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Ohne die richtige Lichtquelle am Malplatz kann sich die Bemalung von Miniaturen schwer gestalten. Details sind schwerer zu erkennen und Farben können verfälscht werden. Green Stuff World verspricht mit der Hobby Arch LED Lamp eine Lösung mit Ausleuchtung im Bogen mit einer an das Tageslicht angeglichenen Temperatur.

Das Licht kann große Auswirkungen auf die Bemalung von Miniaturen haben. Nicht nur ausreichende Ausleuchtung ist wichtig, auch dass die Lichtqualität immer möglichst gleichbleibt, ist nicht zu unterschätzen. Denn die Farbtemperatur hat Auswirkung darauf, wie eine Farbe wirkt. So neigen warme Lichttemperaturen dazu, Farben mehr ins Gelbe und Rote zu verschieben, wohingegen sehr kaltes Licht eher ins Bläuliche verschieben kann. Darum ist eine Tageslichtlampe eine gute Wahl. Die Hobby Arch LED Lamp von Green Stuff World verspricht eine gute Ausleuchtung mit an das Tageslicht angepasstem Spektrum und soll schnell auf und wieder abgebaut sein. Wir haben sie für euch getestet und geprüft, ob sie hält, was sie verspricht.

Die Hobby Arch LED Lamp ist gut und ansprechend verpackt.

Ausstattung und Aufbau

Die Hobby Arch LED Lamp wird in einem schlichten Pappkarton geliefert, welcher mit einer ansprechend und in Hochglanz bedruckten Banderole versehen ist. Schiebt man den Karton aus der Banderole, findet man darin die LED-Lampe in Einzelteilen. Sie besteht aus zehn Bogensegmenten aus schwarzem Kunststoff, welche ineinandergesteckt werden müssen, dem LED-Streifen mit Klebefolie, sechs Halteklammern, vier Abdeckungen für die Bogensegmente, zwei Standfüßen, vier Antirutschpads für die Standfüße, einem Dimmer und dem Netzstecker. Als Erstes fällt ein starker Eigengeruch des Kunststoffes auf, welcher sofort zum dominanten Geruch im Raum wird. Ob es sich dabei um Weichmacher oder sonstige bedenkliche Mittel handelt, kann von unserer Seite natürlich nicht festgestellt werden, da unser Mittel begrenzt sind.

Der Aufbau gestaltet sich einfach. Es ist offensichtlich, wo was hingehört und auf der Innenseite der Banderole ist eine Auflistung der einzelnen Teile, so wie eine Schritt-für-Schritt-Anleitung. Die laut Green Stuff World angegebenen zehn Minuten für den werkzeuglosen Zusammenbau der Lampe konnten wir bereits beim ersten Versuch deutlich unterbieten. Zunächst werden die Bogensegmente zusammengesteckt. Hierfür wird jeweils ein Zapfen eines Teils in eine Vertiefung des nächsten gesteckt. Da das Material leicht flexibel ist, ergibt sich daraus eine ausreichend feste Verbindung, sodass die Teile nicht von selbst wieder auseinanderfallen. In den so entstandenen Bogen wird der LED-Streifen locker eingelegt und mit den Halteklammern befestigt, welche in den Bogen eingeklickt werden. Die Benutzung des Klebestreifens ist hierfür nicht notwendig und somit kann die Lampe jederzeit wieder auseinandergenommen werden. Die Abdeckungen werden nun über den Segmenten ohne LEDs angebracht und der Bogen in die Füße gesteckt, nachdem die Antirutschpads unter diese geklebt wurden. Das Anschlusskabel des LED-Streifens wird durch ein Loch im Boden des einen Fußes geführt und zuletzt werden der Dimmer und der Netzstecker eingesteckt. Die Lampe ist nun einsatzbereit.

Green Stuff World verspricht eine Lebensdauer von 50.000 Stunden für die LEDs, was sicherlich für sehr viele Malsitzungen ausreichen sollte.

Funktionsweise

Der Lampenbogen wird über der Malfläche platziert. Seine Größe ist dabei ausreichend, um darunter eine DIN-A2-Schneidematte unterzubringen. Um eine Stauung von Wärme im Lampenbogen zu vermeiden, sind die Segmente mit Lüftungsschlitzen versehen. Eingeschaltet wird die LED-Lampe durch das Drehen des Dimmers und so kann auch die benötigte Helligkeit geregelt werden. Unter der Lampe bleibt genug Raum, um auch große Modelle oder MDF-Bausätze zu bemalen und der Bewegungsraum der Hände wird nicht eingeschränkt. Der Bogen reicht etwa 40 cm über die Tischplatte und somit befindet sich die Lampe, je nach Körpergröße der nutzenden Person, knapp unterhalb des Gesichts. Die entstehende Wärme der LED-Lampe führt dazu, dass die Ausdünstungen des Materials sich weiter verstärken und diese wurden von uns als sehr unangenehm wahrgenommen. Darum haben wir uns entschlossen, die LED-Lampe vor einem ausgiebigen Test erst einmal eine Woche ausdünsten zu lassen, in der Hoffnung, dass der Geruch sich verflüchtigt.

Der Test

Leider hat sich der Eigengeruch des Kunststoffes zwar etwas reduziert, er ist aber weiterhin unangenehm. Dennoch haben wir uns entscheiden, die LED-Lampe weiteren Tests zu unterziehen.

Für einen ersten Malversuch haben wir einen Klon Truppler der Phase II für Star Wars: Legion mit Speedpaints von The Army Painter bemalt. Die LED-Lampe leuchtet den Arbeitsplatz gut aus und selbst wenn sie die einzige Lichtquelle ist, sind alle Details an der Miniatur gut zu erkennen, ohne dass es zu störenden Reflexionen kommt. Durch die versenkten LEDs kommt es auch nicht zu einer Blendung durch die Lampe, da das Licht nur auf den Arbeitsbereich, aber nicht in die Augen fällt. Für eine Anpassung an die persönlichen Bedürfnisse ist der Dimmer sehr hilfreich. Die Abstufungen der Helligkeit sind hierbei nahezu stufenlos.

Für den nächsten Test haben wir uns an ein sehr detailliertes Modell für Infinity gewagt. Durch die im Bogen angeordneten LEDs kommt es zu einem guten Lichteinfall von allen Seiten und durch das Drehen des Werkstücks kann der Schattenwurf beeinflusst werden. Dadurch sind auch sehr feine Linien, die uns bei schlechterem Licht entgangen wären, gut zu erkennen. Dies erleichtert die Bemalung sehr, da Strukturen leichter mit dem Pinsel getroffen werden können.

Verwendet man eine Hohlkehle, kann die LED-Lampe auch sehr gut für die Ausleuchtung von Fotos verwendet werden. Uns gelangen sowohl mit dem Smartphone als auch mit der Spiegelreflexkamera gute Bilder. Hierbei sollte das Licht aber gegebenenfalls etwas gedimmt werden, um eine Überbelichtung der Bilder zu vermeiden.

Als deutlicher Minuspunkt muss aber weiterhin der Geruch erwähnt werden. Dieser ist nach nur kurzer Nutzung auch am anderen Ende eines großen Raumes deutlich wahrnehmbar, weswegen wir die Tests erneut nach nur kurzer Zeit abbrechen mussten.

Auswahlmöglichkeiten und Zubehör

Die LED-Lampe ist neben der uns zur Verfügung gestellten schwarzen Version auch in Weiß erhältlich. Außerdem kann eine Halterung für ein Smartphone oder eine GoPro zugekauft werden, was Streamer und Produzenten von sonstigem Videomaterial ansprechen soll. Auch der LED-Streifen kann einzeln nachgekauft werden.

Die harten Fakten:

Fazit

Die Hobby Arch LED Lamp von Green Stuff World ist in ihrer Funktionsweise und in ihrem Aufbau durchaus ein gutes Werkzeug, welches auf viele Arten angewendet werden kann. Sie eignet sich sowohl zum Bau und zur Bemalung von Miniaturen, aber auch für die Ausleuchtung von Fotos eben dieser. Durch den Dimmer lässt sich die Helligkeit auf die eigenen Bedürfnisse anpassen und durch die Abschirmung des Lichtes wird das Blenden der nutzenden Person vermieden. Mit dem separat erhältlichen Zubehör eignet sie sich in der Theorie auch für Streamer und andere Videoprojekte. Auch der Umstand, dass die Lampe einfach zerlegt werden kann und sie so verstaubar und transportabel macht, ist ein Pluspunkt.

Doch leider macht der sehr unangenehme Geruch des Kunststoffes die LED-Lampe für uns nahezu unbenutzbar. Selbst wenn diese Ausdünstungen nicht gesundheitsschädlich sein sollten, was wir mit unseren begrenzten Möglichkeiten nicht sagen können, ist dies ein schwerwiegender Makel. Somit ist hier ein brauchbares Werkzeug für die Benutzung uninteressant. Da sollte vonseiten des Herstellers unbedingt nachgebessert werden. Nicht zuletzt, weil die unverbindliche Preisempfehlung von 75 EUR einen deutlich höheren Standard erwarten lässt.

 

  • Gute Ausleuchtung
  • Zerlegbar
  • Dimmbar
 

  • Sehr unangenehmer Eigengeruch

 

Artikelbilder: © Green Stuff World
Layout und Satz: Verena Bach
Lektorat: Sabrina Plote
Fotografien: Dennis Rexin
Dieses Produkt wurde kostenlos zur Verfügung gestellt.

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