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Ein prachtvolles Schloss in den mit Schnee überdeckten Alpen, eine Weihnachtsfeier einer berühmten Kunsthändlerin, Ballettaufführung inklusive: Was klingt wie ein Weihnachtsmärchen, entwickelt sich für die Agent*innen Charlotte und Desmond in eine dunkle Richtung, denn ihr Auftrag läuft nicht wie geplant. Kann Sense of Winter mit Magie, Spannung und Weihnachtsgefühl überzeugen?

Statt in Washington, D.C. ihre wohlverdiente Pause zum Jahresende zu genießen, müssen die beiden Spion*innen eine Arbeitsreise nach Europa antreten, um an Informationen zu gelangen. Undercover schleusen sie sich auf die exklusive Weihnachtsfeier der berühmten Kunsthändlerin Elsa Eisen auf deren Anwesen Burg Tannenbaum ein, um eine untergetauchte sogenannte paranormale Kriminelle, eine Verbrecherin mit magischen Fähigkeiten, endlich ausfindig machen zu können.

Doch der Auftrag läuft aus dem Ruder, als immer offensichtlicher wird, dass weitere Gäste nicht das sind, was sie vorgeben zu sein. Inmitten von Geschenken, Tannenzweigen und weihnachtlich dekoriertem Ballsaal kommt es zum Showdown und Charlotte Locke und Desmond Percy müssen um ihr Leben bangen.

Triggerwarnungen

Gewalt, Entführung

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Handlung & Charaktere

Die Lesenden werden direkt in die Handlung von Sense of Winter hineinkatapultiert: Beginnend im Schloss finden alle Ereignisse an dem Tag der pompösen Feier statt. Schnell werden die Nebenfiguren samt den dazugehörigen Hintergrundinformationen eingeflochten und die spannenden Ereignisse, die den Auftrag schnell in eine andere Richtung als ursprünglich angenommen lenken, nehmen ihren Lauf. Denn ein Highlight der Festlichkeiten soll die Präsentation des Nussknacker-Rubins, einer der wertvollsten Edelsteine der Welt, werden. Und das lockt natürlich Begehrlichkeiten, die Charlotte und Desmond für sich nutzen möchten. Vielleicht erscheint sogar Henrika Hyde, eins der Topziele der Section 47, also der Organisation, in deren Diensten die Spion*innen stehen.

Die beiden Agent*innen, die im Vorgängerband Sense of Danger ihre Gefühle füreinander entdeckten, haben beide Erfahrungen in ihrer Tätigkeit und sind magisch begabt. Ein Umstand, der sie allerdings auch mit ihren potenziellen Gegner*innen verbindet. Obwohl das Buch eine Fortsetzung ist, erfahren Lesende einiges über die persönlichen Geschichten der beiden, was diese angenehm nahbar macht. Vor allem Charlotte, die, trotz des teilweise klischeehaften und aus der Zeit gefallenen Beschützerinstinkts ihres Liebhabers, stark genug ist, sich der Gefahr zu stellen und Lösungen zu entwickeln, wirkt schnell sehr vertraut. Desmond dagegen bleibt trotz seiner imponierenden Fähigkeit, Energie lenken zu könne, im Vergleich zu ihr eher blass.

Schreibstil

Sense of Winter spart beileibe nicht an weihnachtlichen Klischees: Angefangen von der ausführlichen Schilderung der Dekoration über weihnachtliche Wortspiele bis hin zum Namen des Schlosses erfüllt das Buch alle Erwartungen an ein Weihnachtsbuch, übererfüllt diese schon fast.

Dazu macht eine handlungsgetriebene Erzählweise, die geschickt zwischen den beiden Protagonist*innen wechselt, das Buch zu einem spannenden, magischen Weihnachtsvergnügen. Die Lesenden werden auf diese Weise an unterschiedliche Orte des prachtvoll geschmückten Handlungsortes geführt.

Dadurch, dass Jennifer Estep immer wieder relevante Informationen einflicht, kann das Buch auch ohne Kenntnis des Vorgängerbandes gelesen werden.

Allgemeines zum Buch

Die US-amerikanische Bestsellerautorin Jennifer Estep veröffentlichte mit Sense of Winter im Selbstverlag den zweiten Band von Section 47. Das Urban-Fantasy-Weihnachtsbuch erschien, wie alle ihre ins Deutsche übersetzten Werke, darunter unter anderem die Mythos Academy-Reihe, bei Piper.

Die harten Fakten: Sense of Winter

  • Verlag: Piper
  • Autor*in: Jennifer Estep
  • Erscheinungsdatum: 28.09.2023
  • Sprache: Deutsch (Aus dem amerikanischen Englisch übersetzt von Vanessa Lamatsch)
  • Format: Paperback
  • Seitenanzahl: 208
  • ISBN: 978-3-492-70655-1
  • Preis: 13 EUR (Print) + 10,99 EUR (E-Book)
  • Bezugsquelle: Fachhandel, Amazon (deutsch und englisch), idealo

 

Fazit

Sense of Winter entführt die Lesenden auf eine pompöse Weihnachtsfeier inmitten der verschneiten Alpen, wo die beiden Spion*innen undercover gegen sogenannte Parakriminelle ermitteln. Doch sie sind nicht die einzigen, die mit Hintergedanken zu diesem zuckersüß klischeehaft-kitschigem Ereignis angereist sind, und bald ist nicht nur das Leben der beiden in Gefahr.

Das phantastische Weihnachtsbuch ist keine hohe Literatur, aber das muss es auch nicht sein. Wer sich an einem Adventsnachmittag oder zwischen den Jahren ein nicht zu anspruchsvolles und trotzdem actiongeladenes Buch vornehmen möchte, ist mit Sense of Winter bestens bedient.

 

  • Weihnachtliches Setting

  • Sympathische Protagonistin

  • Spannend

 

  • Vielleicht schon zu klischeehaft weihnachtlich

 

Artikelbilder: © Piper
Layout und Satz: Norbert Schlüter
Lektorat: Nina Horbelt
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