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60 Jahre ist es her, dass der erste Hulk-Comic erschien. Seitdem ist viel passiert. Genug, um eine Biografie zu füllen. Mit Hulk Monsterwahnsinn hat Jim Rugg eine in Comicform geschrieben. Ein Band, den jeder Fan im Regal haben sollte?

Als 2018 X-Men: Grand Design von Ed Piskor erschien, war es etwas ganz Neues im Hause Marvel. Eine Biografie der Mutanten als Comic im Format eines Kunstbandes. Doch dieser schaffte es nicht nach Deutschland. Ebenso wenig wie die gleichartige Fantastic Four-Biografie von Tom Scioli aus dem Jahr 2020. Jetzt zum 60. Geburtstag von Hulk erscheint ein großer Kunstband vom mit dem Eisner Award ausgezeichneten Cartoonisten Jim Rugg (Street Angel), der die lange Geschichte des grünen Riesen neu erzählt. Panini Comics bringt uns diesen Band in einer hochwertigen Hardcoverausgabe. Grund genug, sich dieses Buch anzuschauen. Ist es wirklich das erhoffte Sammlerstück für alle Hulk-Fans?

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Inhalt

Die Geschichte bis World War Hulk
Die Geschichte bis World War Hulk

Bruce Banner ist ein Nuklear-Wissenschaftler, der sich einer unkontrollierten Gammastrahlung ausgesetzt hat, um einen Jungen zu retten. Daraufhin wird er zum Monster, das voller Wut ist, aber auch voller Liebe zu Betty Ross. Der erste Hulk-Comic wird auf gerade einmal drei Seiten zusammengefasst. Dabei werden beispielhaft die wichtigsten Szenen dieses Comic rezipiert. Es folgt das Aufeinandertreffen mit den Fantastic Four, die Gründung der Avengers und die erste Begegnung mit Leader. Im Schnelldurchlauf werden die erinnerungswürdigsten Stationen aus der Biografie der Comicfigur zitiert. Die Entstehung von She-Hulk wird beispielsweise auf einer einzelnen Seite thematisiert. Dabei werden auch oftmals die passenden Comic-Cover in die Kollagen mit eingebaut. Die erzählte Geschichte endet mit dem vermeintlichen Tod von Betty Ross, wobei im Epilog sowohl Planet Hulk, World War Hulk, als auch Dystopia angedeutet werden. Somit wird ungefähr der Zeitraum bis 2007 abgedeckt.

Jeder Superheld ist schon einmal gestorben
Jeder Superheld ist schon einmal gestorben

Auch wenn diese Biografie einige Spannungselemente beinhaltet, ist sie nicht dazu geeignet, die Geschichte der Figur hautnah mitzuerleben. Dazu werden die verschiedenen Abschnitte des Lebens zu schnell erzählt. Dabei fällt auch auf, wie oft es große Umbrüche im Leben der Figur gab und die unterschiedlichsten Persönlichkeiten zutage kamen. Der Fokus auf die dissoziative Persönlichkeitsstörung, wie in der absolut empfehlenswerten Serie von Al Ewing, wird hier nicht gelegt. Die Zielgruppe sind ganz eindeutig Fans des Charakters oder Lesende, die sich schnell einen Überblick über die Historie der Figur verschaffen wollen, bevor sie ganz in eine aktuelle Serie eintauchen wollen.

Zeichenstil

Der Stil der jeweiligen Ära wird imitiert
Der Stil der jeweiligen Ära wird imitiert

Der Stil des Comics ist herausragend. Er imitiert immer wieder die Epoche, in der die abgebildete Geschichte erschien. So entwickeln sich die Zeichnungen im Laufe des Bandes immer weiter, bis er in sehr modernen Bildern endet. Zwischendurch gibt es eine klassische Panelstruktur und Seiten, die eher an Kollagen erinnern. Dazu kommen auch einige großformatige Bilder, wie zum Beispiel ein Porträt von Mr Fixit, der kriminellen Persönlichkeit, die Hulk in Vegas eingenommen hatte.

Es ist faszinierend, wie nah Jim Rugg hier an den Stil einiger Altmeister herankommt und in jedem Stil die Emotionen der Figuren besonders betont. So sieht Hulk mal mehr wie ein freundlicher Mensch aus, ein anderes Mal ist er ein grauenhaftes Monster, vor dem man sich fürchten muss. Es macht einfach Spaß durch diesen Comic zu blättern, der sich mehr wie ein Kunstband anfühlt, als wie ein erzählerisches Werk.

Erscheinungsbild

Großformatige Seiten wechseln sich mit klassischer Panel-Struktur ab
Großformatige Seiten wechseln sich mit klassischer Panel-Struktur ab

Ergänzt wird der Band auch durch eine Cover-Kollage und eine Zusammenstellung von Leserbriefen, sowie Artwork und ein Quellenverzeichnis. Man merkt dem Band an, dass hier gewissenhaft gearbeitet wurde und viel Liebe für den Charakter zu finden ist.

Panini hat den Comic in einem Überformat und in Hardcover herausgegeben, was den Charakter eines Kunstbandes unterstreicht. Die Verarbeitung ist hochwertig und das große grüne Auge auf dem Cover macht sich gut in jeder Sammlung.

Die harten Fakten:Hulk Monsterwahnsinn

  • Verlag: Panini Comics
  • Autor*in: Jim Rugg
  • Zeichner*in: Jim Rugg
  • Erscheinungsjahr: 2023
  • Sprache: Deutsch
  • Format: Hardcover
  • Seitenanzahl: 132
  • Preis: 24 EUR
  • Bezugsquelle: Fachhandel, Amazon, idealo, Panini Shop

 

Fazit

Ein Band für Fans
Ein Band für Fans

Dieser Comic ist nicht für jeden. Hier haben wir es mit einem Band für Liebhaber zu tun, in dem keine große Geschichte erzählt werden soll, sondern einfach nur eine Hommage an eine der beliebtesten Marvel-Figuren. Man erfährt die wichtigsten Etappen der ersten 40 Jahre in der Geschichte des Hulk. Die neusten Kapitel werden dabei ausgespart. Dieser Hardcover-Band ist sehr hochwertig und die Zeichnungen imitieren wunderbar den Stil der unterschiedlichen Epochen. Als großer Hulk-Fan sollte man sich dieses Buch nicht entgehen lassen. Wer aber Comics hauptsächlich wegen der Geschichte konsumiert, wird hier weniger auf seine Kosten kommen, dazu wird das Leben zu sehr im Schnelldurchlauf präsentiert. Für die richtige Zielgruppe wurde hier aber dennoch alles richtig gemacht.

  • Ein hochwertiger Kunstband für Liebhaber
  • Ein Überblick über die Geschichte des Hulk
  • Zeichnungen, die als Hommage zu verstehen sind

 

  • Das Leben wird im Schnelldurchlauf erzählt
  • Die Geschichte lässt die Entwicklung nach 2007 aus
  • Es wird keine durchgängige Handlung erzählt

 

Artikelbilder: © Panini Comics
Layout und Satz: Kai Frederic Engelmann
Lektorat: Giovanna Pirillo
Fotografien: Kai Frederic Engelmann
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