Geschätzte Lesezeit: 6 Minuten

Die Manga-Adaption des Light Novels Bakemonogatari von Nisioisin und Oh!Great wird seit 2018 im Weekly Shounen Magazin veröffentlicht. Nisioisin und Vofan veröffentlichen seit 2006 die Light Novels zu Monogatari bei Kodansha. Im Laufe der Jahre wurden verschiedene Anime-Adaptionen ins Leben gerufen. Nun hat TOKYOPOP den Manga nach Deutschland gebracht.

Nisioisin ist ein angesehener japanischer Autor von Light Novels und Manga. Bekannt für seinen innovativen Schreibstil und seine komplexen Charaktere, hat er mit Werken wie der Monogatari-Serie, zu der auch Bakemonogatari gehört, internationale Anerkennung erlangt. Seine Erzählungen zeichnen sich durch gedankenreiche Dialoge, psychologische Tiefgründigkeit und eine subtile Kombination aus Übernatürlichem und Menschlichkeit aus. Mit einer Vielzahl von Perspektiven und unkonventionellen Handlungsstrukturen schafft er Geschichten, die Leser*innen auf vielfältige Weise ansprechen und faszinieren.

Triggerwarnungen

versuchter sexueller Übergriff

[Einklappen]

Handlung

Bakemonogatari ist eine faszinierende Geschichte, die von Koyomi Araragi, einem Oberschüler, erzählt wird, der in eine Welt voller abnormer Phänomene und übernatürlicher Ereignisse verwickelt wird. Die Handlung des ersten Bandes konzentriert sich hauptsächlich auf Araragis Begegnung mit Hitagi Senjougahara und die Enträtselung ihres abnormalen Syndroms.

Alles beginnt, als Araragi auf Senjougahara trifft, ein Mädchen, das von einem mysteriösen Syndrom namens „Gewichtlosigkeit“ betroffen ist. Sie trägt eine versteckte Last und ist physisch gewichtslos, was sie vor anderen verbirgt. Als Araragi ihr begegnet, rettet er sie vor einem Sturz, nachdem sie von einer Treppe gefallen ist. Dabei entdeckt er ihr Geheimnis.

Durch ihre Begegnung offenbart sich Araragi Senjougahara gegenüber als jemand, der auch mit übernatürlichen Phänomenen vertraut ist, da er selbst von einem Vampir-Syndrom betroffen war, das er jedoch überwunden hat. Senjougahara, misstrauisch gegenüber anderen, öffnet sich langsam Araragi gegenüber, und zwischen den beiden entwickelt sich eine ungewöhnliche Verbindung.

© TOKYOPOP
© TOKYOPOP

Gemeinsam mit Meme Oshino, einem Exorzisten und Kenner des Übernatürlichen, versuchen Araragi und Senjougahara, die Ursache für ihr Gewichtlosigkeit-Syndrom herauszufinden. Oshino spielt eine entscheidende Rolle, indem er ihnen Ratschläge gibt und ihnen hilft, die Wurzel des Problems zu finden.

Während sie sich alle gemeinsam auf die Suche nach Antworten machen, passieren weitere ungewöhnliche Ereignisse und Begegnungen, die ihre Reise durch die Welt der übernatürlichen Wesen weiter verkomplizieren. Die Geschichte ist durchzogen von tiefgründigen Gesprächen, die nicht nur das Mysterium um Hitagis Syndrom lösen, sondern auch die Persönlichkeiten der Charaktere, ihre Vergangenheit und ihre Beweggründe erforschen.

Der erste Band von Bakemonogatari bildet das Fundament für die komplexe Welt und die Beziehungen der Charaktere und ist voll von mysteriösen Wendungen, psychologischer Tiefe und einer fesselnden Darstellung des Übernatürlichen im Alltag.

Charaktere

Im ersten Band von Bakemonogatari werden mehrere Charaktere vorgestellt, von denen jeder seine eigene einzigartige Persönlichkeit und Hintergrundgeschichte hat. Der Protagonist Koyomi Araragi ist ein Oberschüler, der früher selbst mit einem mysteriösen Syndrom, dem Vampirismus, zu kämpfen hatte. Araragi ist nachdenklich, selbstlos und bereit, anderen zu helfen, insbesondere denen, die mit abnormalen Phänomenen konfrontiert sind. Seine frühere Erfahrung mit dem Übernatürlichen verleiht ihm eine gewisse Kompetenz in diesem Bereich.

Hitagi Senjougahara ist ein interessanter Charakter, der im ersten Band im Mittelpunkt steht. Sie leidet an einem Syndrom namens „Gewichtlosigkeit“, das sie dazu zwingt, ihr Gewicht vor anderen zu verbergen, was ihr allerdings nicht immer gelingt. Ihr Syndrom steht metaphorisch für das verborgene Leid und die Last, die sie innerlich trägt. Senjougahara ist anfangs misstrauisch und zurückhaltend gegenüber anderen, was auf ihre traumatische Vergangenheit zurückzuführen ist. Durch ihre Beziehung zu Araragi beginnt sie sich jedoch zu öffnen und zeigt eine beeindruckende Stärke und Entschlossenheit.

Meme Oshino ist ein mysteriöser Exorzist, der Araragi und Senjougahara hilft, die Ursache von Senjougaharas Syndrom zu finden. Er ist erfahren im Umgang mit übernatürlichen Wesen und dient als Mentor für Araragi, indem er ihm Ratschläge gibt und ihm bei der Lösung von geheimnisvollen Problemen hilft. Oshino zeigt oft eine entspannte und gleichzeitig rätselhafte Haltung, und sein Wissen über das Übernatürliche ist von unschätzbarem Wert für die anderen Charaktere.

Die Charaktere sind nicht nur Teil der Handlung, sondern tragen auch dazu bei, das Thema der Serie zu erforschen – wie Menschen mit ihren eigenen inneren Kämpfen und übernatürlichen Herausforderungen umgehen.

Zeichenstil und Erscheinungsbild

Der Zeichenstil von Bakemonogatari, sei es im Manga oder im Anime, zeichnet sich durch eine markante visuelle Darstellung aus, die sowohl künstlerisch als auch symbolisch ist. Die Charaktere sind oft auffällig und einzigartig gestaltet. Jeder Charakter hat ein individuelles Erscheinungsbild, das seine Persönlichkeit widerspiegelt. Die Kleidung, Frisuren und Accessoires sind sorgfältig ausgearbeitet und tragen dazu bei, die unterschiedlichen Facetten der Charaktere darzustellen. Zum Beispiel trägt Hitagi Senjougahara oft dunkle, elegante Kleidung, die ihre zurückhaltende und mysteriöse Natur unterstreicht, während Koyomi Araragi eine eher unauffällige Schuluniform hat, die seine zugängliche und einfache Persönlichkeit betont. Stellenweise ist das Charakter-Design, insbesondere bei Senjougahara, sehr auf ihre weiblichen körperlichen Merkmale reduziert. Illustrationen, in denen sie mit wenig oder gar keiner Kleidung abgebildet ist, lassen eine gewisse „Fan-Service“-Note vermuten.

© TOKYOPOP
© TOKYOPOP

Der Zeichenstil von Bakemonogatari nutzt Symbolik und visuelle Metaphern, um die Handlung und die Gefühle der Charaktere zu verstärken. Zum Beispiel werden surreale Hintergründe, ungewöhnliche Perspektiven und stilisierte Darstellungen dazu verwendet, die psychologischen Zustände der Charaktere oder die Unwirklichkeit der abnormalen Phänomene zu betonen. Diese visuellen Techniken tragen oft dazu bei, die emotionale Intensität der Szenen zu verstärken und die Zuschauer in die Welt der Geschichte eintauchen zu lassen. Unter Verwendung von Kanji (japanische Schriftzeichen) wird versucht, eine surreale Atmosphäre zu erzeugen. Im Manga sind solche Elemente mit einer Fußnote der Übersetzerin versehen.

Insgesamt ist der Zeichenstil von Bakemonogatari reich an Details, Symbolik und künstlerischer Darstellung. Er trägt dazu bei, die tiefe psychologische Ebene der Charaktere und der Handlung zu vermitteln und eine einzigartige visuelle Erfahrung zu bieten, die die Geschichte und deren Nuancen unterstützt.

Die harten Fakten:

  • Verlag: TOKYOPOP
  • Autor: Nisioisin
  • Zeichner: Oh!Great
  • Character Design: Vofan
  • Erscheinungsjahr: 2021
  • Sprache: Deutsch
  • Format: Softcover 188mm (Höhe) x 126mm (Breite)
  • Seitenanzahl: 184
  • Preis: 6,99 EUR
  • Bezugsquelle: Fachhandel, Verlagseite, Amazon, idealo

 

Fazit

Der erste Band von Bakemonogatari fällt mit der Tür ins Haus. Die Leser*innen befinden sich inmitten einer Diskussion zwischen Araragi und Senjougahara und es ist nicht besonders verständlich, worum es genau geht, was vorgefallen ist und warum sie sich zu streiten scheinen. Erst im Verlauf des Manga bekommt die Leser*innenschaft mehr Informationen, um das Mysterium der Geschichte teilweise entziffern zu können.

Der Manga begeistert mit detaillierten Zeichnungen der Götter und übernatürlichen Wesen und der Einsatz von Kanji, chinesischen Schriftzeichen innerhalb des japanischen Schriftsystems, zur Visualisierung des Gesagten ist positiv hervorzuheben. Auch wenn Leser*innen nicht der japanischen Schrift mächtig sind, entgeht ihnen dieser Aspekt nicht – Dank der Kommentare der Übersetzerin Sakura Ilgert.

Hilfreich ist auch die Übersicht, die am Ende des Manga zu finden ist. Darin ist der Verlauf des Werks verzeichnet und auch der bisherige Lauf der Geschehnisse des Manga anhand einer Zeittafel erklärt. Zudem gibt es eine Auflistung der Monogatari-Titel und Informationen, in welcher Reihenfolge sie zu lesen sind.

Lediglich auf die übersexualisierte Darstellung der Frauenkörper hätte verzichtet werden können.

  • Spannende Handlung und Thematik
  • Detaillierte Zeichnungen und Designs
  • Einfallsreiche Darstellungen mittels Kanji

 

  • Sexualisierte Darstellung weiblicher Charaktere

Artikelbilder: © Tokyopop
Layout und Satz: Kai Frederic Engelmann
Lektorat: Laura Paschart 
Dieses Produkt wurde kostenfrei zur Verfügung gestellt.
Dieser Artikel enthält Affiliate-Links. Durch einen Einkauf bei unseren Partnern unterstützt ihr Teilzeithelden, euer Preis steigt dadurch nicht.

Kommentieren Sie den Artikel

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein!
Bitte geben Sie hier Ihren Namen ein