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Die Spielemesse SPIEL 2019 in Essen steht vor der Tür. Bevor wir für euch vor Ort alles über die heißesten Neuheiten in Erfahrung bringen, möchten unsere Brettspielredakteure Thekla, Holger, Niko und Daniel schon mal vorstellen, auf welche fünf Spieleneuheiten sie sich dieses Jahr am meisten freuen.

Lest auch den ersten Teil unseres Artikels mit den Top 5 von Thekla und Daniel.

Endlich wieder Spielemesse! Endlich wieder Spielemesse? Alles wieder neu, wie jedes Jahr alle Rekorde geknackt. Nach der Renovierung des Osteingangs darf dort ein schöner neuer Ersteindruck beim Messebesuch erwartet werden, ebenso neu sind Restaurants in der oberen Etage, wo es etwas ruhiger zugehen und trockener sein sollte als in den Innenhöfen und der Galeria. Mehr Hallen, mehr Stände, mehr Neuheuten, so gut, so weit bekannt aus den letzten Jahren. Bei uns drängt sich langsam nur der Eindruck auf: Wohin mit den ganzen Neuheiten? Und welches der liebgewonnenen Topspiele im Regal soll für eine Neuheit weichen, Platz ist leider endlich und die Zahl bereits vorhandener, exzellenter Designs groß. Zwischen den Neuheiten drängen sich dazu diverse Stände zu Kickstartern, die es dann vielleicht 2021 auch zu kaufen gibt.

Genug mit dem Wermut getropft, nicht nur aus nostalgischen Gründen ist ein Besuch mindestens direkt am Donnerstag natürlich Pflicht. Und wer im Regal keinen Platz mehr hat, findet neben Neuheiten natürlich auch noch genug Erweiterungen, die platzsparend in die Grundspielbox passen. Auch der Markt für Brettspiel-Upgrades, wie Neopren-Matten, Metallmünzen, schickere Komponenten oder Inserts wächst – und die Pitch-Car-Strecke braucht dringend einen zweiten Looping. Wir sind natürlich schon gespannt, welche interessanten Aussagen wir von Designern und Verlagen für euch dieses Jahr bekommen können. Und ein paar Leckerbissen, für die in unseren Regalen wohl Platz geschaffen werden muss, stellen wir euch in unseren beiden Artikeln vor.

Holger empfiehlt:

Sanctum

Die vormals große Stadt Sanctum ist in Dunkelheit gehüllt. Die Ländereien rund um die Stadt sind nun die Heimat einer riesigen Dämonenhorde. Kann eine handvoll Helden sich erheben, sich durch die Horde kämpfen, und den Herrn der Dämonen besiegen?

Wie es funktioniert?

Sanctum ist ein kompetitives Brettspiel für 2-4 Spieler, das von klassischen Hack & Slash Spielen wie Diablo inspiriert wurde und diese in einem modernen Brettspiel auf den heimischen Spieltisch bringt. Mechanisch gesehen handelt es sich um ein Würfelspiel mit verschiedenen Möglichkeiten, die Würfel zu benutzen oder zu manipulieren. Die Spieler unterscheiden sich dabei durch unterschiedliche Ausrüstung, die verschiedene Fähigkeiten verleihen.

Mit diesen Würfeln und der Ausrüstung geht man auf die Monsterjagd und versucht so, möglichst viele Punkte zu sammeln.

Warum es uns reizt?

Filip Neduk hat bereits mit Adrenaline gezeigt, dass er sehr gut in der Lage ist, Computerspiele auf interessante Art und Weise zu Brettspielen umzugestalten. Nach den Ego-Shootern hat er sich dieses Mal Action-Rollenspiele ausgesucht. Anders als beim älteren Titel ist hier der Konflikt zwischen den Spielern aber indirekt. Dennoch steht zu hoffen, dass das Spiel es schafft, die Action und den Nervenkitzel entsprechender Titel von Computer auf den Spieltisch zu übertragen.

Wie schon Adrenaline wird Sanctum bei Czech Games Edition erscheinen. Die deutsche Version wird dann wahrscheinlich wieder von Asmodee kommen.

  • Autor: Filip Neduk
  • Verlag: Czech Games Edition, Asmodee
  • Spieleranzahl: 2 3 4
  • Alter: 12+
  • Spieldauer: 60-120 Minuten
  • Preis: 50 EUR
  • Bezugsquelle:
  • Halle: 1, Stand F-145

Obscurio

Geleitet von einem magischen Buch sollen wertvolle und wichtige Bücher aus der Bibliothek gerettet werden. Doch welche genau sind es, die gerettet werden müssen? Entscheidet schnell, denn der Zauberer ist euch auf den Fersen. Und wahrscheinlich könnt ihr auch nicht allen Teammitgliedern völlig vertrauen …

Wie es funktioniert?

Obscurio hat auf den ersten Blick große Ähnlichkeit mit Mysterium. Wie in diesem Spiel geht es darum, dass ein Spieler versucht, den anderen mit Hilfe von Bilderkarten die richtigen Hinweise zu geben. Anders als in Mysterium gibt es jedoch hier einen Verräter, der eben dies zu verhindern versucht und die anderen stattdessen in die verschiedenen vorhandenen Fallen locken will. Idealerweise, ohne dabei aufzufallen.

Warum es uns reizt?

Ein Bilder-Deduktionsspiel mit Verräterfaktor klingt nach einer spannenden Mischung aus Dixit, Mord in Hong Kong, Mysterium und Werwölfe. Mit der richtigen Runde kann man mit so einem Spiel großen Spaß haben und gerade der Verräter und seine Fallen verleihen dem Spiel eine Würze, die ähnliche Spiele bisweilen etwas fehlt.

Das Spiel ist in verschiedenen Sprachen gelistet, unter anderem Deutsch. Diese stammen alle vom Verlag Libellud.

  • Autor: L‘Atelier
  • Verlag: Libellud
  • Spieleranzahl: 2 3 4 5 6 7 8
  • Alter: 10+
  • Spieldauer: 40 Minuten
  • Preis: ca. 40 EUR
  • Bezugsquelle:
  • Halle: 1, Stand F-103

 

Time Chase

Endlich ist es geschafft. Das Geheimnis der Zeitreisen ist entschlüsselt! Doch dummerweise versuchen einige andere Wissenschaftler die von dir entwickelte Maschine zu benutzen, um in der Zeit zurückzureisen und die Entdeckung selbst für sich in Anspruch zu nehmen. Kannst du sie aufhalten und den Ruhm für dich reservieren?

Wie es funktioniert?

Time Chase ist ein Stichspiel – d.h. es geht darum, mit den eigenen Karten möglichst viele Stiche zu bekommen. Aber dank der entwickelten Zeitreisetechnologie stehen Stiche nicht fest. Man kann durch geschickte Mechanismen die Stiche der vorherigen Runden noch einmal verändern und so doch noch für sich entscheiden.

Wem es zuerst gelingt, drei Stiche zu gewinnen, der hat genug Kontrolle über die Zeitlinie bewiesen, um sich zum Erfinder der Zeitreisen auszurufen und das Spiel so zu gewinnen.

Warum es uns reizt?

Die Möglichkeit, zurückliegende Stiche noch einmal zu verändern klingt einfach interessant und neuartig. Und mit einer Spielzeit von gerade einmal 30 Minuten könnte das Spiel mit diesem einzigartigen Mechanismus gut als Einstieg oder Abschluss eines Spieleabend benutzt werden.

Das Spiel erscheint bei Renegade Game Studios und bisher nur auf Englisch. Den Bildern nach zu Urteilen befindet sich auf dem Spielmaterial jedoch kein Text, so dass die Sprache nicht wirklich relevant sein sollte, sobald man das Spiel einmal verstanden hat.

  • Autor: Jonathan Woodard (II)
  • Verlag: Renegade Game Studios
  • Spieleranzahl: 3 4 5 6
  • Alter: 10+
  • Spieldauer: 30 Minuten
  • Preis: 20 EUR
  • Bezugsquelle: Halle: 2, Stand F-138

Dreamscape

Als Träumer ist es deine Aufgabe, Träume zu gestalten. Dazu hast du sowohl deine eigenen als auch allgemeine Ziele zu erfüllen.

Wie es funktioniert?

Das Spiel wird vom Verlag als einzigartige Mischung aus Routenplanung, Ressourcenmanagement und Tableau-Aufbau bezeichnet. Es wird in fünf Runden aus jeweils zwei Phasen gespielt. In der ersten Phase werden verschiedene Komponenten für Träume gesammelt und in der zweiten aus diesen dann Träume zusammengesetzt. Eine Vielzahl von Orten mit speziellen Fähigkeiten gilt es geschickt zu nutzen. Auch gibt es den Albtraum, dem man besser aus dem Weg gehen sollte.

Warum es uns reizt?

Das Thema erinnert ein wenig an das von Imaginarium. Dort war es jedoch im Spiel selbst nicht einmal im Ansatz spürbar. Unsere Hoffnung ist, dass ein anderer Verlag und ein anderer Designer nun das an sich interessante Thema aufgegriffen haben und darauf basierend ein besseres Spiel daraus gemacht haben.

Das Spiel erscheint im Sylex-Verlag.

  • Autor: David Ausloos
  • Verlag: Sylex
  • Spieleranzahl: 1 2 3 4
  • Alter: 10+
  • Spieldauer: 60-90 Minuten
  • Preis: ca. 45 EUR
  • Bezugsquelle: Halle: 4, Stand D-120

 

Skytopia – In the Circle of Time

Alle Einhundert Jahre wird eine Himmelmetropole zur neuen Hauptstadt des Himmels gekürt. Als Anführer der Anwärterstädte ist es an den Spielern, ihre Städte aufzubauen und ihnen den letzten Schliff zu verleihen. Doch die Zeit drängt, denn der Wettbewerb ist schon in Kürze …

Wie es funktioniert?

Skytopia ist ein Engine-Building-Spiel, bei dem jede Aktion Zeit kostet und damit die nachfolgenden Aktionen erschwert oder verteuert. Gespielt wird in Zügen aus jeweils zwei Phasen: Einer Bauphase, in der neue Gebäude fertiggestellt werden, und einer Worker Placement Phase, in der der eigene Golem ausgesendet wird, um neue Ressourcen zu sammeln. Der Bau von Gebäuden will dabei gut geplant werden, denn diese geben nicht nur neue Möglichkeiten für die Zukunft, sondern aktivieren auch andere Gebäude in der Stadt.

Warum es uns reizt?

Neben dem Faktor, dass ich ein großer Fan von Engine Building bin, sprechen mich hier sowohl Thema als auch Cover des Spiels an. Über den Spielverlauf selbst konnte ich noch nicht genug Informationen finden, um eine qualifizierte Aussage zu treffen. Auch hat der Designer mit Smartphone Inc. bereits ein sehr interessantes Spiel hervorgebracht. Genau für solche Spiele ist die Messe perfekt. Einfach mal ausprobieren und schauen, ob der Ersteindruck korrekt war.

Das Spiel erscheint beim russischen Verlag Cosmodrome Games und wird nach aktuellem Stand nur auf Englisch erscheinen.

  • Autor: Ivan Lashin
  • Verlag: Cosmodrome Games
  • Spieleranzahl: 2 3 4
  • Alter: 12+
  • Spieldauer: unklar
  • Preis: 25 EUR
  • Bezugsquelle: Halle: 2, Stand D-113

 

Niko empfielt:

Clank! Legacy: Acquisitions Incorporated

Seit dem Erfolg von Pandemie Legacy wurde mit vielen erfolgreichen Spielen versucht mit einer Legacy-Edition noch einmal Kasse zu machen. Jetzt kommt der erfolgreiche Deckbuilder Clank! –deutsch: Klong! – an die Reihe. In diesem Legacy-Brettspiel sollen Sticker und zu zerreißende Karten in einem selten gesehenen Umfang enthalten sind.

Wie es funktioniert?

Das Erfolgsrezept von Clank! Basiert darauf die altbekannten Deckbuilder-Mechanismen von Dominion und Co. um ein Spielbrett zu erweitern. Egal ob Clank! oder Nachfolger Clank! in! Space!, das Ziel ist stets sein Glück zu pushen und möglichst weit in einen Dungeon oder einer Raumstation vorzudringen und möglichst wertvolle Schätze abzugreifen. Dabei muss darauf geachtet werden nicht zu viel Krach zu machen, da die Gefahr sonst steigt vom Drachen gefressen oder dem bösen Alien gekillt zu werden, wer es nicht schafft, zum Spielende in eine sichere Zone zurückzukehren geht ohne Punkte aus, unter den Überlebenden gewinnt der mit den meisten Punkten.

Warum es uns reizt?

Wenn die Summe so gut ist, wie die Einzelteile es andeuten, kann das Spiel eigentlich nur einschlagen. Die ersten Vorab-Reviews sind vielversprechend. Uns gefallen Thema, das solide Grundspiel mit guter selbstironischer Note und der Legacy-Ansatz, bei dem sich Spielbrett, Geschichte, Charaktere, Karten, eigentlich alles abhängig von den Spielern verändern soll.

So, ich klicke mir jetzt schnell noch eine Vorbestellung … Vorbestellungen (zur Abholung auf der Spiel) können nämlich noch bis zum 19. Oktober bei Boardgamegeek für schlanke 100 USD platziert werden.

  • Autor: Andy Clautice, Paul Dennen
  • Verlag: Renegade Game Studios
  • Spieleranzahl: 2 3 4
  • Alter: 13+
  • Spieldauer: 90-120Minuten
  • Preis: 100 USD (BGG)
  • Halle: uns aktuell nicht bekannt
  • Mechanik: Card Drafting, Deck Building, Push your Luck

Orleans Stories

Stories, Legacy – es scheint sich auch in Brettspiel-Designerkreisen herumgesprochen zu haben, dass sich besser verkauft, was eine gute Geschichte erzählt. Nachdem in Orleans noch die gleichnamige Stadt und die umliegenden Dörfer bespielt wurden, soll die Stories-Version nun das Loire Tal als Setting haben. In zwei Mini-Kampagnen wird dort gesiedelt und eine zusammenhängende Geschichte erzählt.

Wie es funktioniert?

Mit dem großartigen Orleans wurde der Mechnismus Bagbuilding – Spielsteine in einem Sack zu sammeln und zu optimieren – eingeführt, der mit dem Kennerspiel des Jahres 2018 Die Quacksalber von Quedlinburg bekannt wurde. Jeder Spieler hat ein Aktionstableau, auf dem die verschiedenen Aktionen die Zusammenarbeit unterschiedliche Arbeiter benötigen, die zufällig aus dem Sack des Spielers gezogen werden. Dabei gilt es sich auf bestimmte Aktionen zu fokussieren und für diese die passenden Arbeiter in den Sack zu bekommen, um am Ende möglichst viele Handelsgüter, Gebäude und letztlich Punkte in und um Orleans gesammelt zu haben.

Auch in der Stories-Variante wird dieses Grundprinzip beibehalten, jedoch werden Einzelspiele jetzt in der Mini-Kampagne „Die Gunst des Königs“ nacheinander gespielt. Dabei wird in fünf Epochen/Partien zunächst mit wechselnden Regeländerungen das Tal erschlossen. Dabei muss jeder Spieler Mindestanforderungen erreichen, um nicht auszuscheiden und es wird nach jeder Epoche mit Siegpunkten nach Territoriumgsgröße, Gebäuden, Gütern und Münzen bewertet. „Das erste Königreich“ umfasst als zweite Kampagne dann sogar acht Epochen. Sie soll eine epische Geschichte erzählen und weniger einstiegsfreundlich als die kürzere Start-Kampagne sein.

Warum es uns reizt?

Da Orleans bereits ein exzellentes Spiel ist und der Aufbau der Kampagne vielversprechend aussieht sind wir gespannt auf die nächsten Eindrücke auf der Spiel. Ob es dann auch eingepackt wird, wird sich zeigen, da auch Orleans bereits deutlich weniger gespielt wird, als es sollte.

  • Autor: Reiner Stockhausen
  • Verlag: dlp games
  • Spieleranzahl: 2 3 4
  • Alter: 12+
  • Spieldauer: 60-180Minuten
  • Preis: 70 EUR
  • Halle: 1, Stand F-133
  • Mechanik: Bag Building

Eclipse: Second Dawn

Ja, wo bleibt es nur? Eigentlich sollte Eclipse: Second Dawn bereits im März dieses Jahrs an die Unterstützer der Kickstarter-Kampagne aus dem Jahr 2018 geliefert werden. Bislang wurde jedoch nur die Spielmatte verschickt, die es auf der Messe auch für 50 EUR zu kaufen geben wird.

Wie es funktioniert?

An den Grundprinzipien des Klassikers Eclipse hat sich in Second Dawn wenig Wesentliches verändert: Bis zu sechs asymmetrische Alien-Fraktionen entdecken und besiedeln ein Sechseck-Universum, dabei werden die Ressourcen Geld (Aktionsscheiben bezahlen), Baumaterial (Dinge bauen) und Wissen (Technologien entwickeln) gemanagt, Krieg geführt und Allianzen geschmiedet. Der Clou bei Eclipse ist, dass es am Ende (der neunten Runde) eine Punktewertung gibt für alle Dinge, die im Spiel erreicht oder gesammelt wurden, was für ein 4x-Spiel eher untypisch ist.

Warum es uns reizt?

Eclipse ist nach Twilight Imperium das zweitbeste Space-4x-Spiel und geht jetzt einen ähnlichen Weg, indem es eine Neuauflage bekommt, die zunächst vor allem ein Abrunden der alten Edition zum Ziel hat. Das Spiel wird auf acht Runden gekürzt, Fraktionen, Technologien etc. neu abgestimmt und das Artwork aufgehübscht. Ergänzt wird die Neuauflage durch neue Miniaturen und Trays für das Spielmaterial, wir sind gespannt und ich versuche die Wartezeit auf meine Kickstarter Edition mit einem Blick auf das Demomaterial zu verkürzen. Solange benutze ich die Spielmatte halt für die alte Edition…

  • Autor: Touko Tahkoallio
  • Verlag: Lautapelit.fi
  • Spieleranzahl: 2 3 4 5 6
  • Alter: 14+
  • Spieldauer: 60-200Minuten
  • Preis: noch nicht auf der Messe erhältlich
  • Halle: 3, Stand J-115
  • Mechanik: 4x, Variable Player Powers

Unicorn Fever

Einhörner oder Pferde? Das ist hier die Frage. Mit dem Vorgänger Horse Fever hat Unicorn Fever allerdings nur noch die Grundidee bzw. den Rennmechanismus gemein. Bis der Sieger gekürt wird müssen vier Rennen in dieser regenbogenbunten Fantasywelt ausgetragen und möglichst profitabel bewettet werden. Dabei wird auf Magie und miese Tricks zurückgegriffen, um möglichst schnell Reichtum und letztlich Ruhm anzuhäufen. Ist das Rennen erst gestartet, können die Spieler keinen Einfluss mehr nehmen.

Wie es funktioniert?

Jedes der vier Rennen ist in drei Phasen geteilt.

Vorbereitung: Jeder Spieler hat drei Aktionen, um Helfer für miese Tricks anzuwerben oder Magiekarten zu spielen, die die Startsituation der Einhörner beeinflussen.

Rennen: Sind die Einhörner gestartet, laufen sie nach einem bestimmten Mechanismus, bei dem die Favoriten tendenziell schneller laufen, die Außenseiter dafür mehr Wetterlös einbringen können.

Abrechnung: Abhängig von der Platzierung und den Wetten (Sieg- oder Platz-Wette) der Spieler wird Geld und Ruhm ausgezahlt, anschließend ist abhängig vom bislang erspielten Ruhm eine Spende zu erbringen.

Nach dem vierten Rennen steht der ruhmreichste Einhornkenner fest und hat gewonnen.

Warum es uns reizt?

Ein ungewöhnliches Thema mit peppigem Artwork und cleveren Mechaniken verspricht ein kurzweiliges und kurzes Renn- und Wettspiel. Dabei scheint das Bluffen und gutes Managen der Gold- und Ruhm-Ökonomie (hoffentlich) die größere Rolle als reines Glück zu spielen. Daher könnte Unicorn Fever eine nicht besetzte Nische im Spieleregel besetzen.

  • Autor: Lorenzo Silva, Lorenzo Tucci Sorrentino
  • Verlag: Horrible Games
  • Spieleranzahl: 2 3 4 5
  • Alter: 14+
  • Spieldauer: 60 Minuten
  • Preis: noch nicht auf der Messe erhältlich
  • Halle: 4, Stand A-108
  • Mechanik: Racing, Betting, Bluffing

 

Paris: New Eden

Paris ist untergegangen; nach einer Apokalypse hat sich die Natur das ehemalige Zentrum der Hochkultur zurückgeholt. In Paris: New Eden bauen die Spieler ihren Unterschlupf aus, managen Ressourcen, nehmen weitere Überlebende auf und machen sich auf den Dschungel von Paris wieder zu erschließen.

Wie es funktioniert?

Das Spiel umfasst ein Jahr, in dem Würfel von Orten gedraftet werden, mit denen spezialisierte Überlebende (Kämpfer, Bastler, Heiler, …) rekrutiert werden. Der Effekt des Orts von dem der Würfel genommen wird, wird auch ausgelöst:

  • Bahnhof – Mehr Überlebende anwerben
  • Restaurant – Nahrung sammeln
  • Turm – Ziele erfüllen
  • Zentrum – Ausrüstung finden
  • Brücke – Neue geheime Missionen bekommen

Nachdem alle Überlebenden aufgenommen wurden, werden für jeden Spezialisten die Mehrheiten geprüft. Wer die meisten von einem Spezialisten hat darf zuerst aus den für diesen ausliegenden Gebäuden wählen und dieses Bauen, was weitere Spezialisten oder Ausrüstung bzw. Nahrung bringt. Gebäude können auch „nutzlose“ Überlebende mitbringen, die nur ernährt werden müssen, aber keinen Vorteil bringen, daher kann es sehr wichtig sein je nach Gebäudeauslage die Spezialisten zu draften. Über vier Jahreszeiten wird dies gespielt und am Ende des Winters gewinnt derjenige, der die meisten Punkte durch ernährte Zwischenziele nach den Jahreszeiten, sowie Überlebende, Ziele und Missionen am Spielende erreicht hat.

Warum es uns reizt?

Matagot-Spiele (Kyklades, Kemet, Inis. usw.) sind in unseren Augen immer einen Blick wert, da sie durchgehend gut designt und gestaltet sind. Für Paris: New Eden spricht darüber hinaus ein ungewöhnliches Apokalypse-Thema gepaart mit ansprechenden Mechaniken und einer kurzen Spielzeit. Könnte bei mir die Lücke füllen, die The River letztes Jahr leider offengelassen hat.

  • Autor: Florian Grenier, Ludovic Maublanc
  • Verlag: Matagot
  • Spieleranzahl: 2 3 4
  • Alter: 10+
  • Spieldauer: 45 Minuten
  • Preis: 50 EUR
  • Halle: 3, Stand E-102
  • Mechanik: City Building, Dice Drafting, Betting, Bluffing

Darüber hinaus werde ich die Erweiterungen Terra MysticaDie Händler Erweiterung, Wingspan/Flügelschlag Europa und Trickerion: Dhalgaards Academy wohl blind kaufen, sowie die Suburbia Collectors Edition abholen.

 

Lest auch den ersten Teil unseres Artikels mit den Top 5 von Thekla und Daniel.

 

Artikelbilder: Jeweilige Verlage, Bearbeitet von Verena Bach

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