln angeschaut: Damals gefiel uns noch nicht so gut, dass es so wenig Auswahl an Modellen gab. Dies hat sich aber nun geändert, denn seitdem ist viel bei diesem Tabletop-Ableger von Games Workshop Neue Titanen-Modelle, Imperial Knights und Waffenoptionen haben die Auswahl deutlich erweitert. Mit dem Warmaster Battle Titan hat Adeptus Titanicus sein bis dahin größtes Modell erhalten, das selbst einen Warlord Titanen deutlich überragt. Wir haben die gigantische Bestie ausgepackt und schauen uns mit euch zusammen Gussrahmen und Regeln an.

Was ist eigentlich ein Warmaster Battle Titan? – Der Hintergrund

Mit knapp über 40 Metern ist der Warmaster Battle Titan eine gewaltige Metallkonstruktion. Selbst während des Ausbruchs der Horus Heresy war die Existenz dieser gewaltigen Kriegsmaschinen nicht näher bekannt. Erst bei der Belagerung von Terra wurde der Einsatz offensichtlicher, gab es im Nachgang doch Berichte über die Kolosse. Die Hauptbewaffnung besteht aus zwei Plasma-Annihilatoren der Suzerain-Klasse: gewaltige Geschütze, die mühelos jedes Ziel verdampfen können. Die Sekundärbewaffnung befindet sich in den Schultern, ein etwas ungewohnter Punkt für eine solche Aufhängung. Hier kann der Warmaster Battle Titan aus einem Großteil der Warhound Primär-Bewaffnung wählen. Zuletzt, im oberen Torso, wird diese Waffenauswahl noch um einen Offenbarer-Raketenwerfer ergänzt.

Um diese Monstrosität anzutreiben, reicht ein einziger Plasmagenerator, wie sonst üblich, nicht aus. Daher kommen gleich zwei zum Einsatz. Eine Vielzahl von Nullschilden rundet die Ausrüstung ab.

Der Warmaster Battle Titan ist somit laut Hintergrund eine Art Ultima Ratio, die in den schlimmsten Bedrohungssituationen eingesetzt wird, in denen nur die vollständige Auslöschung des Gegners einen sinnvollen Ausgang des Gefechts beschreibt.

Bei der Macht der Gussrahmen! – Der Inhalt der Packung

Der Warmaster Battle Titan wird aus vier DIN A4-großen Gussrahmen zusammengebaut. Somit findet sich hier ein ganzer Rahmen mehr als bei einem Warlord Titanen. Auffällig ist die Verteilung der Bauteile auf die verschiedenen Rahmen. Die Hauptbewaffnung und der Raketenwerfer für den Torso befinden sich auf einem einzelnen, alle anderen Teile auf den übrigen drei Rahmen. Ein Umstand, der es wahrscheinlich erscheinen lässt, dass wir über kurz oder lang andere Waffenoptionen für den Warmaster Battle Titan sehen werden. Ansonsten gibt es an den Gussrahmen selbst nichts zu mäkeln. Diese sind bis zur Oberkante vollgepackt mit Einzelteilen, ganze 291 an der Zahl.

Neben diesen Teilen findet man eine ovale Base, in der gleichen Größe wie beim Warlord, Abziehbilder und Karten für alle Waffenoptionen des Warmaster Battle Titans in der Packung.

Vor allem Letztere sind eine gute Sache, war es bei vielen Titanen in der Vergangenheit doch so, dass man die Waffenkarten noch extra kaufen musste. Den Abschluss bildet das Kontroll-Terminal für den Titanen. Dieses ist eine ganze Ecke größer geraten als die anderen Kontroll-Terminals des Spiels. Irgendwo muss man aber auch die ganzen Ausrüstungsoptionen unterbekommen. Man sieht den Einzelteilen die Erfahrung, die Games Workshop mit den bisherigen Titanen-Modellen sammeln konnte, deutlich an. Auch kleinste Details sind gut zu erkennen und an vielen Stellen wird die schiere Größe des Modells sichtbar, vor allem auch zu theoretischen Infanterie-Modellen. Somit wirkt das Modell, trotz ähnlicher Proportionen, nicht so richtig wie ein Imperial Knight. Mit etwas Umbauarbeit könnte man ihn aber durchaus auch in 40k-Spielen als ein solches Modell einsetzen.

Insgesamt kann der Inhalt überzeugen. Man bekommt hier ordentlich Material fürs Geld, vor allem der hohe Detailgrad des Modells weiß dabei zu gefallen.

Wo ist nochmal mein Kleber? – Der Zusammenbau

Für den Zusammenbau sollte man ordentlich Zeit einplanen. Dieser ist nämlich gut gestaltet, aber durchaus fordernd. An diversen Stellen sollte man zunächst überprüfen, ob die Position wirklich die richtige ist oder auch die, die man möchte. Vor allem die Beine bedürfen dabei besonderer Aufmerksamkeit, denn ihre Positionierung ist sehr wichtig: Der bullige Oberkörper wirkt recht statisch, wenn man also eine dynamische Optik möchte, wird man diese über die Ausrichtung der Beine erreichen. Vor allem die Positionierung der einzelnen Kolben sollte man sich lieber einmal zu viel anschauen. Ansonsten kann es passieren, dass man diese nicht gut platzieren kann. Zu guter Letzt sind die Zehen als problematische Stelle zu beachten. Insbesondere, wenn man seinem Modell eine dynamische Pose geben möchte, sollte man schauen, dass diese dann nicht in eine völlig wirre Richtung zeigen.

Alle Teile passen ausgezeichnet ineinander und formen ein wunderschönes Modell.

Waffenoptionen sollte man potenziell magnetisieren, falls man diese später noch austauschen möchte. Vor allem bei den Schulterwaffen bietet sich dies an, auch wenn es beim Raketenwerfer durch die Bauweise etwas schwieriger wird, den Magneten zu platzieren.

Man wird sich beim Zusammenbau wahrscheinlich einen großen Gefallen tun, wenn man die Panzerplatten erst nach dem Bemalen festklebt. Die Ausnahme ist hierbei der obere Torso. Hier liegt die Panzerung so eng an, dass man das Gerüst darunter fast nicht erkennen kann. Alle anderen Platten verdecken das Metallskelett darunter jedoch nicht vollständig. Spätestens die Rückseiten der Panzerung werden ansonsten zu einem kompletten Albtraum.  

Positiv fällt auf, dass bei Auswahlstellen alle Optionen möglich sind. So sind für den Kopf genug Untergerüste vorhanden, um alle Varianten zu bauen.

Für die Knie kann man sich zwischen zusätzlichen Waffen und einfacheren Abdeckungen entscheiden. Diese Bewaffnung hat dabei keine spielerische Auswirkung. Das gleiche gilt für die kleinen Waffen auf dem Rücken der Monstrosität. Auch diese sind nur für die Optik vorhanden und haben keine Regeln.

Insgesamt gibt es somit beim Zusammenbau nichts zu mäkeln. Wer sich hier Zeit nimmt, wird mit einem wunderschönen Modell belohnt.

Reaktor läuft auf Maximum Princeps – Der Warmaster Battle Titan im Spiel

Auf dem Spielfeld vereint der Warmaster Battle Titan die Feuerkraft, die man sonst in einem ganzen Manipel erwarten würde. Vor allem die Hauptbewaffnung hinterlässt im Zweifelsfall nur rauchende Krater. Mit Stärke 11, drei Würfeln, Fusion und Feuer Maximieren gibt es hier eine tödliche Kombination gegen quasi alle Ziele. Eine solche Bewaffnung belastet den Reaktor schwer, weswegen eines der Reaktorupgrades, welches verbessertes Ablassen von Plasma ermöglicht, eine lohnende Option ist. Die alternative Reaktorvariante lässt den Warmaster Battle Titan schneller vorrücken, vermindert aber die Genauigkeit. Die andere Bewaffnung sollte man dann dementsprechend nach der Rolle des Warmaster Battle Titans in der eigenen Armee auswählen. Sowohl die Auslegung auf einen Langstreckenkämpfer wie auch Nahbereichswaffen sind hier möglich. Zu beachten ist, dass die schultergestützten Plasmageschütze hier effektiver sind als auf einem Warhound. Per FAQ ist schon klargestellt worden, dass dies kein Tippfehler ist, sondern schlicht am stärkeren Reaktor des Warmaster Battle Titans liegt.

Die ganzen guten Werte haben jedoch ihren Preis und dieser ist gewaltig. Mit knapp über 1.000 Punkten ist ein guter Teil der eigenen Armee auf ein Modell vereint. Gleichzeitig zwingt einen die Unterstützungs-Einheiten-Regel dazu, dass man einen Warmaster Battle Titan nur einsetzen darf, wenn man ein vollständiges weiteres Manipel hat. Somit wird man diesen Koloss in Turniergrößen bis 1750 Punkten wahrscheinlich nur zusammen mit Warhounds zu sehen bekommen.

Die harten Fakten:

  • Verlag: Games Workshop
  • Erscheinungsjahr: 2021
  • Sprache: Englisch
  • Preis: UVP 125 EUR
  • Bezugsquelle: Fachhandel, Amazon, idealo

 

Er kommt direkt auf uns zu! – Ein Fazit

Ohne jede Frage ist der Warmaster Battle Titan ein großartiges Modell. Er überragt bei weitem alle anderen Protagonisten auf dem Schlachtfeld und eignet sich somit ganz ausgezeichnet als Kernstück einer Sammlung. Der Zusammenbau geht dabei gut von der Hand, auch wenn man an der ein oder anderen Stelle lieber einmal zu viel schaut, bevor man Teile permanent befestigt. Vor allem die Beine benötigen besonderer Aufmerksamkeit.

Braucht man einen Warmaster Battle Titan unbedingt? Wahrscheinlich nicht. Das Modell ist für viele normale Spiele zu teuer, nur bei wirklichen Großgefechten dürften sich seine Punktkosten lohnen.

Ist er ein lohnendes Modell? Auf jeden Fall. Mit unzähligen Details, einer beeindruckenden Silhouette und schönen Optionen bekommt man hier für den recht hohen Preis wirklich was fürs Auge.

  • Toll anzusehendes Modell
  • Viele unterschiedliche Waffenoptionen
  • Großartige Feuerkraft
 

  • Etwas komplexer Zusammenbau

 

Artikelbilder: © Markus Kastell
Titelbild: © Games Workshop
Layout und Satz: Annika Lewin
Lektorat: Alexa Kasparek
Dieses Produkt wurde kostenlos zur Verfügung gestellt.

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