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Am 9.Dezember 2023 fand das 5. Nordhammer Age of Sigmar Turnier statt und Gastautor Niklas war mittendrin. Spannende Spiele, nette Leute und viel zu viele Situationen, in denen alles von diesem einen Charge abhing. Lest hier seinen Turnierbericht zu den Gefechten.

In seinem Turnierbericht lädt Niklas euch ein, ihn auf seinem Abenteuer zu begleiten. Es wird eine Reise voll hinterhältiger Pläne, spannender Wendungen, fataler Fehlentscheidungen, glücklicher Fügung und den ganz großen Gefühlen des Tabletops. Dies ist der zweite Teil: Die Schlacht beginnt.

Triggerwarnungen

keine üblichen Trigger

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Schlacht 1: Energieströmung

Niklas erste Schlacht stand unter keinem guten Stern. Der Schlachtplan sah Ziele vor, die eng beieinander lagen. Außerdem traten ihm die Ossiarch Bonereaper unter der Führung von Katakros höchstpersönlich entgegen. Sollte sein Mitspieler seine Einheiten gut zusammenhalten, würde das keine leichte Aufgabe werden.

Vor Beginn der Schlacht erklärte ihm sein Mitspieler, dass dies sein erstes Mal bei einem Turnier sei und Niklas sah ihm seine Aufregung sehr gut an. Viele können sich wahrscheinlich selbst noch gut an ihre Aufregung beim ersten Mal erinnern und auch Niklas konnte sich selbst in ihm wiedererkennen. Trotz der Aufregung wurde aber spätestens bei der Aufstellung deutlich, dass Niklas Mitspieler gut vorbereitet war.

Beide Spieler hatten zwei Drops und Niklas verlor den Roll-off. Dies sollte sich sehr zu seinem Vergnügen durch das ganze Turnier ziehen, es wird vermutet, das Tzeentch aus Eifersucht hier Einfluss genommen haben könnte.

Die Aufstellung der Stormcast Eternals würde ebenfalls stets die gleiche werden. Sanft an die eigene Schlachtfeldkante geschmiegt, soweit vom Gegner entfernt wie möglich, würden die Vanguard-Hunters, der Lord-Imperetant und der Knight-Incantor aufgestellt werden, wobei letztere je von einer Einheit der Vanguard-Hunters gedeckt werden.

Das Bild „Aufstellung Bonereaper“ zeigt die Aufstellung der Ossiarch Bonereaper. Zusätzlich hat Niklas noch ein Bild von Katakros für den Turnierbericht gemacht. Im Gegensatz zu einigen anderen (wie beispielsweise Lord-Celestant on Stardrake) – gehört Katakros zu den Modellen, die nicht nur episch aussehen, sondern auch in der Schlacht abliefern. Niklas Mitspieler hatte wirklich eine beeindruckende Armee aufgestellt, sowohl optisch als auch spielerisch.

Niklas wurde gezwungen, den ersten Zug zu nehmen. Seine Strategie würde sein, seine Kampfkraft auf einer Flanke zu konzentrieren. Die Überlegung war, die Armee seines Mitspielers so in dessen Aufstellungszone zu binden und gleichzeitig von den eigenen punktenden Einheiten abzulenken. Die Frage war nur, auf welcher Flanke sollte man zuschlagen.

Auf der rechten Flanke des Mitspielers standen in erster Reihe die schwächeren Nahkämpfer, aber alle Hämmer der Bonereaper wären in der Lage gewesen für einen Gegenangriff. Auf seiner linken Flanke sah Niklas die Möglichkeit mit dem ersten Schlag zwei wichtige Ziele auszuschalten, bevor diese ihre Macht entfesseln konnten: Die Morghast Archai und das Fraktionsgeländestück.

Die Ausführung des Plans funktionierte wie am Schnürchen. Die Vanguard-Raptors weichten die Ziele auf und der Knight-Draconis schaltete sie im Nahkampf und mit Zu Schutt Zerschmettern aus.

Im weiteren Schlacht-Verlauf kämpften auf dieser Seite die härtesten Krieger beider Spieler gegeneinander. Es war blutig und glorreich. Das Schlachtenglück wog einmal zur einen und dann wieder zur anderen Seite und immer, wenn eine Einheit es schaffte, den Kampf für sich zu entscheiden, nahm eine andere wütende Rache.

Unter der Führung von Katakros würden die Ossiarch Bonereaper aus dem Kampf an dieser Flanke als Sieger hervorgehen, aber Niklas Plan war aufgegangen. Sein Mitspieler konzentrierte den Großteil seiner Kräfte auf diesen Kampf und er konnte mit den Vanguard-Hunters unbehelligt punkten. Auch seine Falle schnappte wie geplant zu. Sein Mitspieler schickte dessen Kavallerie aus, um den Knight-Incantor zu jagen, Niklas hatte sich für diesen Moment seine Urmagie-Würfel aus dieser Runde aufgespart und vernichtete die Kavalos-Deathrider mit einem Gnadenlosen Schneesturm.

Dennoch musste er etwas unternehmen, denn wenn Katakros mit seinen verbliebenden Einheiten ins Zentrum vorrückte, würde sein Mitspieler die Kontrolle über das Schlachtfeld übernehmen und nicht wieder hergeben.

Niklas überlegte schon, auf welche seiner Knochen er verzichten könnte, um den Zorn der Bonereaper zu besänftigen, doch genau in diesem Moment machte sein Mitspieler einen Fehler beim Manövrieren der Truppen. In der Formation der Ossiarch Bonereaper tat sich eine kleine, aber ausreichende Lücke auf. Niklas hatte seine gefährlichsten Kämpfer, den 10er-Trupp Protectors, genau für diesen Moment aufgehoben. Wer es bisher noch nicht getan hat, sollte hier kurz pausieren und seinen vorangegangenen Artikel über die Turniervorbereitung lesen, denn es lief wirklich alles exakt so wie er es geplant hatte 

Die Protectors vor dem Tod
Die Protectors vor dem Tod

Niklas konnte seine Protectors hinter den feindlichen Linien aufstellen, dank des Lord-Imperetants außerhalb von 7‘‘. Er hätte in diesem Zug seinem Mitspieler dessen strategisches Vorhaben (3 Punkte weniger für ihn) nehmen und selbst 7 Punkte erzielen können:

  • Zwei für das Halten der Ziele
  • Einen dafür, dass der Knight-Incantor auf einem der Ziele stand
  • Zwei Punkte für das Ausschalten der beiden gegnerischen Magier
  • Zwei für sein Taktisches Vorhaben

 

Es wäre doch unvernünftig gewesen, eine solche Chance nicht zu nutzen, oder? Es gab nun zwei Mal ungefähr eine 50/50 Chance das Spiel zu entscheiden, bevor Niklas Mitspieler die Chance bekommen hätte, dessen Rückstand aufzuholen. Ein Moment wie ihn wohl alle begeisterten Tabletopler*innen kennen, war gekommen. Alles hing von diesem einen Angriffswurf ab.

Das Herz klopfte schneller, man konnte den Ansturm der schweren Infanterie schon vor den eigenen Augen sehen: Sie würden losrennen und mit Hammer und Lanze die grässlichen Knochensammler vernichten. Doch einer der Protectors kam ins Straucheln, Niklas würfelte nur eine vier.

Noch war die Hoffnung nicht verloren, für einen Befehlspunkt konnte der Wurf wiederholt werden. Die Würfel fielen erneut und die Protectors nahmen wieder Geschwindigkeit auf. Die Entscheidung war zum Greifen nahe, niemals würden ein paar kleine Magier und Skelette diesen Ansturm überstehen. Der erste Würfel fiel auf eine vier, der Zweite drehte sich weiter. Nicht perfekt, aber es könnte reichen und es bestand nun bei dem zweiten Würfel eine 2/3 Chance den Angriff zu schaffen, denn es war nur eine drei oder höher nötig.

Der Würfel hörte nicht auf sich zu drehen, die Welt um Niklas herum hatte es schon lange getan. Alles passierte wie in Zeitlupe. Vor seinem inneren Auge sah er, wie der Angriff gelang, wie er die Schlacht gewinnen, wie die Bonereaper am Boden liegen und wie er am Ende des Tages mit dem Pokal in der Hand vor einer jubelnden Menge stand.

Der Würfel stoppte, er fiel, aber alles war verloren. Eine zwei. Es hat nicht gereicht. Die Protectors stolperten nur einen Zoll vom Gegner entfernt und fielen, wahrscheinlich sollte man mit so langen Lanzen nicht rennen.

Die Protectors saßen nun auf dem Präsentierteller. Die Ossiarch Bonereaper zögerten nicht zurückzuschlagen, umzingelten die Protectors und vernichteten sie ohne Gnade. Zu diesem Zeitpunkt blieb Niklas nur noch übrig, mit den Vanguard-Hunters ein paar vereinzelte Punkte zu erzielen, er hatte aber jegliche Kontrolle über das Schlachtfeld verloren und verlor auch das Spiel knapp nach Punkten.

Schlacht 2: Nachrichtenwege

Auch im zweiten Spiel verhieß der Schlachtplan nichts Gutes. Die Ziele befanden sich in der Mitte der Schlacht, sodass die Vanguard-Hunters nicht auf diese springen konnten. Die Armee seines Mitspielers konnte Niklas zwar nicht verlässlich einschätzen, da er den neuen Cities of Sigmar gegenübertrat, rechnete sich aber deutlich bessere Chancen als gegen Katakros und seine Bonereaper aus. Niklas Mitspieler erklärte ihm ausführlich die Regeln seiner Armee, aber mit den neuen Mechaniken und Einheiten war es unmöglich, sich alles innerhalb weniger Momente zu merken. Dieser Umstand sollte ihn später teuer zu stehen kommen.

Erneut hatte der Mitspieler ebenfalls 2 Drops, erneut ging der Roll-Off verloren und erneut wurde Niklas gezwungen anzufangen. Sein Mitspieler wählte eine klassische Aufstellung: Nahkämpfer vorne, Fernkämpfer dahinter. Es boten sich jedoch einige lohnende Ziele und erneut hoffte Niklas durch einen Flankenangriff seinen Mitspieler von den punktenden Einheiten abzulenken. Die Freeguild-Cheavaliers waren für den Knight-Draconis leichte Beute. Zusätzlich konnte er Pontifex Zenestra mit seinen Vanguard-Raptors aufs Korn nehmen, da sie auf Grund der Distanz zu ihren Verbündeten nicht von Look Out Sir! profitierte. Leider war die alte Dame zäher als sie aussah, und überlebte den Beschuss mit nur einer Wunde. Nun wurde es Zeit für die Cities of Sigmar zu zeigen, was die schicken neuen Regeln wert waren.

Angriff der Cities of Sigmar
Angriff der Cities of Sigmar

Sein Mitspieler rückte vorsichtig vor. Er platzierte seine Einheiten gerade weit genug, um die Ziele einzunehmen, achtete aber darauf, keine Lücken zu bieten. Dann waren die Füsiliere an der Reihe. Durch diverse Buffs und Orders war es ihnen möglich, praktisch jeden Punkt auf dem Schlachtfeld zu erreichen, präzise zu schießen und zahlreiche tödliche Wunden zu verteilen. Zu Niklas Leidwesen bewies sein Mitspieler Nerven, ignorierte den Knight-Draconis und nahm die Vanguard-Raptors ins Visier.

Die Füsiliere legten an und ein Donnergrollen ging über den Tisch. Als der Rauch sich verzog, war von den Vanguard-Raptors und Niklas anfänglich gutem Gefühl nichts mehr übrig. Ein wenig ratlos musste er nun eine Abwägung treffen: Entweder alle Reserven auf einmal in den Kampf bringen, um an einer Stelle mit der Brechstange durchzukommen oder sehr vorsichtig spielen und auf ein zähes Spiel setzen, in dem Niklas es schafft, besser zu punkten. Originellere Strategien fielen ihm mit den ganzen Schwarzpulverresten in der Luft nicht ein.

Da der Schmerz seines vermasselten Angriffs aus dem vorangegangenen Spiel noch frisch in Erinnerung war, entschied Niklas sich für die vorsichtige Variante. Tatsächlich erwies es sich als Glücksfall, dass er die einzige mobile Einheit seines Mitspielers schon in der ersten Runde ausgeschaltet hatte und seine Einheiten stets – von ihm aber unbeabsichtigt – zur falschen Zeit am falschen Ort waren, somit fiel es seinem Mitspieler äußerst schwer taktische Vorhaben zu erfüllen. Es gelang den Cities Ziele einzunehmen, doch Niklas konnte diese stets mit seinen Vanguard-Hunters und einer angreifenden Einheit aus der Reserve zurückerobern.

Auch bei den taktischen Vorhaben gewann er langsam doch stetig die Oberhand. Sein Mitspieler verhielt sich sehr passiv. Er konnte hierdurch sicherstellen, dass Niklas an seine wichtigen Einheiten nicht herankam, überließ ihm aber auch ein Großteil des Feldes zum Manövrieren.

Mal wieder bewiesen die Vanguard-Hunters ihren taktischen Wert. Sie teleportierten sich von einer Ecke des Schlachtfeldes in die andere und nutzten jede sich ergebende Deckung, wodurch sie verlässlich taktische Vorhaben erfüllen konnten. Währenddessen versuchte Niklas mit dem Knight-Draconis, den Fulminators und den Protectors die Füsiliere von den Vanguard-Hunters abzulenken und sich vielleicht sogar bis zu ihnen durchzukämpfen.

Fast am Ort der Begierde
Fast am Ort der Begierde

Dichter als gezeigt kam er jedoch nie an sie heran. Es zeigt auch eine der letzten Momente der Protectors, bevor diese im Feuer der Kanonen untergingen.

Insgesamt war es ein sehr zähes, doch bis zum Schluss spannendes Match. Niklas‘ Armee musste alles an Mobilität und er selbst alles Kreativität aufbringen und um jeden Punkt kämpfen, doch am Ende konnte er das Spiel mit knappem Vorsprung für sich entscheiden. Tatsächlich war er im Spiel so konzentriert, dass er beinahe vollständig vergaß, Bilder zu machen.

Rückblickend hätte es Niklas gutgetan, besser zuzuhören und aufzupassen, als sein Gegner ihm über die Fähigkeiten seiner Armee berichtete.

Schlacht 3: Frostfontänen

Dieses Mal rechnete sich Niklas gute Chancen aus. Die Ziele befanden sich am Rand. Sein Mitspieler hatte eine typische Varanguard Liste mit Be‘lakor zur Unterstützung, dieser kann seinen Effekt aber nur auf Einheiten anwenden, die auch tatsächlich auf dem Feld sind, also war die Reserve vorerst sicher. Außerdem würden zwei Einheiten Corvus-Cabale bei diesem Schlachtplan nicht ausreichen, um die Varanguard ausreichend abzuschirmen.

Mal wieder hatten beide Spieler die gleiche Anzahl an Drops und mal wieder verlor Niklas den Roll-Off. Dieses Mal wollte jedoch sein Mitspieler anfangen.

Er spielte natürlich Ritter des leeren Throns und die Varanguard war sofort bei Niklas‘ Einheiten. Seinem Mitspieler gelang es, Dämonische Schnelligkeit zu zaubern und einen 13‘‘ Angriff durchzuführen. Seine Vanguard-Hunters wurden überrannt und durch die Fähigkeit ein zweites Mal zu kämpfen, kamen die dunklen Ritter nun auch an den Lord-Imperetant heran. Sie machten ungefähr genug Schaden, um den Lord-Imperetant mehr als drei Mal zu vernichten. Angeblich soll der alte Veteran nur kurz vorher einem Weggefährten in der Einheit der Vanguard-Hunters erklärt haben, dass er nur noch einen Tag bis zu seinem Ruhestand hatte. Was auch immer das bei einem Krieger der Stormcast-Eternals heißen mag.

Da ist er hin, der Lord-Imperetant
Da ist er hin, der Lord-Imperetant

Niklas wollte den geneigten Leser*innen an dieser Stelle nicht den Anblick des Schlachtfeldes vorenthalten. Da der Lord-Imperetant nun nicht mehr auf dem Schlachtfeld war, galten die 9‘‘ Abstand für die gesamte Reserve. Es blieben ihm also nur noch seine hinteren, äußeren Ecken zur Aufstellung. Sein größtes Problem war zu diesem Zeitpunkt, dass er keine Chance hatte, an die Ziele seines Mitspielers heranzukommen, nicht einmal die Vanguard-Hunters konnten sich entlang der Schlachtfeld-Kante teleportieren. Er musste nun sehr aggressiv spielen, ansonsten würde sein Mitspieler stets mehr Ziele kontrollieren als er.

Niklas stellte nun seine gesamte Reserve auf einmal auf und verfolgte dabei zwei Ziele:

  1. Die Vanguard-Raptors auf die linke Flanke, um schwere Ziele aufzuweichen und dem großen Trupp Varanguard einen Köder zu geben während…
  2. Auf der rechten Ecke die Fulminators, der Knight-Draconis und die Protectors gemeinsam kämpfen und sich in die gegenüberliegende Hälfte arbeiten.

 

Tatsächlich lief es anfangs noch besser als gedacht. die Vanguard-Raptors konnten vier Chaos-Knights ausschalten und die Einheit Varanguard in Niklas‘ Hälfte wurde mit einem Gnadenlosen Eissturm und dem heißem Drachenfeuer des Knight-Draconis erledigt. Doch mal wieder stand Niklas vor einem entscheidenden Angriffswurf.

Doch dieses Mal war er sich sicher, dass ihn sein Glück ganz bestimmt nicht verlassen würde. Bis hierhin hatte einfach (fast) alles reibungslos funktioniert, warum sollte es also nicht so weitergehen? Die Protectors würden den 9‘‘ Charge schaffen, sie würden den kleineren Varanguard-Trupp ausschalten und mit etwas Glück auch noch den großen Trupp binden. Die Varanguard würde dann ihre Angriffs-Boni nicht mehr bekommen und wäre ihrer Mobilität beraubt. Später würden in einer zweiten Angriffswelle die Fulminators und der Knight-Draconis alles erledigen, was dann noch stünde.

Niklas warf die Würfel mit einem Stoßgebet zu Sigmar, doch wieder bewegten sich die Protectors, auch nach dem zweiten Versuch, keinen Millimeter.

Von diesem Moment an ging alles bergab. Niklas bekam zwar die Doppelrunde, doch auch dieser Mitspieler bewies Nerven und hatte mit Be‘lakor auf den richtigen Moment gewartet. Er blockierte erfolgreich die Protectors und diese schafften es erneut, nichts zu bewirken. Mit der einen Einheit der Varanguard griff sein Mitspieler, quer über das Schlachtfeld, die Vanguard-Raptors und seinen Knight-Incantor an, mit der anderen den Knight-Draconis und die Fulminators. Durch die Möglichkeit, ein zweites Mal zu kämpfen, vernichteten sie alles. Diese Schlacht war ein Lehrstück dafür, wie man die Varanguard in Kombination mit Be’lakor richtig einsetzt.

Niklas hatte nun nur noch eine Einheit Vanguard-Hunters und seine Protectors auf dem Feld, diese würden nicht reichen, um hier noch etwas zu drehen. Das Spiel war aus und auch wenn Niklas sich insgesamt nicht über sein Würfelglück an diesem Tag beschweren konnte, trauerte er doch drei von drei verlorenen Roll-Offs und vier von vier spielentscheiden Charge-Würfen hinterher. Vielleicht wäre Tzeentch ja doch besser gewesen…

Ein langer Tag geht zu Ende

Auch wenn mit dem richtigen Wurf an der richtigen Stelle ein Spiel vielleicht anders ausgegangen wäre, fragt Niklas sich stets, was er hätte besser machen können. Zu oft hängen seine Spiele noch von diesem einen Angriff ab und das ist etwas, an dem man definitiv noch arbeiten kann. Die Lehre der ersten Schlacht war, nicht zu gierig zu sein. Niklas hat mit seinem Angriff alles auf eine Karte gesetzt, obwohl er eine komfortable Führung hatte. Hier hätte er mit etwas mehr Geduld vielleicht den Sieg davongetragen.

Die zweite Schlacht steht klar unter dem Leitspruch: „Wenn du deinen Feind kennst und dich selbst kennst, brauchst du das Ergebnis von 100 Schlachten nicht zu fürchten“. Es wurden am Anfang die falschen Ziele gewählt, Niklas musste dafür schwer bluten. Hier hat ihn nur gerettet, dass auch sein Mitspieler seine Armee noch nicht sehr gut kannte und am Ende auch das Glück auf seiner Seite war. Zusätzlich wurde das kompetitive Potential der Cities of Sigmar noch nicht völlig in dieser Liste ausgereizt. Zwei statt nur einer gut gebufften und abgeschirmten Einheit Füsiliere hört sich nach der Erfahrung dieser Schlacht sehr unangenehm an.

Bei der dritten Schlacht kam Niklas die anfängliche Unaufmerksamkeit teuer zu stehen. Er hätte besser auf seinen Lord-Imperatant aufpassen müssen. Zusätzlich fällt bei der rückblickenden Betrachtung der Bilder auf, dass der Knight-Draconis die Möglichkeit gehabt hätte, wenigstens die kleinere Einheit zu binden, aber nach zwei sehr harten Spielen mag man diese kleine Unaufmerksamkeit vielleicht verzeihen.

Alles wie am Schnürchen?
Alles wie am Schnürchen?

Beeindruckend war aus Niklas Sicht, dass der Organisator es geschafft hat, den zweiten Platz zu erreichen und sich nebenbei noch augenscheinlich völlig stressfrei, sehr herzlich und mit bester Laune, um seine 19 Gäste gekümmert hat. Er kann allen, die die Möglichkeit haben nach Hamburg zu kommen, das Nordhammer-Turnier weiterempfehlen. Er würde auf jeden Fall gerne wiederkommen.

Auch wenn man sich etwas mehr über ein verlorenes Spiel ärgert, kann der kompetitive Bereich dieses Hobbys große Freude machen. Age of Sigmar Turniere sind für viele Spieler*innen in erster Linie die Gelegenheit gegen neue Leute mit neuen Listen anzutreten, daraus zu lernen und einen ganzen Tag nur mit dem Hobby und Gleichgesinnten zu verbringen. Sicherlich haben viele schon gehört, die Turnierszene oder das kompetitive Spiel seien toxisch. Diesen Eindruck hatte Niklas bisher nie bei Age of Sigmar. Sein Eindruck war stets, dass die meisten sich einfach über die Gelegenheit freuen, dieses Spiel zu spielen und Kontakte zu knüpfen.

Er kann jeder Person, die gerne einmal an so einem Event teilnehmen möchte, aber auf Grund dieses Vorurteils noch zögert, raten, es einfach mal auszuprobieren. Als Neuling wird man hier stets offen und warmherzig begrüßt und Erfolg ist im Grunde ja auch nur eine Frage des Erwartungs-Managements.

Layout und Satz: Roger Lewin
Lektorat: Giovanna Pirillo
Fotografien: Niklas Hennschen

Über den Autor

Niklas Hennschen war schon seit seiner Jugend begeisterter Strategiespieler. Anfangs beschränkte sich diese Begeisterung fast ausschließlich auf Video—Spiele, schwenkte in den letzten Jahren jedoch immer stärker um auf den Bereich Tabletop. In jüngster Zeit rückt hier das kompetitive Spiel in Age of Sigmar immer weiter in den Fokus.

 

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