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Sucht man im Bereich Tabletop Weihnachtsgeschenke, wird eine wahre Flut von Dingen durch den Algorithmus unterschiedlichster Shopping- und Suchplattformen vorschlagen. Doch was ist wirklich sinnvoll? Wir haben in unserer Tabletop-Redaktion herumgefragt, was ihre liebsten Helferlein sind, die sie im Hobby nicht mehr missen wollen.

Im Hobbyleben unserer Redakteur*innen ist schon so manches Gimmick über den Mal- und Spieltisch gewandert: magnetische Figurenhalter, Pinselreinigungsstationen und Vergrößerungsbrillen mit Beleuchtungsfunktion. Weihnachten naht und bevor das große Rätselraten losgeht, haben wir unsere Lieblingsprodukte und -gimmicks zusammengetragen. Die verlinkten Produkte sind dabei in der Regel nur zur Veranschaulichung, und werden durch die unterschiedlichsten Hersteller produziert.

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Profis brauchen Präzision – Dennis Resinsäge

Für das Heraustrennen von Teilen aus dem Gussrahmen oder das Abknipsen bei Umbauten gehört ein Seitenschneider wohl in die Schublade der meisten Hobbyist*innen. Schwierig wird es jedoch, sobald brüchiges Material ins Spiel kommt. Ein Seitenschneider drückt sich durch seine Form langsam durch das Material. Das bedeutet, dass beispielsweise sprödes Resin zwangsläufig splittert. Aber auch bei Plastikteilen bleibt immer eine Seite, die durch den Druck des Seitenschneiders deformiert wird. Eine bloße Klinge erfordert auf der anderen Seite einiges an präzisem Kraftaufwand, um die Schnitte richtig zu setzen.

Bei brüchigem Material hilft die Verwendung einer Präzisionssäge, wie die von JLC. Bild: ©Jan Felix Meier, PK-PRO

Wenn beide Hälften nach einem Schnitt noch verwendet werden sollen und das Material etwas fester ist, möchte Dennis daher seine Resinsäge nicht mehr missen. Mit ihr kann nicht nur schwieriges Material gut bearbeitet werden, sondern auch sehr passgenaue Schnitte ins Material gesetzt werden.

Die Wahl fällt dabei auf die Präzisionssäge von JLC, aber es gibt eine ganze Reihe von Anbieter*innen. Auf jeden Fall gehört solch eine Minisäge in den Werkzeugkoffer aller Umbaufreaks und Bastler*innen.

Eine dritte Hand gibt es mit vielen Zusätzen, wie beispielswiese bei der Löthilfe von hanSe®. Bild: ©hanSe®

Wenn zwei Hände mal nicht genug sind – Nina und ihre dritte Hand

Die Modelle werden nicht nur immer detailreicher, auch der Aufbau gestaltet sich immer komplexer. Aber auch bei flexibel anzubringenden Teilen wünscht man sich manchmal eine dritte Hand zum Festhalten der Figuren. Diese gibt es, zum Glück, mannigfaltig auf dem Markt. Die erste Version von Nina war tatsächlich ein zweckentfremdeter Platinenhalter.

Natürlich gibt es noch wesentlich ausgefeiltere Modelle, mit extra Greifarmen und Vergrößerungsglas. Der Platinenhalter leistet ihr seit Jahren treue Dienste und wird es aller Voraussicht nach auch weiterhin tun.

Jedes Kunstwerk braucht den richtigen Rahmen oder die perfekte Base – Rogers Basingmaterial

Eine kunstvoll gestaltete Base steigert die Attraktivität jedes Modells immens. Dennoch kann die Suche nach der optimalen Kombination aus Untergrund und Bepflanzung zeitaufwendig sein. Aus diesem Grund greift Roger gerne auf hochwertige, vorgefertigte Mischungen zurück, wie beispielsweise die Basecover von Krautcover Scenics. Mit minimalen Handgriffen entstehen in wenigen Minuten natürliche Böden für Modelle unterschiedlichster Größe – ein Auftragen des Klebers, das Aufbringen des Mixes und schon ist das Werk vollbracht. Die Vielseitigkeit dieser Basecover ermöglicht nicht nur die ästhetische Ausgestaltung von Bases, sondern hilft auch bei der Errichtung komplexer Geländestücke und Dioramen, die dem Gesamtkunstwerk einen authentischen Charme verleihen.

Getestet wurde unter anderem das Aufbringen des Streus auf glatten Bases (hier ein Terminator aus der Warhammer 40.000-Basis-Box Leviathan mit Soil of Sparta), auf strukturierten Bases (hier eine Temple-Base von Micro Art Studio mit einem alten Waldelfen von Warhammer Fantasy mit Kodama Woods) und ebenso die Colorierung von bereits fest angetrockneten Streu auf einer großen Bases einer alten Wyvern von Ral Partha mit Ruins of Persistance. Besonders bei kleinen Bases zieht man diese, zuvor beschichtet mit dem Kleber, einfach durch die Box des Streus. Bei größeren Bases empfiehlt sich das Umfüllen des Streus in eine größere Schüssel. Wenn einmal alles durchgetrocknet ist, muss man die Base nur noch leicht abklopfen (am besten in die Box zurück), und schon hat man ein schickes und sehenswertes Ergebnis. 

Betont sollte an der Stelle werden, dass der Kleber seine Klebrigkeit noch sehr lange erhält, auch komplett durchgetrocknet, und es daher zu Unsicherheiten kommen kann. Daher: Einfach auftragen und zufrieden sein!

Auf den Punkt gebracht – Roberts Missionszielmarker 

Mit Missionszielmarkern wie diesem von Playmats.eu ist mit Feilschen um Millimeter Schluss. Bild: © playmats.eu

In der Hitze des Gefechts kann es um ein Missionsziel schonmal eng werden. Gerade bei Spielsystemen, wo jedes Modell um einen bestimmten Punkt herum zählt, gibt es regelmäßig Diskussionen. Hier kommen bei Robert die Missionszielmarker ins Spiel.

Dank ihrer Radien ist mit Maßbandverrenkungen und Entfernungsdiskussionen zumindest an dieser Stelle Schluss. Es gibt sie in vielen unterschiedlichen Ausführungen und Größen, sie sorgen am Ende aber auf jeden Fall alle für mehr Klarheit.

Geschüttelt, nicht gerührt – Geoffreys Vortexmixer

Ein Vortex-Mixer macht das Leben leichter, auch wenn Profigeräte ihren Preis haben. Bild: © Four E‘s

Im Umgang mit Acrylfarben mahnen ewig die Worte von Malgott Duncan Rhodes „And give it a good shake!“. Viele Farben entfalten ihr volles Potenzial erst, wenn sie ein bis zwei Minuten kräftig durchgeschüttelt wurden. Personen, die eine umfangreiche Farbpalette zu Hause haben, stoßen häufig auf Farbtöpfe, die längere Zeit gestanden haben und nun eine gründliche Durchmischung benötigen.

Auch wenn ein zuverlässiger Mixer eine gewisse Investition darstellt, möchte Geoffrey auf seinen Vortexmixer nicht mehr verzichten. Anstatt die Farbe endlos zu schütteln, genügt ein kurzer Druck des Farbtopfs auf den Mixer, und schon entsteht eine gleichmäßig gemischte Farbe. Wer das Ergebnis weiter verbessern möchte, kann ein bis zwei Stahlkugeln in die Farbe geben (sofern nicht bereits enthalten), was ebenfalls positive Effekte zeigt.

Bohrt keine dicken, aber ganz kleine Bretter – Tinos Handbohrer

Ein unverzichtbares Tool in meinem Modellbauarsenal ist zweifellos der Handbohrer. Tino setzt ihn praktisch bei jedem Modell ein, insbesondere um präzise Waffenläufe aufzubohren und Klebestellen eine größere Oberfläche zu verleihen.

Ein Handbohrer lässt sich im Hobby nicht nur für das Aufbohren von Gewehrläufen nutzen. Bild: © mitcomm

Wackelige Verbindungen lassen sich zudem durch Stifte stabilisieren. Diese einfache, aber äußerst effektive Technik verbessert nicht nur die Stabilität der Verbindungen, sondern ermöglicht auch eine feinere Anpassung der Modelldetails. Aus seinem Arsenal ist er jedenfalls nicht mehr wegzudenken.

Auch ohne all diese Gimmicks lässt sich das Hobbyleben gut bestreiten. Aber oft ist es doch nett, für die richtige Situation auch das perfekte Spielzeug zur Hand zu haben. Und wer weiß, vielleicht liest der Weihnachtsmann ja mit und lässt das eine oder andere Gimmick unter dem Weihnachtsbaum? Die Tabletop-Redaktion drückt auf jeden Fall alle Daumen.

 

Artikelbilder: © Jan Felix Meier/PK-PRO, hanSe®, playmats.eu, four E’s, mitcomm
Layout und Satz: Melanie Maria Mazur
Lektorat: Sabrina Plote
Fotografien: Roger Lewin

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