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zum Malen ein. Zum Glück gibt es einige Möglichkeiten um Farben, Werkzeug und andere Hilfsmittel platzsparend zu verstauen. Ein besonders Umfangreiches Sortiment bietet die polnische Firma Hobbyzone an, welches wir euch vorstellen möchten.

Viele von uns haben sicherlich mit ein paar Farben und Pinseln im Schuhkarton angefangen. Doch mit der Zeit wird die Zahl der Farben und Werkzeuge größer und es werden weitere praktische Dinge kennengelernt, welche bei der Arbeit an Modellen nützlich sind. Der Karton wird schnell zu klein und eine andere Lösung muss her. Statt die Arbeitsmaterialien in mehreren oder einer größeren Kiste aufzubewahren oder sie gar einfach auf dem Tisch zu verteilen, bietet sich ein spezielles Ordnungssystem an. Hobbyzone bieten mit ihrem Modular Workshop System ein sehr flexibles Sortiment verschiedener Aufbewahrungsmöglichkeiten aus Holz, welches sich immer wieder umbauen und erweitern lässt.

Das Modular Workshop System bietet viele Lagermöglichkeiten.
Das Modular Workshop System bietet viele Lagermöglichkeiten.

Grundvoraussetzungen

Um das modulare System von Hobbyzone zu nutzen, braucht man optimalerweise einen festen Malplatz, beziehungsweise etwas freien Platz auf dem Schreibtisch. Wer zu Hause am Küchentisch malt, kann das volle Potential des Systems nicht ausschöpfen. Dennoch kann das System auch in einem Regal genutzt werden, um dort Utensilien sortiert unterzubringen. Ein Aufbau am Arbeitsplatz, so dass beim Malen und Basteln alle Materialien und Werkzeuge direkt in Griffreichweite sind, ist aber die bessere Lösung.

Das System

Das Modular Workshop System besteht aus verschiedenen Bauelementen, welche aus HDF (High Density Fibreboard) und MDF (Medium Density Fibreboard) bestehen. Einige Elemente besitzen zusätzlich noch Sichtfenster aus Acrylglas. Alle Materialien werden nicht mit dem Laser, sondern mit einer CNC-Fräse geschnitten. Dies hat die Vorteile, dass die Bauteile keinerlei Brandspuren aufweisen und auch der typische, verbrannte Geruch fehlt.

Die Fronten der Module sind weiß beschichtet, was dem Ganzen einen edlen Look verleiht und nicht provisorisch oder unfertig wirkt. 

Die einzelnen Segmente haben eine Tiefe von 15 cm. In die Höhe reichen sie 15 cm oder 30 cm. In die Breite messen sie 20 cm oder 30 cm. Dadurch lassen sie sich in einem Bausteinprinzip neben und übereinander anordnen und auch immer wieder umsortieren. Der Clou: In die Außenwände der Elemente sind Magnetverbinder eingesetzt, welche den Aufbau zusammenhalten. So kann nichts verrutschen und gleichzeitig ist die Erweiterbarkeit oder der Neuaufbau nicht eingeschränkt. Wird beispielsweise ein neuer Arbeitsplatz eingerichtet, kann ein bestehendes System ganz einfach angepasst werden.

Die Module

Hobbyzone bieten eine Vielzahl verschiedener Module an, so dass für fast alles eine passende Lösung zu finden ist. Für die unteren Ebenen des modularen Systems gibt es diverse Lösungen mit Schubfächern verschiedener Größen, mit und ohne Sichtfenster. Auch einfache Regalfächer sind vorhanden. Um seine Modelle zwischen den Sitzungen unterzustellen, gibt es Schaukästen mit einem Acrylglasfenster. So sind die Figuren vor Staub geschützt und man verliert sie trotzdem nicht aus dem Blick. Auch schlanke Utensilien wie Pinsel, Feilen oder Modellierwerkzeuge finden dank Lochplattensystem einen sicheren Platz und sind gleichzeitig griffbereit.

 

Viele von uns nutzen bei der Arbeit Küchenrolle, um Pinsel zu trocknen, Farbe abzustreifen oder Leim aufzuwischen. Auch dafür findet sich ein Platz, mit praktischer Abreißklappe oder auch stehend als Endstück eines Systemaufbaus.

Um den Platz auf dem Tisch optimal nutzen zu können, gibt es passende Eckstücke, welche mit Schubladen oder Regalfächern ausgestattet sind. Damit lässt sich in das System ein 90-Grad- Winkel einbauen.

Für Farben gibt es verschiedene Regale.
Für Farben gibt es verschiedene Regale.

Für die obere Etage bieten sich die Farbregale an. Diese sind in Stufen aufgebaut und lassen darum keine Module über ihnen zu. Sie sind sowohl als gerade Variante, als auch als Eckstücke erhältlich. Die Farbregale gibt es passend für alle gängigen Farbtöpfe und Fläschchen. Für die Töpfe von Citadel gibt es Regale mit einer Bohrung von 36 mm. Aber auch die 60 ml Flaschen von Vallejo finden hier ihren Platz. Die üblichen Tropfflaschen, die beispielsweise The Army Painter für ihre Warpaints Air nutzen, passen in Bohrungen von 26 mm. Die Regale mit einer 41 mm Bohrung bieten noch größeren Behältern, wie etwa den 23 ml Töpfen von Tamiya oder auch den 100 ml Flaschen von The Army Painter Platz. Auch an Ölfarbentuben wurde gedacht. Diese lassen sich, mit dem Deckel nach unten, in 15 mm Schlitze schieben und stehend lagern. Für alles, was zu unförmig oder zur groß für die Bohrungen ist, bietet Hobbyzone auch noch Stufenregale ganz ohne Bohrungen an.

Für die obere Etage gibt es auch noch weitere Module im Angebot. Ein Stufenregal mit Lochplatten für Pinsel und Werkzeuge, einen Einschubhalter für Gussrahmen und eine Halterung für Smartphones oder Tablets finden sich im Sortiment. Oben auf die Stufenmodule lassen sich außerdem noch Magnethalter stecken, an welchen man zum Beispiel Bau- oder Malanleitungen befestigen kann.

Die Endstücke des Systems wurden bereits bei der Küchenrollenhalterung erwähnt. Diese haben die Grundform eines rechtwinkligen Dreiecks und machen somit auch noch das Ende des Aufbaus nutzbar. Sie gibt es als Regal- oder Schubladenlösung. 

Die Planung

Vor dem Kauf ist die richtige Planung wichtig. Dafür sollte nicht nur überlegt werden, welche Module für einen am praktischsten sind, sondern auch der zur Verfügung stehende Platz vorher genau ausgemessen werden.

Ist der Ort, an welchem das System stehen soll vermessen, bieten Hobbyzone auf ihrer Internetseite ein praktisches Tool zur Planung an. Hier können die Tischmaße angegeben werden und dann in einem Bausteinprinzip die verschiedenen Segmente auf einem virtuellen Arbeitsplatz positioniert werden. So wird eine dreidimensionale Darstellung des geplanten Systems erstellt. Alle Module, welche verplant wurden, landen automatisch im Einkaufskorb. Dies erleichtert die Bestellung sehr und vermittelt auch sofort einen Überblick über die Kosten.

Das Planungs-Tool ist sehr praktisch.
Das Planungs-Tool ist sehr praktisch.

Die einzigen Nachteile sind, dass nur rechteckige Tische im Planer erstellt werden können und auch die Tischgröße begrenzt ist. Ist der geplante Arbeitsplatz eine lange Werkbank, ein großer Eckschreibtisch oder hat eine Hufeisenform, muss man ein wenig improvisieren und die Planung in mehreren Schritten durchführen. Dennoch ist das Tool eine große Hilfe.

Der Zusammenbau

Der Zusammenbau gestaltet sich recht einfach. Die Bauelemente werden in zwei einheitlichen Kartongrößen geliefert und darin befinden sich die benötigten Teile und eine knappe, bebilderte Anleitung. Die Bauteile sind alle sauber gefräst und die Passgenauigkeit ist sehr gut. Hier muss nichts nachgearbeitet werden. Die Teile befinden sich nicht mehr im Rahmen, sondern sind in den meisten Fällen bereits ausgelöst. Nur ein paar von ihnen sind noch durch ein oder zwei dünne Stege verbunden, welche getrennt werden müssen.

Für den Zusammenbau werden nur Holzleim und ein Bastelmesser zwingend benötigt. Normaler Leim hat den Vorteil, dass sich Teile länger korrigieren lassen, wenn einmal einen Fehler gemacht wurde. Expressleim hat eine verkürzte Trockenzeit, lässt aber immer noch für einige Minuten korrigieren. Sekundenkleber sollte nicht genutzt werden, da er zu schnell aushärtet und unter Belastung eher zum Brechen neigt.

Ein Hammer ist hilfreich, um die Magnete in die vorgesehenen Löcher zu versenken. Eine Schneidmatte schont den Tisch und ein paar Zwingen oder lange, starke Gummibänder helfen, die Teile während der Trockenzeit zusammenzuhalten. Um die Polarität der Magnete einheitlich zu halten, ist außerdem ein Setzstab hilfreich. Ein Stabmagnet mit markierten Polen tut es aber auch.

Um die mit Stegen verbundenen Teile zu trennen, werden die Teile am besten flach auf die Schneidematte gelegt und die Stege mit dem Bastelmesser sauber durchtrennt. Sind alle Teile vorbereitet, wird zunächst die Anleitung studiert und alles einmal ohne Leim zusammengesetzt, um den Ablauf zu planen und sicher zu gehen, dass alles passt.

Als nächstes werden die Magnete mit dem Hammer vorsichtig in die vorgesehenen Löcher versenkt. Ein kleiner Tropfen Leim kann mit ins Loch gegeben werden, ist aber eigentlich nicht nötig. Hierbei bitte die Polarität beachten. Die Segmente sollen später ja aneinander haften und sich nicht abstoßen. Besonders für die Modularität ist es wichtig, dass immer die gleiche Polung eingehalten wird, damit Bausteine untereinander austauschbar sind.

In unserem Beispiel werden als nächstes die Stege für die Stufenregale auf die Bodenplatte geleimt. Hierbei wird erneut darauf geachtet, dass die Magnetpolung nicht verwechselt wird. Etwas Holzleim wird auf die Zapfen aufgetragen und diese werden in die vorgesehenen Stellen eingesetzt. Überschüssiger Leim kann mit einem Tuch entfernt werden.

Nun wird die Rückenplatte angesetzt. Dazu wird in die ausgefrästen Rillen etwas Leim gegeben und die Platte eingepasst. Zum Trocknen legt man das Modul auf den Rücken oder fixiert die Platte mit Zwingen oder einem Gummiband.

Im letzten Schritt werden die Regalböden und Lochplatten eingeleimt. Hierbei ist auf die richtige Reihenfolge zu achten, so dass die Abstufung entsteht. Mit einer dünnen Schicht Leim auf den Sockeln, beziehungsweise auf den Stellen, wo die Platten eingeschoben werden, wird dieser letzte Schritt abgeschlossen.

Das erste Element ist fertig.
Das erste Element ist fertig.

Der Aufbau

Sind alle Bausteine zusammengeleimt, kann das System gemäß der Planung aufgebaut und die Regale und Schubladen bestückt werden. Dank der Austauschbarkeit der Module, kann sich hier aber auch noch spontan umentschieden werden. Es kann auch gut sein, dass beim Malen und Basteln festgestellt wird, dass ein Segment an einer anderen Stelle praktischer wäre. Dann kann es einfach ausgetauscht werden. Es ist erstaunlich, wie viel Stauraum gewonnen werden kann, wenn ein 15 cm breiter Streifen des Schreibtisches dafür aufgegeben wird.

Das erste Element ist fertig.
Das erste Element ist fertig.

Abschließende Worte

Das Modular Workshop System von Hobbyzone ist sehr vielseitig und durch die Möglichkeit es immer wieder umzubauen und zu erweitern, sehr gut an die eigenen Bedürfnisse anpassbar. Es ist solide verarbeitet und macht auch optisch etwas her. Die Module kosten je nach Größe im Durchschnitt etwa 15 EUR, wobei selbst große, komplexe Elemente unter 30 EUR bleiben. Gerade durch die Möglichkeit das System zu erweitern, kann es auch Stück für Stück aufgebaut werden, sollte eine große Investition auf einmal nicht möglich sein. Die Planung über das virtuelle Tool gestaltet sich einfach und vermittelt sofort einen Eindruck, wie das System auf dem Tisch später aussehen könnte. Steht ein wenig Raum auf dem Schreib- oder Basteltisch zur Verfügung, ist das Modular Workshop System eine gute Wahl, um Ordnung und gegebenenfalls sogar zusätzlichen Platz zu schaffen.

Artikelbilder: © Hobbyzone
Layout und Satz: Roger Lewin
Lektorat: Giovanna Pirillo
Fotografien: Dennis Rexin

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