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Vor einigen Wochen erschien die neue Starterbox zu Warhammer 40.000: Kill Team. Dieses Mal dürfen sich Space Wolves und Tau verbittert bis aufs Blut bekämpfen. Da wir die Regeln zu Kill Team bereits ausgiebig vorgestellt haben, werfen wir nun einen Blick in die Box. Schaut ihr uns über die Schulter?

Mit etwas über vier Kilogramm Gewicht ist die Box recht stattlich, darin unterscheidet sie sich also nicht vom Vorgänger. Der Inhalt kann sich tatsächlich ebenfalls sehen lassen, beinhaltet das Starterset nun das Vorhutteam Sternpuls, Ullfrichs Reisszähne und den Sektor Mechanikus. Rechnet man die einzelnen Preise zusammen, kommt man auf einen deutlich höheren Preis als den des neuen Startersets. Zudem sind alle hier genannten Produkte so nicht mehr erhältlich– ein Schnapper also, was den Preis von 125 EUR angeht.

Und auf die Box!

Das Starterset ist so voll, dass es Schwierigkeiten macht, alles wieder einzuräumen, wenn man einmal mit staunenden Augen alle Inhalte begutachtet hat.

Neben den Gussrahmen der weiter oben genannten Sets finden noch Platz:

  • Das Regelbuch (vollständig, man braucht nicht mehr die WH40K-Regeln und den Codex der jeweiligen Wunsch-Armee – wie vor dem Erscheinen der letzten Kill Team-Box von 2016)
  • Ein auf hochwertigen Karton gedrucktes (und wendbares) Spielfeld
  • Taktikkarten*
  • Datenkarten (die Charakterprofile, es sind auch Blankokarten für eigene Einheiten vorhanden)
  • Pappmarker im Stil der beiden Fraktionen
  • Musterhefte für beide Fraktionen, die den Hintergrund erklären
  • Würfel
  • Eine Zusammenbauanleitung mit inkludierten Charakterprofilen im Appendix, mit Werten abhängig von der gewählten Bewaffnung.
  • Und abschließend ein Plastik-Maßband

*Taktiken sind eine der Neuerungen und zudem eines der wichtigsten Spielelemente: Pro Spielrunde wird ein Befehlspunkt generiert (zwei, solange der Anführer auf dem Feld und handlungsfähig ist). Diese können im Laufe des Spiels für die Aktivierung von Taktiken verwendet werden – hierbei handelt es sich um einmalige Effekte, wie das Ignorieren von bestimmten Nachteilen, vorgezogene Aktivierungen, das Wiederholen eines Würfelwurfs etc. Neben sechs generischen Taktiken besitzt jede Fraktion vier bis sechs spezifische Taktiken. Zudem haben Anführer und Spezialisten je nach Stufe jeweils ein bis drei zusätzliche Taktiken zur Auswahl. (Zitat: Michael Fuchs)

Einblick in die Zusammenbau-Anleitung
Einblick in die Zusammenbau-Anleitung

Die Modelle – Gelände

Gebäude und Miniaturen im Größenvergleich
Gebäude und Miniaturen im Größenvergleich

Die Gussrahmen des Sektor Mechanikus zeigen sich vielfältig und sind von einer steampunkesquen Grundoptik. Hier gibt es nicht viel Variation, der Zusammenbau ist recht linear.

Dennoch kommt hier ganz schön viel Gelände heraus, welches sich nicht nur in Kill Team, sondern auch im großen Bruder Warhammer 40.000 benutzen lässt.

Wichtig ist, dass sich die Teile mit etwas Kreativität auch anders zusammenbauen lassen, passen doch viele Teile ineinander.

Interessant an der Stelle: Kill Team wird auf deutlich kleineren Platten gespielt als die größere Verwandtschaft – nämlich nur 30 x 22 Zoll. Die Größe passt so ziemlich auf jeden normalen Tisch im Haushalt.

Die Modelle – T’au Empire (Macht 2)

T'au Empire Shar'Ui und Geschützturm
T’au Empire Shar’Ui und Gefechtsturm

Bei den T’au sind es ganze zwei Gussrahmen mit einer Vielzahl an Optionen zum Zusammenbau. So können Spieler*innen sich nicht nur das namensgebende Team Sternpuls zusammenbauen, sondern auch stark variierende Einheiten. Vorgeschlagen werden in der Zusammenbauanleitung zwei verschiedene Teams, ein Striker Team und ein Breacher Team, bestehend aus Shas’Ui, Firewarriors, Drohnen und einem Gefechtsturm.

Zu beiden gehört ein DS8 Tactical Support Turret, natürlich Drohnen (MVI Gun, MV4 Shield, MV7 Marker oder MV36 Guardian).

Tau-Rahmen und Karten
Tau-Rahmen und Karten

Allein 24 verschiedene Köpfe lassen das Modderherz höherschlagen und sicher einige Neodym-Magnete verbauen. Natürlich gibt es vor allem beim Shas’Ui verschiedene Bewaffnungsoptionen.

Wichtig ist auch, dass die Gussrahmen nicht verschiedenfarbig gegossen sind, wie die Zusammenbau-Anleitung suggeriert. Die Farben dienen der Kennzeichnung von optionalen Zusammenbauten.

Die Modelle – Space Wolves (Macht 5)

Bei den Wölfen – vier Reivers und ein Reiver Sergeant – gibt es leider nicht ganz so viel Varianz, lediglich bei Köpfen, Zusatzausrüstung und natürlich Waffenoptionen kann etwas angepasst werden. Für die meisten Spielgruppen wird es jedoch egal sein, wie die Modelle ausgerüstet sind. Nicht jede Spielgruppe spielt hartes What-You-See-Is-What-You-Get (WYSIWYG) und erwartet, dass genau die Waffen an der Miniatur sind, die laut Einheitenbogen und Armeeaufstellung dran sein sollen.

Auch bei Arm- und Beinhaltung kann variiert werden, so dass die Chance auf dynamische Posen gegeben ist. Allen Modellen von sowohl T’au als auch Space Marines ist gemein, dass sie sehr kleine Detail-Bauteile haben, die mit einer Pinzette angebracht werden können.

Auch hier sind die Gussrahmen nicht anders eingefärbt, sondern in schlichtem Grau gehalten.

Die Modelle der Space Wolves Primaris sowie die der T’au sind noch im Handel erhältlich.

Fazit

Wer in Skirmisher im 41. Jahrtausend einsteigen möchte oder keine Zeit mehr für die großen Schlachten bei Warhammer 40K (oder gar Apocalypse) hat, findet in Kill Team einen guten und umfangreich ausgestatteten Start.

Die Gussrahmen erlauben ordentliche Varianz bei den Truppen, wenn man es bei WYSIWYG (s.o.) nicht ganz so ernst nimmt. Wer es ernster nimmt, muss zu Neodym-Magneten greifen. Minimale Gussgrate sind unkompliziert zu entfernen.

Das Gelände ist gut und interessant genug, um es vielseitig einsetzen zu können. Vor allem aber erlaubt die Spielmatte (wendbar) einen schnellen, immersiven Zugang zu Simulationen fiktiver Schlachten.

Die Box wie vom Hersteller auf dessen Website präsentiert
Die Box wie auf der Website vom Hersteller präsentiert

Auch preislich ist die Box ein guter Griff, sind doch Miniaturen und Gelände enthalten, die es a) so (also mit Markern, Regeln, etc.) nicht mehr zu kaufen gibt und b) als Einzelkauf deutlich teurer gewesen wären. Für die beigefügten Einheiten und Geländeteile landet ein Käufer bei Einzelkauf gut und gerne über 150 EUR. Mit 125 EUR macht man hier einen guten Kauf zum Einstieg.

Wer jedoch seine 40K-Armee aufmotzen möchte, findet hier keine sinnvollen Zukäufe. Als Beginn einer kleinen Armee taugt die Box jedoch gut.

Wer mit der Box ins Spiel eingestiegen ist, mag sich vielleicht nach Erweiterungen sehnen, damit das Spiel variantenreicher wird. Hier gibt es zum Beispiel Kill Team: Elite, um das eigene Team breiter und variabler aufzustellen. Wir empfehlen Kill Team: Elite an dieser Stelle bei Interesse, die eigene Sammlung zu erweitern und mehr Möglichkeiten im Spiel zu haben. Andere Erweiterungen wie Kommandeure sind zusätzliche Optionen, um tiefer ins Hobby einzusteigen.

Grundsätzlich ist die Box sehr gut ausgestattet, was Bücher, Token oder Miniaturen angeht. Wer einsteigen will: Zuschlagen, auch wenn die Box von 2016 ein kleines Stück weit üppiger ausgefallen ist.

Und wer alle Regeln auf einen Schlag haben möchte, mit allen Updates: Es gibt noch das Kill Team Kompendium von 2019 mit aktualisierten Profilen, Punkten, Erweiterungen aus dem White Dwarf und zum Beispiel auch exklusiven Regeln für die Sisters of Battle.

Fotografien: Roger Lewin
Dieses Produkt wurde kostenlos zur Verfügung gestellt.
Titelbild: © Games Workshop

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