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Das Stormbringer-Magazin versorgt Age of Sigmar-Fans wöchentlich mit Modellen, Farben und Hintergrundgeschichten. Gerade Anfänger*innen werden Stück für Stück in das Hobby eingeführt. An einigen Stellen kann man sich den Start jedoch einfacher machen und die Zeitschrift noch etwas kreativer nutzen.

Man kann es nicht immer allen recht machen. Das gilt natürlich auch für die Strombringer-Reihe. Aber in der Sammlung liegt eine Menge Potenzial, das man am Ende so nutzen kann und soll, wie es für einen persönlich am besten passt. Dazu gibt es im Folgenden eine kleine Sammlung an Ideen und Anregungen, die natürlich weder abschließend noch unabdingbar ist, sondern Möglichkeiten und Wege aufzeigen soll.

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Berge von Plastik – wie man nicht in Modellen erstickt

Natürlich macht es viel Freude, jede Woche aufs Neue eine weitere Ausgabe des Magazins auszupacken. Doch mit der Zeit wird es auch eine gute Masse an Figuren, die da gebaut und bemalt werden soll, wie wir in unserem letzten Artikel zum Stormbringer-Magazin bereits festgestellt haben. Dadurch, dass die Farben stückweise nach Hause kommen, passiert es auch schnell, dass auf einmal zwanzig Figuren auf dem Tisch stehen und mit der neuen Farbe bemalt werden wollen.

Da kann sich schnell ein kleiner Berg an Gussrahmen, Zeitschriftenseiten und grauen Figuren ansammeln. Aber tief durchatmen und Ruhe bewahren. Es gibt für jedes Problem eine Lösung.

Geteilte Freude ist doppelte Freude

Durch die beiden unterschiedlichen Bündnisse, die in der Serie enthalten sind, eignet sie sich perfekt zum Teilen im Freundeskreis. So hat man immer im Wechsel etwas zu bauen, kann das Hobby zusammen genießen und sich zu gemeinsamen Malsessions treffen. Das Spielen selbst ist für zwei Personen ausgelegt, sodass man mit Abo-Partner*in auch gleich jemanden zum Austragen der fulminanten Schlachten hat.

Dranbleiben – aber entspannt

So eine wöchentliche Lieferung kann tatsächlich auch irgendwann Stress machen. Dazu gibt es zweierlei zu sagen: Zum einen wird es den allerwenigsten gelingen, die Serie konsequent zu bauen, zu bemalen und zu bespielen. Besonders gilt das, wenn man als Einzelne*r das Abonnement bekommt. Dabei sollte man nicht aus dem Blick verlieren, dass es weder ein Wettbewerb noch eine Verpflichtung ist, sondern vor allem ein wunderbares Hobby, das Spaß machen soll. Wenn auf einmal Stress oder Druck im Spiel ist, läuft definitiv etwas falsch. Die Zeitschrift wartet gerne bis nächste Woche und die Szenarien lassen sich auch mit Ersatzmodellen spielen.

Trotzdem heißt es natürlich, nicht einschüchtern lassen und dranbleiben. Ob nun jede einzelne Figur voll bemalt wird, spielt außerhalb der Turnierszene keine Rolle, aber ein gebautes Modell mit etwas Farbe ist am Ende immer schöner als eines im Gussrahmen.

Wegschmeißen

Natürlich soll niemand zum Wegwerfen der kostbaren Modelle aufgerufen werden (für die es bei Nichtgefallen immer noch einen guten Markt zum Weiterverkauf gibt). Was das Hobbymagazins angeht, muss man jedoch wahrlich nicht jede Seite aufheben, auch wenn der Sammelordner das suggerieren will aufheben. Besonders die anfänglichen Bemalanleitungen haben am Ende keinen besonderen Mehrwert. Und die Gefahr, dass bereits gebaute Modelle einfach wieder auseinanderfallen, ist so gering, dass sich ein Aufheben der Bauinstruktionen nicht wirklich lohnt. Aber auch bei den hunderten Seiten an Hintergrund darf man gut überlegen, ob jede Seite einen späteren Mehrwert bildet oder doch sonst im Regal verstauben wird. Von daher: Mut zur Tonne!

Mal- und Bastelstunde – es geht auch einfacher und besser

Natürlich sind die Schritt-für-Schritt-Anleitungen des Magazins so gehalten, dass man gerade als Anfänger*in ohne viel zusätzliches Equipment durchstarten kann. Aber mit nur wenig Ausrüstung kann man schon Wesentliches an den Figuren bewirken und die Kreativität über die Anleitungen hinweg wachsen lassen.

Gussgrate

Im Gussprozess vieler Modelle kommt es manchmal dazu, dass die Gussformen auch unerwünschte Spuren hinterlassen. Diese sogenannte Gussgrate bilden sich dort, wo die beiden Hälften der Gussformen aufeinandertreffen. Leider wird in den ersten Ausgaben nicht explizit darauf eingegangen. Dabei sehen Gussgrate am bemalten Modell sehr unschön aus. Schabt man vorsichtig mit einem Hobbymesser oder einem Gussgratentferner über diese unerwünschten Erhebungen, sind diese einfach zu entfernen und das Modell sieht hinterher wesentlich besser aus.

Lücken stopfen

Manchmal will es einfach nicht passen. Trotz der digitalen Möglichkeiten beim Design und den hoch entwickelten Produktionstechniken kommen manchmal Einzelteile eines Modells heraus, die sich nicht perfekt zusammenfügen und eine Lücke entstehen lassen. Das sieht hinterher seltsam aus. In solchen Fällen gibt es zweierlei Möglichkeiten:

Bei kleineren Lücken hilft oft schon etwas Plastikkleber, den man auf die Ränder aufträgt. Dieser schmilzt das Plastik an, welches sich nach kurzer Wartezeit mit dem Hobbymesser zusammenschieben lässt.

Für größere Abstände bietet der Hobbymarkt eine Modelliermasse aus zwei Komponenten, wie das bekannte Greenstuff oder die Produkte des Herstellers Miliput. Mit diesen lassen sich auch größere Lücken gut schließen. Wichtig bei der Verwendung der Produkte ist, immer die Hände und Arbeitsfläche feucht zu halten, da die Masse sonst sehr klebrig ist.

Grundieren

Das Magazin schlägt vor, im Bemalprozess eine der Grundfarben zu verwenden, um die Modelle zu grundieren, also eine erste Grundschicht auf das nackte Plastik aufzumalen. Eine Grundierung ist von großer Bedeutung, damit spätere Schichten auch gut haften und nicht so schnell abplatzen. Allerdings kann dieser Arbeitsschritt gerade bei einer größeren Anzahl an Modellen und der Verwendung des beiliegenden Starter-Pinsels schnell zur Qual werden.

Als Alternative gibt es eine Vielzahl an Grundiersprays, die sich schnell und einfach auftragen lassen. Entweder verwendet man eine neutrale Grundfarbe oder nimmt eine Grundierung in der Hauptfarbe des Modells. Im Falle der Stormcast Eternals bietet Games Workshop beispielsweise das entsprechende Gold als Spray an.

Farben verdünnen

Auch wenn das Magazin dies nicht immer explizit sagt: Die Farben von Games Workshop sind sehr kompakt und dickflüssig (von den Shades einmal abgesehen). Wenn man nicht mit einer Schicht wichtige Details übermalen will, sollten die Farben unbedingt mit einem Tropfen Wasser verdünnt werden. Häufig reicht es dazu, den Pinsel im Wassertopf anzufeuchten und die Farbe auf der Palette „umzurühren“. Ein Tropfen Spülmittel im Wasserbecher hilft außerdem, die Oberflächenspannung zu reduzieren, wodurch sich die Farbe noch etwas besser auftragen lässt. Wenn die Farbe eine Konsistenz wie flüssige Sahne erreicht hat, lässt sie sich wesentlich besser handhaben und verklebt keine filigranen Details.

Speedpaints

Das klassische Vorgehen des Magazins beim Bemalen ist das Auftragen einer Grundfarbe, das Schattieren der Vertiefungen durch eine dunklere Lasur und das Aufmalen einer oder mehrerer hellerer Schichten als Highlight. Das sind mit der Grundierung vier oder mehr Arbeitsschritte. Allerdings kann man dies wesentlich einfacher haben und trotzdem ein schönes Ergebnis erzielen. Die Speedpaints fassen diese Arbeitsschritte zusammen (andere Firmen vertreten ähnliche Farben als Contrastpaints, Xpresspaints oder ähnlich).

Auf einer hellen Grundierung entstehen mit diesen Farben eine Grundfarbe, Schattierungen und Highlights in nur einem Arbeitsschritt. Da diese Art der Farben so gut wie gar nicht im Magazin auftaucht, ist deren Anschaffung sowieso eine lohnende Ergänzung. In Form von Startsets gibt es diese außerdem zu einem günstigeren Preis. Mit weniger Aufwand lassen sich so schon früh wunderschöne Modelle schaffen, wie wir in unserer Rezension der Speedpaints oder der Contrast-Paints bereits feststellen durften.

Durchgespielt! Und jetzt?

Gerade in den ersten Ausgaben sind die Missionen sehr kurz und wenig erquicklich. Natürlich bietet das Magazin neben dem Spielen noch weitere Aktivitäten, aber manch eine*r möchte gerne auch am Anfang schon spannende Schlachten schlagen.

Abhilfe schaffen hier andere Spielsysteme. So stellt Games Workshop mit seinem System Warcry eine gute Möglichkeit dar, auch mit wenigen Figuren spannende Spiele zu gestalten. Die Firma Onepagerules bietet ebenfalls ein Alternatives System namens Age of Fantasy: Skirmish an. Generell sind die Regel von Onepagerules eine gute Alternative zu den oft sehr komplizierten und mit vielen Würfelschritten versehenen Systemen Games Workshops. Sowohl Warcry als auch Age of Fantasy: Skirmish sind außerdem völlig kostenfrei erhältlich. Ein Reinschnuppern lohnt sich also allemal.

Fazit

Mit wenigen Mitteln lassen sich gute Ergebnisse erzielen
Mit wenigen Mitteln lassen sich gute Ergebnisse erzielen

Spaß ist, was ihr draus macht. Das gilt auch für das Stormbringer-Magazin. Natürlich ist auch die reine Auseinandersetzung mit den Inhalten, die das Magazin einem jede Woche nach Hause bringt, schon sehr unterhaltsam und führt zudem gut ins Hobby ein.

Mit wenigen Mitteln kann der Unterhaltungswert aber noch um ein Vielfaches gesteigert und können die Schritte noch etwas vereinfacht werden. Mit einem Hobbymesser, einer Sprühgrundierung, einem Starterset Speedpaints (oder ähnlichen Farben) und etwas Greenstuff können so nicht nur einfachere, sondern auch bessere Modelle herauskommen. Und bei den Regeln und Szenarios lohnt sich ein Blick über den Tellerrand in Richtung anderer Systeme allemal.

Artikelbilder: © Hachette Collections SNC
Layout und Satz: Mika Eisenstern
Lektorat: Maximilian Düngen
Fotografien: Geoffrey Förste

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